Eine antiparasitäre Behandlung sollte nur nach einem Parasitennachweis erfolgen. Das Parasitenmanagement soll auf die Herde individuell abgestimmt werden, unter Berücksichtigung von Haltungsstrukturen und Herdenzusammensetzung. Der/die für das Parasitenmanagement zuständige Tierarzt/-ärztin sollte über detaillierte Kenntnisse zur epidemiologischen Situation im Bestand verfügen.
Bei Pour-on-Verabreichungen wurden in Studien schlechte, widersprüchliche und stark variierende Resultate erzielt, sowohl bei der Wirksamkeit als auch bei den Plasmakonzentrationen. Man geht davon aus, dass die Absorption bei Neuweltkameliden aufgrund einer anderen Hautfettzusammensetzung deutlich geringer ist als beispielsweise bei Schafen. Daher sollten für anthelminthische Behandlung keine Pour-on-Präparate eingesetzt werden.
Die orale Applikation von Makrozyklischen Laktonen erzielt keine systemische Wirkung.
Die intravenöse Applikation von Ivermectin kann zu adversen Reaktionen führen und sollte daher vermieden werden.
Bitte beachten Sie die jeweiligen Hinweise zu den besonderen Vorsichtsmassnahmen für die Entsorgung nicht verwendeter Tierarzneimittel oder bei der Anwendung entstehender Abfälle in der Arzneimittelinformation des verwendeten Präparates.
Kontakttiere sollten gleichzeitig behandelt werden, vor allem Wiederkäuer, welche ebenfalls für Dictyocaulus empfänglich sind.
Zum Vorkommen von Anthelminthika-Resistenzen bei Neuweltkameliden in Zentral- und Westeuropa ist nicht ausreichend Literatur vorhanden. Jedoch muss davon ausgegangen werden, dass die bei anderen Wirtstierarten vorkommenden Resistenzen auch bei Neuweltkameliden auftreten.
Bei Verdacht auf mangelnde Wirksamkeit oder Resistenzen ist die Wirksamkeitsprüfung mittels McMaster Methode empfohlen.