Wirkstoff - Interaktionen
Ivermectin

Benzodiazepine

Bei gemeinsamer Gabe kommt es zur gegenseitigen Verstärkung der Toxizität (Ungemach 1994b), da beide Stoffe, Benzodiazepine und Ivermectin, die GABA-erge Aktivität im ZNS verstärken (Tranquilli 1987a).
 

Spinosad

Das zur Prophylaxe und Therapie des Flohbefalls oral zu verabreichende Spinosad ist ein Substrat und starker Hemmer des transmembranen P-Glykoproteins (PGP). Bei gleichzeitiger Gabe kann es durch eine Hemmung des PGP-vermittelten Efflux von Ivermectin in der Leber, dem Intestinum und der Blut-Hirn-Schranke zu erhöhten Ivermectinkonzentrationen im Blut und im ZNS kommen. Das Risiko für das Auftreten neurotoxischer Symptome nimmt zu (Dunn 2011a).
 
Bei der gleichzeitigen Gabe von Spinosad und Ivermectin können deutlich höhere Cmax- und AUC-Werte des Ivermectins gemessen werden:
 
-80 µg/kg Ivermectin p.o. allein: Cmax 24,0 ng/ml und AUC 934 ng●h/ml
-60 µg/kg Ivermectin p.o. plus 40 mg/kg Spinosad p.o.: Cmax 60,1 ng/ml und AUC 3400 ng●h/ml (Dunn 2011a)
 

Pyrantelpamoat

Die Kombination von Ivermectin und Pyrantel hat keine gegenseitige Wirkungsbeeinträchtigung zur Folge. Bei Hunden sind 5 mg/kg Pyrantelpamoat und 6 µg/kg Ivermectin in einer Tablette kombiniert, 100% effektiv gegen 30 Tage alte Dirofilaria immitis-Larven und hoch wirksam gegen adulte Askariden und Hakenwürmer (Clark 1992c; Nolan 1992b).
 
Beim Hund werden bei der oralen Gabe eines Kombinationspräparates mit Pyrantel und Ivermectin signifikant höhere Tmax-Werte des Ivermectins gemessen, als bei der alleinigen Gabe von Ivermectin. Die maximalen Plasmakonzentrationen und die AUC-Werte von Ivermectin sind unverändert:
 
-Ivermectin (6 µg/kg) allein: Tmax: 5,2 h; Cmax: 2,45 ng●Eq/g; AUC: 70,59 ng●h/g
-Kombination Pyrantel (5 mg/kg) und Ivermectin (6 µg/kg): Tmax: 7,6 h; Cmax: 2,41 ng●Eq/g; AUC: 70,86 ng●h/g (Clark 1992a).