Wirkstoff - Pharmakokinetik
Loperamid

Absorption

Der Wirkstoff wird nach oraler Gabe nur in geringem Umfang resorbiert (Ungemach 2010d). Pharmakokinetische Studien an Ratten, Mäusen und Affen zeigten, dass nach oraler Verabreichung ca. 70% aus dem Intestinaltrakt absorbiert werden. Ca. 30% des absorbierten Stoffes werden in der Magen-Darmwand demethyliert und gelangen anschliessend teilweise wieder ins Darmlumen; eine Reabsorption ist möglich. Somit sind weniger als 70% des Stoffes systemisch verfügbar (Ooms 1984a).
 

Verteilung

Loperamid reichert sich in der Darmwand an (Ungemach 2010d; Ooms 1984a) und bindet bevorzugt an die Rezeptoren in der longitudinalen Muskelschicht. Es tritt in geringen Mengen in die Milch über (Schaefer 2013a).
 

Metabolismus / Ausscheidung

Loperamid wird in der Leber umfangreich metabolisiert. Aufgrund des sehr hohen "First-Pass-Effekts" bleibt der systemische Blutspiegel nach oraler Gabe niedrig (Ungemach 2010d; Schaefer 2013a). Der Wirkstoff unterliegt ausserdem einem enterohepatischen Kreislauf, gelangt dadurch kaum in die Zirkulation und wird hauptsächlich über den Kot ausgeschieden (Hugnet 1996b; Ungemach 2010d; Petzinger 2010a). Gemäss einer Studie scheint die Biotransformation von p.o. verabreichtem Loperamid beim Menschen und bei der Ratte ähnlich zu sein. Nur 5 - 10% des Wirkstoffes und dessen Metaboliten können aus dem Urin isoliert werden; die Hauptmenge wird mit den Faeces ausgeschieden. Plasma- und Gewebespiegel waren in dieser Studie zu jedem Zeitpunkt niedrig, die Aufnahme in den Kreislauf gering (Niemegeers 1974b).
 

Bioverfügbarkeit

Hund:nach 0,16 mg/kg peroral: 18,8 ± 4,4% (Lavrijsen 1995a)
 

Maximale Plasmakonzentration

Hund:nach 0,16 mg/kg peroral: 2,41 ng/ml (Lavrijsen 1995a)
 

Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration

Hund:nach 0,16 mg/kg peroral: 1,1 h (Lavrijsen 1995a)
 

Eliminationshalbwertszeit

Mensch:7 - 15 h (Ungemach 1999c)
Ratte:6 h (Niemegeers 1974b)
 

Plasmaproteinbindung

Die Plasmaproteinbindung beträgt ca. 95%. Der Wirkstoff wird hauptsächlich an Albumin gebunden (Schaefer 2013a).