- | Es sollte eine möglichst kurze Therapiedauer (Ausnahme: Substitutionstherapie) eingehalten werden (MacDonald 2000a; Plumb 2002a). |
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- | GK sind individuell nach Schweregrad, Art und Verlauf der Erkrankung sowie nach dem Ansprechen des Patienten zu dosieren (Pickup 1979a; MacDonald 2000a; Plumb 2002a). |
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- | Die GK-Applikation sollte immer zur selben Tageszeit und in der Phase des maximalen Plasmacortisolspiegel erfolgen: bei Hund, Schwein und Pferd morgens; bei der Katze abends. Dies führt zu einer verringerten Suppression der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HHN-Achse) (Lutz 1988a). |
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- | Das Cushing-Syndrom ist eine mögliche, nach adäquater Dosisreduktion oder Therapieende reversible Nebenwirkung der Langzeittherapie. Es tritt innerhalb von 10 - 14 Tagen beim Überschreiten der sog. "Cushing-Schwellendosis" auf. Die Grenzdosis liegt knapp über der Erhaltungsdosis, im Fall von Prednisolon z.B. im Bereich von 1 mg/kg/Tag. Sie ist bei potenteren GK entsprechend kleiner (Ferguson 2001a; Ungemach 2003a). |
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- | Bei den Kleintieren wird bei fast allen medizinischen Erkrankungen die orale Therapie von kurz-wirksamen GK (wie Prednisolon / Prednison) initial zweimal täglich empfohlen (MacHarg 1985a). |
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- | Die Anwendung von GK muss wegen Dopinggefahr vor Wettkämpfen eingestellt werden (Allen 1993a). Nicht nur die systemische, sondern auch die topische Anwendung (z.B. GK-haltige Augenpräparate) kann zu niedrigen, aber nachweisbaren GK-Konzentrationen in Serum und Urin führen (Popot 1999a; Brooks 1999a; Spiess 1999a). |
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- | Länger dauernde Verabreichungen sind grundsätzlich mit dem Risiko unerwünschter Wirkungen belastet (Ausnahme: Substitutionstherapie). Dies gilt auch für die lokale Anwendung (Haut, Auge, Gelenk) (Meredig 1980a; Aurich 2002a). |
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- | Eine systematische Überwachung des Tieres, die ständige kritische Abwägung von Risiko und Nutzen der Therapie, die sorgfältige Aufklärung und Instruktion des Besitzers bezüglich Wirkungen, Nebenwirkungen und möglichen Folgen einer abrupten Beendigung der GK-Therapie sind essentiell (Schimmer 2001a; Behrend 1997a; Plumb 2002a). |
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- | Abhängig von der Therapiedauer, der Potenz des verwendeten Wirkstoffes, der Dosis und der Applikationsfrequenz, des Alters sowie des Gesundheitszustandes des Tieres, soll die Überwachung mehr oder weniger intensiv gestaltet werden. Wichtige Parameter sind (Plumb 2002a): |
Protokoll | Entzündliche Erkrankungen | Immunbedingte Erkrankungen |
Initialdosis | 0,25 - 0,5 mg/kg 2 × täglich für 5 - 7 Tage | 1 mg/kg 2 × täglich für 10 - 28 Tage |
Erhaltungsdosis | 0,25 - 0,5 mg/kg 1 × täglich; für 5 - 7 Tage | 0,75 mg/kg 2 × täglich; für 10 - 28 Tage 0,50 mg/kg 2 × täglich; für 10 - 28 Tage 0,25 mg/kg 2 × täglich; für 10 - 28 Tage 0,25 mg/kg 1 × täglich; für 10 - 28 Tage |
Wechsel zur alternierenden Therapie | 0,5 - 1,0 mg/kg jeden 2. Tag für 5 - 7 Tage | 0,25 mg/kg jeden 2. Tag für ≥ 21 Tage |
- | Asepsis ist absolut essentiell - Injektion unter Antibiotikaschutz ist zu erwägen |
- | Kontraindikationen: Infektion, struktureller Defekt (Fraktur oder Instabilität des Gelenks), vorhergehende Injektionen ohne Therapieerfolg. |
- | Ein behandeltes Tier sollte innerhalb von 4 (Chen 1992a) bzw. 8 Wochen (Ungemach 2003a; Harkins 1993b) keiner chirurgischen Behandlung unterzogen werden. |
- | 30 Tage Erhohlungszeit; es besteht die Gefahr degenerativer Veränderungen am Gelenk nach zu frühem Trainingsbeginn, da die physiologische Schmerzbarriere aufgehoben wird. Eine Steroid-Arthropathie (aseptische Knochennekrose, Zusammenbruch der Gelenksoberfläche) wäre die mögliche Folge (Ungemach 2003a). |
- | Zu erwartende Nebenwirkungen: Suppression der HHN-Achse, GK-Arthropathie, das Risiko für Infektionen und Laminitis (Hufrehe) ist erhöht (Harkins 1993b). |
- | Das Risiko für Nebenwirkungen steigt bei häufiger Applikation und bei Verwendung von Kristallsuspensionen (Ungemach 2003a). |
- | Primär ist die zugrunde liegende Krankheitsursache (z.B. Allergie) zu diagnostizieren und spezifisch zu therapieren (Rosychuk 1989a). |
- | zu Beginn hochwirksame GK verwenden |
- | falls möglich, nicht länger als 2 Wochen therapieren |
- | Das Arzneimittel (Fett-Salbe, Crème, Lotion, Emulsion) soll der zu behandelnden Hautstelle angepasst sein (Bigler 2001a): für die fette, seborrhoische Haut ist die fettarme Crème-Grundlage, und für den trockenen, sebostatischen Hauttyp eine lipidreiche Fettcrème zu verwenden. |
- | grossflächige Dermatosen mit oralen GK behandeln |
- | Zur längerfristigen Behandlung oder Kontrolle von lokalem Juckreiz werden Hydrocortison- (0,5 - 1,0%) oder Prednisolonpräparate (0,5%) bevorzugt (Bigler 2001a). |
- | Bei akuten Dermatitiden sollte Hydrocortisoncrème (1,0%) anfangs zweimal täglich aufgetragen werden. Mit einer einzelnen Applikation an den folgenden Tagen scheint eine genügend hohe Wirkstoffkonzentration erreicht zu werden. Auf Kosten der geringeren Effektivität, zeichnet sich dieser Wirkstoff durch ein reduziertes Nebenwirkungspotential aus (Bigler 2001a; Aalto-Korte 1995a). |