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Allgemein

Ivermectin ist eine stark fettlösliche Substanz, welche nach oraler, parenteraler und topischer Applikation gut resorbiert und im Körper verteilt wird. Ivermectin konzentriert sich vor allem im Fettgewebe, wird von dort aus langsam wieder freigesetzt und in weniger fettlösliche Metaboliten umgewandelt (Baggot 1994a).
 
Das pharmakokinetische Verhalten von Ivermectin ist abhängig von der Formulierung, der Administrationsart und der Spezies (Sutherland 1990a; Steel 1993a; Lo 1985a; Baggot 1994a; Lanusse 1997a).
 

Absorption

Rind und Schaf

Die Absorptionsgeschwindigkeit nach subkutaner Injektion wird vor allem durch die Formulierung (Vehikelmedium) bestimmt. Bei Applikation einer Glycerolformal-Propylenglycol 40:60 - Injektionslösung (Ivomec®) beträgt die Absorptionshalbwertszeit (t½ab) 39,2 h. Diese langsame Absorption hat eine verlängerte Halbwertszeit und Persistenz des Wirkstoffes im Körper zur Folge (Lo 1985a; Lanusse 1997a).
 
Die orale Verabreichung hat keinen solchen Depoteffekt. Die Absorption verläuft schnell, maximale Serumkonzentrationen werden früher erreicht. Die Bioverfügbarkeit und die Halbwertszeit sind jedoch geringer (Sutherland 1990a). Die Formulierungsart hat bei oraler Gabe im Vergleich zur subkutanen Injektion weniger Einfluss auf das pharmakokinetische Verhalten von Ivermectin. Eine Studie mit Schafen zeigte, dass die wässrige Mizellen-Formulierung und die nicht-wässrige Propylenglycol-Formulierung nach oraler Verabreichung bioequivalent sind (Lo 1985a).
 
Wird Ivermectin beim Schaf in Form einer oralen Lösung verabreicht, verläuft die Absorption im Vergleich zur Applikation in Form einer Tablette schneller und es werden höhere Maximalkonzentrationen erreicht. Die Absorptionshalbwertszeiten betragen ca. 10 Stunden (orale Lösung) bzw. ca. 20 Stunden (Tablette). Die mittleren Residenzzeiten und die Eliminationshalbwertszeiten sind jedoch identisch (Mestorino 2003a).
 

Katze

Nach einer subkutanen Applikation von 0,2 mg/kg Ivermectin an Katzen verläuft die Absorption im Vergleich zu ruminierenden Spezies schneller. Die Absorptionshalbwertszeit beträgt 0,27 Tage (Schaf: 0,73 Tage, Rind: 4,32 Tage) (Chittrakarn 2008a).
 

Verteilung

Ivermectin wird sowohl nach oraler, als auch parenteraler Applikation gut in alle Gewebe und Körperflüssigkeiten, inklusiv Inhalt und Mukus des Magen-Darm-Traktes verteilt, ist jedoch bei Wiederkäuern nach parenteraler Gabe nicht im Labmageninhalt nachweisbar. Die trotzdem etwas geringere Effizienz gegen Dünndarmnematoden im Vergleich zu Labmagennematoden ist vermutlich dadurch bedingt, dass die paralysierten Parasiten sich noch vor der endgültigen Eliminierung von ihrer Prädilektionsstelle genügend erholen, um sich in distaleren Dünndarmabschnitten reetablieren zu können (Bogan 1988a).
 
Hohe Ivermectinkonzentrationen sind auch in der Lunge, Niere, Haut, den Ohren und im Ohrschmalz zu finden (Scott 1992a). Die Konzentrationen in den wichtigen Zielgeweben (Magen-Darmmukosa, Lunge, Haut) sind über mindestens 48 Tage höher als 0,1 ng/ml. Es besteht eine enge Korrelation zwischen den Wirkstoffkonzentrationen im Plasma und Gewebe. Die Verfügbarkeit von Ivermectin (AUC-Werte) in den Zielgeweben ist um 45 - 244% gegenüber den AUC-Werten im Plasma erhöht (Lifschitz 2000a).
 
Ein bedeutener Anteil des Ivermectins wird in die Leber und in das Fettgewebe verteilt, welche als Depots eine wichtige Rolle spielen (Prichard 1985a).
 
Nach intravenöser Injektion von Ivermectin ist die initiale Verteilungsphase ist sehr kurz, verläuft aber schnell. Das Verteilungsvolumen ist aufgrund lipophiler Eigenschaften des Ivermectins in allen Spezies sehr hoch (Bogan 1988a).
 

Ausscheidung

Die Exkretion von Ivermectin und seiner Metaboliten erfolgt unabhängig von der Applikationsart und der Spezies fast vollständig über die Galle mit dem Kot, nur etwa 2% werden mit dem Harn ausgeschieden (Sutherland 1990a; Steel 1993a; Campbell 1983b; Lanusse 1997a; Scott 1992a). Ivermectin gelangt entweder direkt aus dem Blut oder via Gallenflüssigkeit in den Gastrointestinaltrakt (Scott 1992a; Bogan 1988a).
 
Nach subkutaner Injektion beim Rind werden innerhalb der ersten 7 Tage 62% der Dosis über den Kot und 1,5% über den Harn ausgeschieden. Nach intraruminaler Verabreichung werden im gleichen Zeitraum ca. 80% der Dosis über den Kot und 0,5% über den Harn eliminiert (Steel 1993a).
 
Ivermectin wird über den Kot zu etwa 45% in unveränderter Form und zu etwa 55% als Metaboliten ausgeschieden. Die wichtigsten Metaboliten des Ivermectins sind die Monosaccharid- und Aglycon-Derivate und der 24-Hydroxymethyl-Metabolit (Chiu S- 1989a; Fink 1989a; Roncalli 1989a).
 
Bei oraler Verabreichung von Ivermectin an Pferde werden die maximalen Konzentrationen im Kot 2,5 Tage nach Applikation erreicht. Über 40 Tage bleiben die Wirkstoffkonzentrationen im Kot oberhalb der Nachweisgrenze (Moxidectin 75 Tage). 90% der gesamten, über den Kot ausgeschiedenen Wirkstoffmenge werden während der ersten 4 Tage nach Applikation eliminiert (Moxidectin 8 Tage) (Perez 2001a)
 
Bei laktierenden Tieren wird Ivermectin zu etwa 5% über die Milch ausgeschieden. Die Konzentrationskurve des Ivermectins in der Milch verläuft in etwa parallel zu der im Plasma, mit einem Milch-Plasma-Verhältnis von ca. 0,766. Ivermectin erscheint in der Milch 12 Stunden nach Applikation und ist durchschnittlich 17,8 Tage nachweisbar. Maximalkonzentrationen werden ca. 1,7 Tage nach Applikation erreicht.
   Kuh:0,2 mg/kg s.c.: CmaxMilch: 40,5 ng/ml
   Schaf:0,2 mg/kg p.o.:CmaxMilch: ca. 10 ng/ml (Toutain 1988a; Bogan 1988a).
 
Auch bei Ziegen sind die Konzentrationen von Ivermectin in der Milch geringer als die Plasmakonzentrationen, wobei die AUC-Werte in der Milch nach oraler und perkutaner Administration nahezu gleiche Werte erreichen ( AUC oral 239 ng●h/ml, AUC perkutan 215 ng●h/ml).
 
Die höchsten Rückstandswerte werden in der Leber und im Fett, die tiefsten im Gehirn gemessen (Steel 1993a; Sutherland 1990a). Die Halbwertszeiten für die Rückstände betragen 6 - 8 Tage für das Fettgewebe bzw. 4 - 5 Tage für die Leber. Hauptrückstandskomponente in der Leber ist unverändertes Ivermectin (Chiu 1987a).
 

Wirkstoffspiegel

Maximale Plasmakonzentrationen (Cmax)

Rind:nach 0,2 mg/kg s.c., in Glycerolformal-Propylenglycol (Ivomec®): ca. 32,0 - 42,0 ng/ml) (Wilkenson 1985a; Toutain 1997a; Lanusse 1997a)
nach 0,2 mg/kg s.c., als wässrige Mizellen-Formulierung: 84 ng/ml (Lo 1985a)
  
nach 0,5 mg/kg pour-on: 12,2 (Gayrard 1999a) bis 32,8 ng/ml (Herd 1996a)
  
Schaf:nach 0,2 mg/kg p.o., abomasale Gabe: 60,6 ng/ml (Prichard 1985a)
nach 0,2 mg/kg p.o., intraruminale Gabe: 17,6 ng/ml (Prichard 1985a)
nach 0,2 mg/kg p.o., orale Lösung: 11,28 ng/ml (Mestorino 2003a)
nach 0,2 mg/kg p.o., Tablette: 8,49 ng/ml (Mestorino 2003a)
nach 0,2 mg/kg s.c.: 16,3 ng/ml (Atta 2000a)
  
Ziege:nach 0,2 mg/kg s.c.: 6,12 ng/ml (Scott 1990a)
nach 0,2 mg/kg p.o.: ca. 16 ng/ml (Scott 1990a)
nach 0,5 mg/kg pour-on: ca. 4 ng/ml (Scott 1990a)
  
Schwein:nach 0,3 mg/kg s.c.: 28,4 ng/ml (Scott 1992a; Lo 1985a)
nach 0,4 mg/kg p.o.: 17 ng/ml (Lo 1985a)
  
Pferd:nach 0,2 mg/kg s.c.: 60,7 ng/ml (Marriner 1987a)
nach 0,2 mg/kg p.o.: 82,3 ng/ml (Marriner 1987a) bzw. 44,0 ng/ml (Pérez 1999a)
  
Kamel:nach 0,2 mg/kg s.c.: 2,68 ng/ml (Lifschitz 1997a)
  
Zebu:nach 0,2 mg/kg s.c.: 46,3 ng/ml (Ndong 2005a)
  
Yak:nach 0,2 mg/kg s.c.: 48,9 ng/ml (Dupuy 2003a)
  
Hund:nach 6 µg/kg p.o.: 2,5 - 2,9 ng/g
nach 0,08 mg/kg p.o.: 24 ng/ml (Dunn 2011a)
nach 0,1 mg/kg p.o.: 44,3 ng/g (Clark 1992a; Daurio 1992a)
nach 0,2 mg/kg s.c.: 66,8 ng/ml (Gokbulut 2006a)
nach 0,2 mg/kg p.o.: 116,8 ng/ml (Gokbulut 2006a)
  
Katze:nach 0,2 mg/kg s.c.: 16,75 ng/ml (Chittrakarn 2008a)
  
Kaninchen:nach 0,4 mg/kg s.c.: 42 ng/ml (McKellar 1992a)
  
Nager:Meerschweinchen: nach 0,5 mg/kg s.c.: 0,7 ng/ml (McKellar 1992a)
Nach oraler Gabe von Ivermectin können beim Meerschweinchen keine nachweisbaren Plasmakonzentrationen gemessen werden (McKellar 1992a).
 

Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration (Tmax)

Rind:nach 0,2 mg/kg s.c., in Glycerolformal-Propylenglycol (Ivomec®): 1 (Lo 1985a) bis 3 (Toutain 1997a) bzw. 4 (Lanusse 1997a) Tage
nach 0,2 mg/kg s.c., als wässrige Mizellen-Formulierung: 1 Tag (Lo 1985a)
nach 0,2 mg/kg p.o.: 12 - 18 (Shoop 1997a) bzw. 24 h (Courtney 1995a)
nach 0,5 mg/kg pour on: 2 (Herd 1996a) bis 3,4 Tage (Gayrard 1999a)
  
Schaf:nach 0,2 mg/kg p.o., abomasale Applikation: ca. 4 h (Prichard 1985a)
nach 0,2 mg/kg p.o.intraruminale Applikation: ca. 23,5 h (Prichard 1985a)
nach 0,2 mg/kg p.o., orale Lösung: 1,33 Tage (Mestorino 2003a)
nach 0,2 mg/kg p.o., Tablette: 1,83 Tage (Mestorino 2003a)
nach 0,2 mg/kg s.c.: 2,6 h (Atta 2000a)
  
Ziege:nach 0,2 mg/kg p.o.: ca. 24 h (Scott 1990a)
nach 0,5 mg/kg pour on: 2 Tage (Scott 1990a)
  
Pferd:nach 0,2 mg/kg s.c.: 80 h (Marriner 1987a)
nach 0,2 mg/kg p.o.: 2 - 4 h (Marriner 1987a) bzw. 0,38 d (Pérez 1999a)
  
Schwein:nach 0,3 mg/kg s.c.: 24 h (Scott 1992a; Lo 1985a)
nach 0,4 mg/kg p.o.: 4 - 8 h (Lo 1985a)
  
Zebu:nach 0,2 mg/kg s.c.: 0,9 Tage (Ndong 2005a)
  
Yak:nach 0,2 mg/kg s.c.: 0,73 Tage (Dupuy 2003a)
  
Hund:nach 0,2 mg/kg s.c.: 1,4 Tage (Gokbulut 2006a)
nach 0,2 mg/kg p.o.: 0,23 Tage (Gokbulut 2006a)
nach 0,08 mg/kg p.o.: 5,3 h (Dunn 2011a)
nach 6 µg/kg p.o.: ca. 4 - 5 h (Clark 1992b; Clark 1992a; Daurio 1992a)
  
Katze:nach 0,2 mg/kg s.c.: 1,22 Tage (Chittrakarn 2008a)
  
Kaninchen:nach 0,4 mg/kg s.c.: 37 h (McKellar 1992a)
  
Nager:Meerschweinchen: nach 0,5 mg/kg s.c.: 72 h (McKellar 1992a)
 

Konzentrationsverlauf

Rind:Beim Rind erfolgt bei subkutaner Injektion einer Glycerolformal-Propylenglycolformulierung nach dem Erreichen der Maximalkonzentration ein graduelles Absinken auf 1,3 ng/ml am 35. Tag nach Applikation (Herd 1996a).
  
Das pharmakokinetische Verhalten nach oraler Gabe kann mit einem einfachen Ein-Kompartiment-Model beschrieben werden. Die Maximalkonzentrationen im Plasma werden 12 - 24 Stunden nach Applikation erreicht, die Eliminationshalbwertszeit beträgt ca. 30 Stunden, 12 Tage nach Applikation fällt Ivermectin unter die Nachweisgrenze (Shoop 1997a).
  
Wird Ivermectin in Form eines Bolus verabreicht erfolgt ein langsamer Anstieg der Plasmakonzentrationen. Der Steady-State (konstante Konzentration) wird nach etwa 14 Tagen erreicht und über den gesamten Wirkungszeitraum aufrecht erhalten. Die Bioverfügbarkeit beträgt ca. 40% (Herd 1996a).
  
Bei topischer Applikation erfolgt nach Erreichen der maximalen Plasmakonzentration ein graduelles Absinken auf 1,3 ng/ml am 28. Tag nach Applikation (Herd 1996a).
  
Schaf:Auch beim Schaf erfolgt nach Erreichen der Maximalkonzentration ein exponentieller Abfall der Plasmakonzentrationen, wobei durch das sehr hohe Verteilungsvolumen ein grosser Teil des Ivermectins in extravasale Gewebe, insbesondere Leber und Fett, verteilt wird (Prichard 1985a). Ca. 11 Tage nach Applikation fällt Ivermectin im Plasma unter die Nachweisgrenze (Marriner 1987a).
  
Ziege:Nach oraler Verabreichung von Ivermectin erreichen die Plasmaspiegel nach ca. 24 Stunden ihre Maximalwerte und fallen nach 3 - 5 Tagen unter die Nachweisgrenze (Scott 1990a). Die Eliminierung des Ivermectins aus dem Plasma erfolgt also wesentlich schneller als beim Schaf (Scott 1990a; Marriner 1987a).
  
Nach einer pour-on Administration von 0,5 mg/ml ist Ivermectin ebenfalls im Plasma nachweisbar, jedoch in wesentlich geringeren Konzentrationen. Die Plasmaspiegel erreichen erst nach ca. 48 h ihre Maximalwerte und fallen nach etwa 8 Tagen unter die Nachweisgrenze. Die Verweildauer des Ivermectins im Körper ist gegenüber der oralen Applikation verlängert (Scott 1990a).
  
Pferd:Nach oraler Verabreichung von Ivermectin kann der Wirkstoff nach 30 Minuten erstmals im Plasma gefunden werden, die Maximalkonzentration wird nach etwa 0,38 Tagen erreicht. Messbare Plasmaspiegel, bei einer mittleren Konzentration von 0,1 ng/ml, sind bis zu 30 Tage vorhanden. Über 12 Tage betragen die Plasmakonzentrationen mehr als 2 ng/ml (Pérez 1999a).
  
Zebu:Nach subkutaner Applikation von 0,2 mg/kg ist Ivermectin bis zu 20 Tage im Serum messbar (Ndong 2005a).
  
Hund:Wird Ivermectin (0,2 mg/kg) oral oder subkutan verabreicht, können bereits nach 1 Stunde messbare Konzentrationen im Plasma festgestellt werden (Gokbulut 2006a). Nach Erreichen der Maximalkonzentration erfolgt ein exponentieller Abfall der Plasmaspiegel (Clark 1992a; Daurio 1992a). Bei oraler Verabreichung fallen die Ivermectinkonzentrationen nach 25 Tagen, bei subkutaner Verabreichung nach 30 Tagen unter die Nachweisgrenze im Plasma (Gokbulut 2006a).
Nach Erreichen der Maximalkonzentration erfolgt ein exponentieller Abfall der Plasmaspiegel (Clark 1992a; Daurio 1992a).
  
Katze:Nach subkutaner Applikation von 0,2 mg/kg ist Ivermectin bis zu 25 Tage im Serum messbar (Chittrakarn 2008a).
  
Kaninchen:Bei Kaninchen ist Ivermectin nach subkutaner Injektion ca. 13 Tage im Plasma nachweisbar (McKellar 1992a).
 

Biologische Halbwertszeit

Rind:nach 0,2 mg/kg s.c., in Glycerolformal-Propylenglycol (Ivomec®): 8,3 Tage (Sutherland 1990a; Steel 1993a)
nach 0,2 mg/kg s.c., als wässrige Mizellen-Formulierung: 2 Tage (Lo 1985a)
nach 0,2 mg/kg p.o.: 3 - 5 Tage (Lo 1985a)
  
Schwein:nach 0,3 mg/kg s.c.: 35,2 h (Scott 1992a; Lo 1985a)
  
Hund:nach 0,2 mg/kg i.v.: 1,8 d (Lo 1985a)
 

Verteilungsvolumen (Vd)

Rind:nach 0,2 mg/kg i.v.: 1,9 l/kg (Lo 1985a)
nach 0,2 mg/kg s.c.: 3,35 l/kg (Lanusse 1997a)
Schaf:nach 0,2 mg/kg i.v.: 4,6 l/kg
Hund:nach 0,2 mg/kg i.v.: 2,4 l/kg (Lo 1985a)
Katze:nach 0,2 mg/kg s.c.: 9,87 l/kg (Chittrakarn 2008a)
 

Verteilungskonstante (kd)

Rind:nach 0,2 mg/kg i.v.: 6/d
Schaf:nach 0,2 mg/kg i.v.: 10/d
Hund:nach 0,2 mg/kg i.v.: 8,1/d (Lo 1985a)
 

Bioverfügbarkeit

Wiederkäuer:Die Bioverfügbarkeit beträgt nach intraruminaler Applikation nur 25% im Vergleich zu 100% nach intraabomasaler Verabreichung (Prichard 1985a). Da Ivermectin stark an Oberflächen (wie z.B. Glas und Plastik) binden kann, wird eine starke Bindung des Ivermectins an die Digestapartikel im Pansen als Ursache für die geringe Bioverfügbarkeit nach intraruminaler Applikation angenommen (Andrew 1996a). Andere Autoren vermuten einen extensiven Metabolismus bzw. Abbau des Ivermectins im Pansen (Prichard 1985a).
  
Die subkutane Injektion hat, verglichen mit der oralen Verabreichung, eine längere Eliminationshalbwertszeit und somit eine höhere Bioverfügbarkeit zur Folge (Marriner 1987a).
  
Schwein:Die subkutane Verabreichung führt zu einer höheren Bioverfügbarkeit als die orale Gabe. Der AUC-Wert für die orale Administration beträgt nur 41% des AUC-Wertes nach subkutaner Injektion (Courtney 1995a).
 

AUC (area under plasma concentration time curves)

Rind:nach 0,2 mg/kg s.c., in Glycerolformal-Propylenglycol (Ivomec®): 361 - 459 ng●d/ml (Toutain 1997a; Lanusse 1997a)
nach 0,2 mg/kg s.c., als wässrige Mizellen-Formulierung: 246 ng●d/ml (Lo 1985a; Lanusse 1997a)
nach 0,5 mg/kg pour-on: 115,5 ng●d/ml (Gayrard 1999a)
  
Schaf:nach 0,2 mg/kg s.c.: 5718 ng●h/ml (Marriner 1987a) / 281 ng●d/ml (Atta 2000a)
nach 0,2 mg/kg p.o.: 2039 ng●h/ml (Atta 2000a)
nach 0,2 mg/kg p.o., orale Lösung: 44,72 ng●d/ml (Mestorino 2003a)
nach 0,2 mg/kg p.o., Tablette: 52,03 ng●d/ml (Mestorino 2003a)
  
Ziege:nach 0,2 mg/kg s.c.: 516 ng●h/ml (Scott 1990a)
nach 0,2 mg/kg p.o.: 516 ng●h/ml (Scott 1990a)
nach 0,5 mg/kg pour-on: 317 ng●h/ml (Scott 1990a)
  
Schwein:nach 0,3 mg/kg s.c.: 1713,8 ng●h/ml (Scott 1992a; Lo 1985a)
  
Pferd:nach 0,2 mg/kg s.c.: 13 209 ng●h/ml (Marriner 1987a)
nach 0,2 mg/kg p.o.: 4822 ng●h/ml (Marriner 1987a) bzw. 132,7 ng●d/ml (Pérez 1999a)
  
Zebu:nach 0,2 mg/kg s.c.: 185,2 ng●d/ml (Ndong 2005a)
  
Yak:nach 0,2 mg/kg s.c.: 146,1 ng●d/ml (Dupuy 2003a)
  
Hund:nach 0,2 mg/kg s.c.: 349,18 ng●d/ml (Gokbulut 2006a)
nach 0,2 mg/kg p.o.: 236,79 ng●d/ml (Gokbulut 2006a)
nach 6 µg/kg p.o.: ca. 70 - 100 ng●h/g (Marriner 1987a)
nach 80 µg/kg p.o.: 934 ng●h/ml (Dunn 2011a)
nach 100 µg/kg p.o.: ca. 1035 ng●h/g (Clark 1992a; Daurio 1992a)
  
Katze:nach 0,2 mg/kg s.c.: 98,3 ng●d/ml (Chittrakarn 2008a)
  
Kamel:nach 0,2 mg/kg s.c.: 66,3 ng●d/ml (Lifschitz 1997a)
  
Kaninchen:nach 0,4 mg/kg s.c.: 3543 ng●h/ml (McKellar 1992a)
 

MRT (mean residence time)

Rind:nach 0,2 mg/kg s.c., in Glycerolformal-Propylenglycol (Ivomec®): 6,5 (Wilkenson 1985a) bis 9,0 (Toutain 1997a; Lanusse 1997a) Tage
nach 0,5 mg/kg pour-on: 8,4 Tage (Gayrard 1999a)
  
Schaf:nach 0,2 mg/kg s.c.: 5,88 Tage (Atta 2000a)
nach 0,2 mg/kg p.o., orale Lösung: 3,45 Tage (Mestorino 2003a)
nach 0,2 mg/kg p.o., Tablette: 3,78 Tage (Mestorino 2003a)
  
Ziege:nach 0,2 mg/kg s.c.: 7,8 Tage (Scott 1990a)
  
Pferd:nach 0,2 mg/kg p.o.: 4,78 Tage (Pérez 1999a)
  
Kamel:nach 0,2 mg/kg s.c.: 21,5 Tage (Lifschitz 1997a)
  
Zebu:nach 0,2 mg/kg s.c.: 4,2 Tage (Ndong 2005a)
  
Yak:nach 0,2 mg/kg s.c.: 3,57 Tage (Dupuy 2003a)
  
Hund:nach 0,2 mg/kg s.c.: 5,3 Tage (Gokbulut 2006a)
nach 0,2 mg/kg p.o.: 4,3 Tage (Gokbulut 2006a)
 

Clearance

Rind:nach 0,2 mg/kg s.c., in Glycerolformal-Propylenglycol (Ivomec®): 457 ml/Tag/kg (Lanusse 1997a)
  
Katze:nach 0,2 mg/kg s.c.: 2,21 l/kg/Tag (Chittrakarn 2008a)
 

Eliminationshalbwertszeit

Rind:nach 0,2 mg/kg s.c., in Glycerolformal-Propylenglycol (Ivomec®): Über die Eliminationhalbwertszeit existieren in der Literatur sehr unterschiedliche Angaben. Die Werte sind stark von der Sensibilität der verwendeten analytischen Methode abhängig und variieren zwischen 2 Tagen (Toutain 1997a) und 17,2 Tagen (Lanusse 1997a).
nach 0,2 mg/kg p.o.: ca. 30 h; 12 Tage nach Applikation fällt Ivermectin unter die Nachweisgrenze (Shoop 1997a)
nach 0,2 mg/kg p.o.: 3 - 5 Tage (Lo 1985a)
  
Schaf:nach 0,2 mg/kg s.c.: 7,02 Tage (Atta 2000a)
nach 0,2 mg/kg p.o., orale Lösung: 3,63 Tage (Mestorino 2003a)
nach 0,2 mg/kg p.o., Tablette: 3,78 Tage (Mestorino 2003a)
  
Pferd:nach 0,2 mg/kg s.c.: ca. 4 Tage (Marriner 1987a)
nach 0,2 mg/kg p.o.: ca. 3 Tage (Marriner 1987a) bzw, 4,2 Tage (Pérez 1999a)
  
Schweinnach 0,4 mg/kg p.o.: 0,5 Tage (Lo 1985a)
  
Zebu:nach 0,2 mg/kg s.c.: 2,8 Tage (Ndong 2005a)
Die Eliminationskonstante (kel) liegt bei 0,3/Tag, sie ist etwa 10-mal kleiner als die Absorptionskonstante (kab: 3,1/Tag) (Ndong 2005a).
  
Yak:nach 0,2 mg/kg s.c.: 4,82 Tage (Dupuy 2003a)
  
Hund:nach 0,2 mg/kg s.c.: 3,19 Tage (Gokbulut 2006a)
nach 0,2 mg/kg p.o.: 3,3 Tage (Gokbulut 2006a)
nach 0,08 mg/kg p.o.: 106 Stunden (Dunn 2011a)
  
Katze:nach 0,2 mg/kg s.c.: 2,53 Tage (Chittrakarn 2008a)
Die Eliminationskonstante (kel) liegt bei 0,27/Tag, sie ist etwa 9-mal kleiner als die Absorptionskonstante (kab: 2,62/Tag) (Chittrakarn 2008a).
 

Einflussfaktoren bei oraler Applikation

Futterart

Die Art des Futters hat einen Einfluss auf die Bioverfügbarkeit von oral verabreichten Ivermectin. So waren die AUC-Werte und Maximalkonzentrationen grasender Lämmer niedriger, als die aufgestallter, mit Heu und Konzentrat gefütterter Lämmer. Unterschiede in der Zusammensetzung der Pansenflora und des Säure- und Basengehaltes im Pansen der unterschiedlich gefütterten Tiere könnten die Absorptionsrate von Ivermectin in der Pansenflüssigkeit verändern. Ausserdem ist die Passagegeschwindigkeit des Digestas in grasenden Lämmern höher und damit die Exkretionsrate des an Digestapartikeln gebundenen Ivermectins grösser, wodurch ebenfalls die Absorptionsrate verringert werden kann (Taylor 1992a).
 

Futtermenge

Auch die Futtermenge beeinflusst das pharmakokinetische Verhalten von oral verabreichten Ivermectin in Schafen. Es wurde festgestellt, dass eine 50%ige Reduzierung der Futtermenge 36 Stunden vor bis 36 Stunden nach der Gabe von Ivermectin zu einer signifikant höheren Bioverfügbarkeit und verlängerten Residenzzeit führt. Dies erhöhte die anthelminthische Effizienz des Ivermectins gegen ivermectin-resistente Haemonchus contortus von 53% auf 97% (Ali 1996b). Als Ursache wird die starke Bindung des Ivermectins an Digestapartikel angesehen. Im Pansen binden sich über 99% des Ivermectins und seiner Metaboliten an Nahrungspartikel. Nach der Bildung der Ivermectin/Digesta-Komplexe hat die Geschwindigkeit, mit welcher diese Komplexe den Gastrointestinaltrakt passieren, grossen Einfluss auf die Pharmakokinetik des Ivermectins. Eine Reduktion der Futtermenge verlangsamt die Passagegeschwindigkeit und verlängert somit die für die Absorption zur Verfügung stehende Zeit.
 
Um die Effizienz oral verabreichten Ivermectins zu erhöhen und die Ausbildung resistenter Parasitenstämme zu vermeiden, empfehlen die Autoren für die Praxis eine Reduktion der Futtermenge 24 Stunden vor, bis 12 Stunden nach der Administration von Ivermectin (Ali 1996b).
 
Im Unterschied zum Schaf konnte bei Ziegen kein Einfluss der Futtermenge auf das pharmakokinetische Verhalten von oral verabreichten Ivermectin beobachtet werden. Nach einem 36-stündigen Fasten waren keine signifikanten Veränderungen der pharmakokinetischen Parameter festzustellen (Escudero 1997a).
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