Wirkstoff - Interaktionen
Doxapram

Allgemein

Die arzneimittelmetabolisierenden Enzyme in der Leber werden durch Doxapram kompetitiv gehemmt, was zu einer verlängerten Wirkung anderer gleichzeitig verabreichter Wirkstoffe führen kann. Dies sollte bei der gleichzeitigen Verwendung anderer Medikamente stets beachtet werden (Ishikawa 1991a).
 

Anästhetika

Anästhetika (z.B. Halothan, Enfluran) erhöhen die Empfindlichkeit des Myokards gegenüber Katecholaminen. Da Doxapram die Endorphinfreisetzung erhöht, sollte es erst ca. 10 min nach Anästhesieende verabreicht werden (Plumb 1999a). Hohe Dosen können nach Anästhesien mit halogenierten Kohlenwasserstoffen (z.B. Halothan, Chloralhydrat) zu Herzarrhythmien führen (Löscher 1999e; Allen 1993a). Die Elimination des Wirkstoffes ist während einer Anästhesie vermindert. Dies führt zu einer längeren Wirkungsdauer (Wernette 1986a).
 

Atropin

Hohe Dosen von Doxapram können nach der Anwendung von Atropin zu Herzarrhythmien führen (Löscher 1999e).
 

Azepromazin

Beim Hund ist Doxapram ziemlich wirkungsvoll zur Umkehrung der Azepromazinwirkung (Gross 1995a).
 

MAO-Inhibitoren (Hemmstoffe der Monoaminoxidase)

Die Kombination von Doxapram und MAOI's kann zu massiver Blutdruckerhöhung und zu Arrhythmien führen (Allen 1993a).
 

Morphinähnliche Analgetika

Bei Atemdepressionen durch morphinähnliche Analgetika ist Morphinantagonisten den Vorzug zu geben. Bei der Verwendung von Doxapram besteht die Gefahr von Krämpfen (Löscher 1999e).
 

Muskelrelaxantien

Doxapram maskiert vorübergehend die Wirkung der Muskelrelaxantien (Plumb 1999a; McEvoy 1992a).
 

Pentobarbital

Doxapram verlängert die durch Pentobarbital induzierte Narkosedauer in einer zeit- und dosisabhängigen Art und Weise, bewirkt aber keine Veränderungen bezüglich Zeitpunkt des Narkosebeginns. Doxapram verstärkt die Hypothermie, erhöht die akute Toxizität und verlängert die Halbwertszeit von Pentobarbital im Gehirn und Plasma. Der zugrunde liegende Wirkungsmechanismus beruht auf der kompetitiven Hemmung der Leberenzyme. Dadurch wird der Lebermetabolismus von Pentobarbital verzögert und es kommt zu einer verlängerten Wirkung (Ishikawa 1991a).
 

Sympathomimetika

Zusammen mit Sympathomimetika verabreicht, führt Doxapram zu einer zusätzlichen blutdrucksteigernden Wirkung (Plumb 1999a). Hohe Doxapramdosen können nach Anwendung von Sympathomimetika zu Herzarrhythmien führen (Löscher 1999e; McEvoy 1992a; Allen 1993a).
 

Xylazin

Doxapram führt zu einer kurzen, teilweisen Antagonisierung von Xylazin (Schaffer 1986a).