Wirkstoff - Indikationen
Lidocain

Lokalanästhesie

-Lokalanästhesie (Plumb 1999a; Windholz 1983a); Infiltrations- und Leitungsanästhesie, Oberflächenanästhesie (Löscher 2003c)
 

Herz

Supraventrikuläre Arrhythmien

-Supraventrikuläre Extrasystolie (Kraft 1999a); Lidocain besitz keine Wirkung auf isoliertes atriales Gewebe (Tilley 1997a) und ist somit bei den meisten supraventrikulären Arrhythmien unwirksam (Tilley 1997a; Adams 1995b; Ungemach 1994c).
-Vorhofflattern (Kraft 1999a) unter erhöhtem Vagustonus (David 1990a), Vorhofflattern und -flimmern zur Kontrolle der Ventrikelfrequenz (Tilley 1997a).
 

Ventrikuläre Arrhythmien

-Extrasystolen (Clark 1977c; Plumb 1999a; Ungemach 1994c; Kraft 1999a) bei allen Spezies; wegen der positiven Abhängigkeit der Wirkung von der Frequenz ist es besonders zur Unterdrückung einer Kammertachykardie und von Arrhythmien, die in partiell depolarisierten Arealen entstehen, geeignet (Schütz 1998a); auch beim geriatrischen Patienten (Miller 1989a)
-Ventrikuläre Tachyarrhythmie (Adams 1995b; Clark 1977c; Ungemach 1994c; Strickland 1998a; Plumb 1999a) jeder Ursache (Tilley 1997a), auch beim geriatrischen Patienten (Miller 1989a) und unter Anästhesie (Adams 1995b; Skarda 1995a), bei Ischämien und anderen traumatischen Einwirkungen (Adams 1995b)
-Kammerflimmern in der Notfalltherapie (Ungemach 1994c)
 

Arrhythmien allgemein

-Katecholamininduzierte Arrhythmien während einer Inhalationsnarkose (Tilley 1997a)
-Herzglykosid-Intoxikation (Ungemach 1994c), digitalisinduzierte Arrhythmien (Tilley 1997a)
-Unterdrückung des profibrillatorischen Effektes von Adrenalin in Notfallsituationen (Adams 1995b; Clark 1977c)
-Torsade de Pointes Arrhythmien (Strickland 1998a)
 

Lidocain - Adrenalin

Die Gefahr des Auftretens von Kammerflimmern nach der Gabe von Adrenalin ist weit geringer, wenn vorher Lidocain intravenös oder intrakardial in einer Dosierung von 1 - 2 mg/kg verabreicht wurde (Clark 1977c).
 

Katze

Katzen scheinen besonders empfindlich gegen diesen Wirkstoff zu sein. Deswegen wird vor der Anwendung von Lidocain bei dieser Tierart gewarnt (Plumb 1999a). Sie sollte nur unter grösster Vorsicht erfolgen (Sponer 1996a).
 

Mensch

Lidocain ist beim Menschen bei infarktbedingtem Kammerflimmern, wenn bereits eine Kammertachykardie vorliegt, die Standardtherapie, ebenso bei digitalisbedingter Kammertachykardie (Schütz 1998a).
 

Hund

-Arrhythmien, mit Magendrehung assoziiert, auch in Kombination mit Procainamid oder Chinidin (Muir 1984b)
-Extrasystolen, auch in Kombination mit Procainamid oder Chinidin (Muir 1984b)
-Ventrikuläre Tachykardie (Miller 1985a), auch in Kombination mit Procainamid oder Chinidin (Muir 1984b)
-Kammerflattern (Miller 1985a)
 

Gastrointestinaltrakt

Pferd

-Prophylaxe und Therapie des postoperativen Ileus nach abdominaler Chirurgie (Malone 2006a; Brianceau 2002a; Van Hoogmoed 2004a)
 

Mensch

Die epidurale oder intravenöse Gabe von Lidocain vor und während chirurgischer Eingriffe am Kolon, führte zu einer Schmerzlinderung mit einem verminderten Opioid-Bedarf, einer rascheren Rückkehr der Funktionalität des Darmes sowie zu einer verminderten Produktion von proinflammatorischen Zytokinen; die epidurale Applikation war hinsichtlich der positiven Wirkungen der intravenösen überlegen (Kuo 2006a).