Weil Furazolidon (FZ) die Monoaminoxidase (MAO) hemmt, kann es mit anderen Wirkstoffen und Futtermitteln interagieren. Die klinische Bedeutung der Interaktion ist unklar (
Plumb 1999a).
Alkohol
In Kombination mit FZ kann es beim Menschen zu einer Disulfiram-ähnlichen Wirkung (d.h. wie Antabus
®) mit Hautrötung, Kopfschmerzen, Herzklopfen, Blutdruckabfall, Tachykardie und Tachypnoe kommen. Wahrscheinlich wird dies durch eine Hemmung entweder der Aldehyd-Dehydrogenase oder der Monoaminoxidase verursacht (
McEvoy 1992a). Unter Umständen kann dies zu lebensgefärdenden Zuständen führen (
Plumb 1999a;
Davidson 1984a).
Antibiotikum
Neomycin p.o. antagonisiert bei Hühnern und Entenküken die hemmende Wirkung des FZ auf die Monoaminoxidase (
Ali 1982a).
Buspiron
In Kombination mit Buspiron kann es zu einer gefährlichen Hypertension kommen (
Plumb 1999a).
Monensin
FZ potenziert die negativen Effekte (z.B. die positive Inotropie und Kardiomyopathie, welche vom Kalzium und extrazellulären Natrium abhängig sind) von
Monensin (
Oehme 1999a).
Sympathomimetische Amine
Die Kombination mit sympathomimetischen Aminen wie z.B.
Phenylpropanolamin oder
Ephedrin kann zum Auftreten einer gefährlichen Hypertension führen (
Plumb 1999a).
Tyramin
Wird Futter mit einem hohen Tyramin-Gehalt (wie Fisch und Huhn) verabreicht (
Plumb 2002a), kann FZ die sympathikomimetischen Wirkungen (z.B. die Krampfwirkung von Tyramin) potenzieren (
Palm 1967a) und zum Auftreten einer gefährlichen Hypertension führen (
Plumb 2002a).
Trizyklische Antidepressiva
In Kombination mit trizyklischen Antidepressiva kann es zu einer gefährlichen Hypertension kommen (
Plumb 1999a).
Labor: Glucose-Bestimmung (Fehling-Reaktion)
FZ kann zu einer falsch-positiven Harnglucose-Bestimmung führen, wenn ein Test auf der Basis einer Kupfersulfat-Lösung (Fehling-Reaktion) beruht (
Plumb 2002a).