Neugeborene und alte Patienten
Bei neugeborenen und alten Tieren sollte Morphin mit Vorsicht verwendet werden (
Plumb 1995a).
Reproduktion
Morphin darf während der Trächtigkeit nur bei zwingender Notwendigkeit angewendet werden. Es liegen sichere Hinweise auf Risiken für den menschlichen Fötus und das Neugeborene vor. Während der Säugezeit ist Morphin streng kontraindiziert (
Schaefer 2013a).
Stoffwechselerkrankungen
Beim Vorliegen eines Hypothyreoidismus und einer Addison-Krankheit muss Morphin vorsichtig angewendet werden (
Plumb 1995a).
Leber
Schwere Leberfunktionsstörungen verlängern die Wirkungsdauer von Morphin (
Plumb 1995a).
Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes
Kontraindiziert ist der Wirkstoff bei toxischem Durchfall und zwar solange, bis das Gift ausgeschieden ist. Äusserst vorsichtig muss die Anwendung auch beim Vorliegen eines akuten Abdomens geschehen (
Plumb 1995a). Bei einer Pankreatitis oder Gallengangsobstruktionen ist Morphin kontraindiziert (
Nolan 2000a). Der Wirkstoff darf bei einer Magendrehungen nicht angewendet werden da er erbrechen induzieren kann und Tiere mit einer Obstruktion des Ösophagus nicht erbrechen können (
Dugdale 2010a).
Pferd
Aufgrund der Gefahr einer Anschoppungskolik sollte die wiederholte Gabe von Morphin sehr vorsichtig geschehen (
Kukanich 2009a).
Niereninsuffizienz
Beim Vorliegen einer schweren Niereninsuffizienz und akuter Urämie ist der Wirkstoff äusserst vorsichtig anzuwenden (
Plumb 2011a). Die Produktion von Primärharn kann um bis zu 90% reduziert sein (
Müller 2001a).
Kardiovaskuläre Erkrankungen
Bei einem hypovolämischen Schock ist Morphin kontraindiziert (
Allen 1993a).
Hund
Bei Hunden mit einer Prädisposition für Herzarrhythmien (z.B. bei Myokardtrauma, Magendrehung, Hyperthyreoidismus, Phäochromozytom) sollte der Wirkstoff mit Vorsicht eingesetzt werden (
Guedes 2006a).
Gerinnungsstörungen
Hund
Bei Hunden mit Koagulopathien und bei Operationen mit starker Blutungstendenz sollte Morphin vorsichtig angewendet werden (
Guedes 2006a).
Respiratorische Erkrankungen
Beim Vorliegen von Erkrankungen des Respirationstraktes ist der Wirkstoff sehr vorsichtig einzusetzen (
Plumb 2011a). Aufgrund der atemdepressiven Wirkung ist auch bei der Anwendung während Inhalationsnarkosen Vorsicht geboten (
Löscher 1999e).
Kopftrauma
Bei Kopfverletzungen und erhöhtem intrakranialem Druck sollte Morphin nur mit äusserster Vorsicht verabreicht werden (
Plumb 1995a). Da es durch die Atemdepression zu einer erhöhten CO
2-Konzentration im Blut kommt entsteht eine zerebrale Vasodilatation. Dadurch kann ein bestehendes zerebrales Ödem verschlimmert werden (
Kukanich 2009a).
Erkrankungen des Nervensystems
Liegt eine Epilepsie oder ein Tetanus vor, ist der Wirkstoff kontraindiziert (
Branson 1995b).
Strychninvergiftung
Strikte kontraindiziert ist die Anwendung von Morphin bei einer Strychnin-Vergiftung (
Branson 1995b).