Fallbericht 1: | Ein 4-jähriger, männlicher Weisser Schäferhund zeigte 20 Stunden nach subkutaner Verabreichung von 0,7 mg/kg Doramectin (Dectomax®) eine abnormale mentale Aktivität, verzögerte Stellreflexe und Verlust des Sehvermögens. Am nächsten Tag kam es zu Ataxie, Somnolenz, Hyperventilation und Salivation. Der Hund war unfähig selbständig zu gehen, zu fressen und zu trinken. Nach 5 Tagen begann eine langsame Erholung, 15 Tage später war das Tier klinisch normal. Eine genetische Untersuchung zeigte, dass der Hund homozygot für den MDR1-Defekt und somit "Ivermectin"-empfindlich war (Geyer 2007a). |
Fallbericht 2: | Eine 5-jährige Weisse Schäferhündin zeigte 24 Stunden nach subkutaner Verabreichung von 0,7 mg/kg Doramectin (Dectomax®) klinische Symptome einer Neurotoxikose, wie Depression, Ataxie, Tremor und Hypersalivation. Die Reaktion auf akustische und taktile Reize war deutlich vermindert. 3 Tage später begann die langsame Erhohlung, nach weiteren 3 Tagen zeigte sich der Hund neurologisch wieder normal. Eine genetische Untersuchung zeigte auch in diesem Fall, dass die Hündin homozygot für den MDR1-Defekt und somit "Ivermectin"-empfindlich war (Geyer 2007a). |
Fallbericht: | Ein Wurf von 7 Katzenwelpen wurde mit Doramectin (Dectomax®) und Praziquantel (Droncit® spot on) behandelt. 24 Stunden später verschlechterte sich der Allgemeinzustand von 3 der 7 Welpen. Ein Welpe zeigte sehr milde Symptome wie Apathie und Zittern und erholte sich ohne weitere Behandlung. Der zweite Welpe zeigte ebenfalls Zittern und ein verändertes Verhalten mit Fauchen bei Berührung, Aggressivität und epileptischen Anfällen, die mit Diazepam erfolgreich behandelt wurden. Ein dritter Welpe wurde 3 Tage nach der Doramectin-Gabe (360 μg/kg s.c.) stuporös vorgestellt und zeigte im weiteren Verlauf Verhaltensänderungen wie Aggressivität, Hyperästhesie, Tremor und epileptiforme Anfälle; er verstarb 36 Stunden nach Vorstellung (Nentwig 2014a). |