Wirkstoff - Interaktionen
Lidocain

Adrenalin

Die Gefahr des Auftretens von Kammerflimmern nach der Gabe von Adrenalin ist weit geringer, wenn vorher Lidocain intravenös oder intrakardial in einer Dosierung von 1 - 2 mg/kg verabreicht wurde (Clark 1977c).
 

Amiodaron

Amiodaron erhöht den Serumspiegel und/oder die pharmakologischen Effekte von Lidocain (Plumb 1999a).
 

Anästhetika

Die Gabe von Lidocain während einer Narkose verstärkt die Wirkung von Injektions- und Inhalationsnarkotika. Ihre Dosierung muss entsprechend reduziert werden (Skarda 1995b; Skarda 1995a).
 

Atenolol

Im Gegensatz zu Metoprolol und Propranolol tritt bei der Kombination von Atenolol mit Lidocain keine synergistische Wirkung in Bezug auf die Erhöhung der Schwelle für das Auftreten von Extrasystolen auf (Coram 1987a).
 

Ceftiofur

Ceftiofur verdrängt Lidocain vom Plasmaprotein und erhöht so die Konzentration von ungebundenen Lidocain um 26%. Das Risiko einer Intoxikation ist ebenfalls erhöht (Milligan 2006a).
 

Chinidin

Andere Antiarrhythmika wie Chinidin können in Kombination mit Lidocain zu additiven oder antagonistischen Wirkungen führen, die Toxizität kann gesteigert werden (Plumb 1999a).
 

Cimetidin

Der Spiegel und die Wirkung von Lidocain können durch die gleichzeitige Verabreichung von Cimetidin erhöht werden (Plumb 1999a; Tilley 1997a). Cimetidin besitzt eine starke vasokonstriktorische Wirkung auf die Gefäße des Splanchnikusgebietes und führt durch die dadurch verringerte hepatische Durchblutung zu einer verringerten Metabolisierung von Lidocain und damit zu erhöhten Blutspiegeln (Warner 1982a).
 

Disopyramid

Bei Kombination mit anderen Antiarrhythmika mit negativ-inotroper Wirkung wie Disopyramid, ist mit einer Verstärkung der kardiodepressiven Wirkung zu rechnen (Plumb 1999a).
 

Flunixin

Flunixin verdrängt Lidocain vom Plasmaprotein und erhöht so die Plasmakonzentration von nicht proteingebundenen Lidocain um 17% (Milligan 2006a).
 

Hyaluronidase

Lokalanästhetika diffundieren leichter ins Gewebe, wenn sie mit Hyaluronidase kombiniert werden. Hyaluronidase wird in der Veterinärchirurgie verwendet, um ein Lokalanästhetikum in einem grösseren Gebiet (z.B. knöcherne Orbita) zu verteilen (Day 1991a; Thurmon 1999a; Heavner 1996b; Thurmon 1999b; Khursheed 2001a). Die Zugabe von Hyaluronidase (3,75 IU/ml) zu Lidocain 2%, Bupivacain 0,75% oder einer 1:1 Mischung von Bupivacain 0,75% und Lidocain 2% bewirkt eine wirksamere retrobulbäre-peribulbäre Anästhesie und erhöhte Akinesie der extraokulären Muskeln bei einer retrobulbären Injektion (Nicoll 1986a; Kallio 2000a).
 

Metoprolol

Bei der Erhöhung der Schwelle für das Auftreten von Extrasystolen wirken beide Medikamente synergistisch (Coram 1987a).
 

Mexiletin

Bei Kombination mit anderen Antiarrhythmika der Klasse IB ist bei höchstens geringer Verstärkung der Wirkung mit additiver Toxizität zu rechnen (Plumb 1999a).
 

Phenytoin

Andere Antiarrhythmika wie Phenytoin können in Kombination mit Lidocain zu additiven oder antagonistischen Wirkungen führen, die Toxizität kann gesteigert werden (Plumb 1999a).
 

Procainamid

Andere Antiarrhythmika wie Procainamid können in Kombination mit Lidocain zu additiven oder antagonistischen Wirkungen führen, die Toxizität kann gesteigert werden (Plumb 1999a).
 

Propranolol

Der Spiegel oder die Wirkung von Lidocain kann durch die gleichzeitige Verabreichung von Propranolol erhöht werden (Plumb 1999a; Tilley 1997a).
 

Succinylcholin

Hohe Dosen von Lidocain können succinylcholininduzierte Apnoephasen verlängern (Plumb 1999a).
 

Tocainid

Bei Kombination mit anderen Antiarrhythmika der Klasse IB ist bei höchstens geringer Verstärkung der Wirkung mit additiver Toxizität zu rechnen (Plumb 1999a).
 

Verapamil

Während einer Lidocaininfusion ist der Steady-State-Plasmaspiegel von Verapamil vorübergehend (30 Minuten) deutlich verringert. Dabei scheint in erster Linie eine Zunahme des Volumens des zentralen Kompartiments und ein verstärkter Transport von Verapamil in die Peripherie von Bedeutung zu sein. In-vitro wird die Plasmaproteinbindung von Verapamil nicht durch Lidocain beeinflusst. Die Herzfunktion wird durch die Kombination nicht beeinflusst (Chelly 1987a). Lidocain verringert die gebundene Fraktion von Verapamil im Plasma, die Konzentration an freiem Verapamil nimmt zu. Die gesamte Plasmakonzentration von Verapamil ist reduziert. Die Änderungen sind nicht so stark, dass eine Dosisanpassung nötig wäre (Belpaire 1990a).
 

Labor: Creatinkinase

Lidocain kann zu einem erhöhten Creatinkinase-Spiegel führen (Plumb 1999a)