Wirkstoff - Toxikologie
Physostigmin

Anwendungssicherheit

Physostigmin hat eine enge therapeutische Breite. Eine geringe Erhöhung der therapeutischen Dosis kann zu toxischen Reaktionen führen (Somani 1989a).
 

Akute Toxizität

Eine Überdosierung führt neben peripheren parasympathischen Wirkungen zu einer zentralen Stimulation und kann Krämpfe auslösen (Löscher 2003b). Zuerst findet eine Stimulation und anschliessend eine Depression des ZNS statt. Folgende Symptome können auftreten: eine Schwäche der Skelettmuskulatur, Nausea, Erbrechen, Kolik, Diarrhoe, Bradykardie und Blutdruckabfall. Die Pupillen sind verengt und fixiert. Durch Konstriktion der Bronchialmuskulatur entsteht Dyspnoe. Die Tiere sterben meistens durch eine Atemlähmung. Atropin ist der wirksamste pharmakologische Antagonist bei einer Physostigminintoxikation (Adams 2001c).
 

Katze

Bei Katzen kann eine Dosis von 0,15 mg/kg i.v. einen Atemstillstand verursachen (Hara 1992a).
 

LD50 von Physostigminsalicylat

Maus:intraperitoneal 0,64 mg/kg (O'Neil 2001a)
 

LD50 von Physostigmin

Maus:p.o. 4,5 mg/kg (O'Neil 2001a)
Kaninchen:p.o. 11,2 mg/kg (Heyl 1980a)
i.m. 2,2 mg/kg (Heyl 1980a)
 

Reproduktion (Embryo-/Fetotoxizität)

Physostigmin ist in Tierversuchen teratogen und sollte deshalb nicht während einer Trächtigkeit angewendet werden (Somani 1989a).
 

Therapie bei Ueberdosierung

Das Antidot ist Atropin (Löscher 2003b; Adams 2001c).