Wirkstoff - Dosierungen
Carfentanil

Dosierung - allgemein

Carfentanil wirkt speziesspeziefisch unterschiedlich stark. Wegen seiner hohen Potenz werden nur ganz geringe Mengen des Wirkstoffs benötigt. Grundsätzlich ist er bei Wildtieren in einer ausreichend hohen Dosierung zu applizieren, da diese bei ungenügender Narkosetiefe eine Gefahr für den Menschen darstellen würden und zu niedrige Dosierungen ausserdem zu ZNS-Stimulationen führen können (Shaw 1995a).
 

Applikationshinweise

Der Wirkstoff wird in der Regel als Distanznarkose mit einem Blasrohr oder Blasrohrgewehr bzw. Pfeilsystem mittels Betäubungspfeil i.m. verabreicht (Branson 2001b). Zur Immobilisierung von in Gefangenschaft lebenden Schwarzbären wurde Carfentanil zusammen mit Honig vermischt und den Tieren zur oralen Aufnahme angeboten (Ramsay 1995a).
 

Vorsichtsmassnahmen für den Anwender

Beim Umgang mit Carfentanil ist äusserste Vorsicht geboten. Ein unbeabsichtigter Kontakt kann rasch zu einer lebensgefährlichen Vergiftung führen. Der Wirkstoff sollte nur in Anwesenheit einer zweiten Person angewendet werden. Zudem ist immer ein Opioid-Antagonist wie z.B. Diprenorphin oder Naloxon bereit zu halten (Branson 2001b).
 

Wirkstoffkombinationen

Carfentanil / α2-Agonist

Carfentanil wird häufig in Kombination mit Xylazin angewendet (Jessup 1985a; Delvaux 1999a; Branson 2001b), da durch die synergistische Wirkung die Dosis von Carfentanil gesenkt werden kann (Shaw 1995a).
 
Spiessbock (Oryx gazella)
Bei dieser Tierart ist die kombinierte Verabreichung von Xylazin und Thiafentanil einer Kombination mit Xylazin und Carfentanil vorzuziehen, da die erstgenannte Wirkstoffkombination zu einem sanfteren Wirkungseintritt sowie zu einer besseren Immobilisierung führt (Kilgallon 2010a).
 
Tibet-Yak
Mit Xylazin und Thiafentanil i.m. trat die Wirkung rascher ein als mit Xylazin und Carfentanil. Zudem erholten sich die Tiere schneller und es traten weniger kardiale Nebenwirkungen auf (Cushing 2011a).
 
Gaur (Bos gaurus)
Gaurbullen wurden für eine Elektroejakulation wahlweise mit Carfentanil/Xylazin oder Thiafentanil/Medetomidin anästhesiert. Die Tiere, welche mit Thiafentanil/Medetomidin anästhesiert wurden, zeigten eine bessere Muskelrelaxation und eine sanftere Aufwachphase. Die Spermienqualität war jedoch bei beiden Wirkstoffkombinationen gleich gut (Napier 2011a).
 
Himalaya-Tahr
Die beiden Wirkstoffkombinationen Medetomidin/Ketamin sowie Carfentanil/Xylazin wurden vergleichend evaluiert. Bei der erstgenannten, mit Atipamezol teilantagonisierbaren Wirkstoffkombination waren die Tiere nach der i.m. Applikation mittels Betäubungspfeil insgesamt ruhiger und das Stehvermögen blieb für längere Zeit erhalten. Die vollständig antagonisierbare Wirkstoffkombination Carfentanil/Xylazin führte dahingegen zu einer rascheren Erholung und die Tiere zeigten weniger Ataxien nach dem Aufstehen. Diese Kombination kann aufgrund der vollständigen Antagonisierbarkeit mit Naltrexon und Atipamezol bei geriatrischen oder kranken Tieren vorteilhaft sein. Zudem verursacht sie keine Hypo- oder Hypertonie (Rainwater 2013a).
 
Karibu
Karibu-Kälber wurden erfolgreich mit Carfentanil und Xylazin i.m. immobilisert und die Wirkung mit Naltrexon und Yohimbin aufgehoben (Valkenburg 1999a). Anstelle von Carfentanil und Xylazin kann auch Thiafentanil, Azaperon und Xylazin kombiniert verabreicht werden, was zu einer kürzeren Erholungszeit führt (Lian 2016a).
 
Weisswedelhirsch
Weisswedelhirsche können mit Carfentanil und Medetomidin zuverlässig immobilisiert werden (Shury 2010a).

Dosierung - speziell

Ziege (adultes Tier) - Carfentanilcitrat
intramuskulär
-40 μg/kg; antagonisierbar mit 4 mg/kg Naltrexon i.v., i.m. oder s.c. (Mutlow 2004a)
oral

Carfentanil / Detomidin

-0,6 mg/kg Carfentanil und 0,6 mg/kg Detomidin; Detomidin 1 Stunde vor der Carfentanil-Applikation verabreichen. Die Wirkung tritt innerhalb von 22 ± 4,3 Minuten ein (Sleeman 1997a).
Cave: In den ersten Minuten post applikationem können starke Exzitationen auftreten (Sleeman 1997a)
Wildwiederkäuer (Hirsche, Büffel, Rehe etc.) (adultes Tier) - Carfentanilcitrat
intramuskulär
-Rothirsch: 10 μg/kg; die Wirkung tritt innerhalb von 3,1 ± 0,2 Minuten ein; antagonisierbar mit 100 - 500 mg Naltrexon pro 1 mg verwendetem Carfentanil. Dabei ist von der Naltrexon-Gesamtdosis 25% i.v und 75% s.c. zu verabreichen (Miller 1996b)
-Axishirsch: 10 - 15 μg/kg; die Wirkung tritt innerhalb von 3 - 4 Minuten ein. Antagonisierbar mit 3 - 4 mg Diprenoprhin i.v. und 3 - 4 mg i.m. (Karesh 1986a)
-Damagazelle: 18,4 ± 2,2 μg/kg; die Wirkung tritt innerhalb von 6 ± 3 Minuten ein. Antagonisierbar mit 18 ± 0,3 mg/kg Naltrexon; dabei ist von der Naltrexon-Gesamtdosis 50% i.v. und 50% s.c zu verabreichen (Schumacher 1997c)
 

Carfentanil / Xylazin

-Rothirsch: 0,019 ± 0,09 mg/kg Carfentanil und 0,23 ± 0,08 mg/kg Xylazin; die Wirkung tritt innerhalb von 9,2 ± 6,8 Minuten ein (Jessup 1985a)
-Himalaya-Tahr: 0,009 ± 0,003 mg/kg Carfentanil und 0,08 ± 0,019 mg/kg Xylazin. Antagonisierbar mit i.m. 0,867 ± 0,332 mg/kg Naltrexon und 0,105 ± 0,023 mg/kg Atipamezol (Rainwater 2013a).
-Waldbison: 7 ± 0,1 μg/kg Carfentanil und 0,0637 ±  0,0028 mg/kg Xylazin; die Wirkung tritt innerhalb von 6,5 ± 0,4 Minuten ein (Haigh 1995a)
-Maultierhirsch: 10 μg/kg Carfentanil und 0,3 mg/kg Xylazin; die Wirkung tritt nach 282 ± 83 Sekunden ein. Antagonisierbar mit i.m. 1 mg/kg Naltrexon (Caulkett 2000a)
-Weisswedelhirsch: 23,5 ± 3,2 μg/kg Carfentanil und 0,2 ± 0,03 mg/kg Xylazin; die Wirkung tritt innerhalb von 4,7 ± 3,3 Minuten ein. Antagonisierbar mit 120 mg/Tier Naltrexon und 6,5 mg/Tier Yohimbin i.m. (Miller 2003a)
-10,03 mg/kg Carfentanil und 0,3 mg/kg Xylazin; die Wirkung tritt innerhalb von ca. 3 Minuten ein (Storms 2005a)
-Elenantilope: 0,23 ± 0,03 mg/kg Xylazin gefolgt von 16,9 ± 0,5 μg/kg Carfentanil 15 Minuten nach der Xylazin-Applikation; die Wirkung tritt innerhalb von 4,3 ± 1,2 Minuten ein. Antagonisierbar mit 1,66 ± 0,08 mg/kg Naltrexon i.m. (Cole 2006a)
-Bongoantilope: 8,3 ± 0,5 μg/kg Carfentanil und 0,079 ± 0,005 mg/kg Xylazin; die Wirkung tritt innerhalb von 6 ± 2 Minuten ein. Antagonisierbar mit 0,12 ± 0,01 mg/kg Yohimbin und 0,82 ± 0,05 mg/kg Naltrexon; von der Naltrexon-Gesamtdosis 50% i.v. und 50% s.c. verabreichen (Schumacher 1997a)
-Rehantilope: 0,01 mg/kg Carfentanil und 0,4 mg/kg Xylazin (Howard 2004a)
-Gabelhornantilope: 2 mg/Tier Carfentanil und 33 mg/Tier Xylazin (Rompun®); die Wirkung tritt innerhalb von 2,9 - 6,8 Minuten ein (O'Gara 1987a)
-Dickhornschaf: 0,044 ± 0,02 mg/kg Carfentanil und 0,19 ± 0,04 mg/kg Xylazin; die Wirkung tritt innerhalb von 6,3 ± 3,2 Minuten ein (Jessup 1985a)
-Wapitihirsch: 0,01 mg/kg Carfentanil und 0,1 mg/kg Xylazin. Antagonisierbar mit 100 mg Naltrexon pro 1 mg verwendetem Carfentanil i.v. oder s.c. und 0,1 mg/kg Yohimbin i.v. (Moresco 2001a)
-Elch: 7,1 ± 0,1 μg/kg Carfentanil und 0,18 ± 0,01 mg/kg Xylazin; die Wirkung tritt innerhalb von 30,1 ± 1,3 Minuten ein. Antagonisierbar mit 0,709 mg/kg Naltrexon i.m. (Delvaux 1999a)
-Spiessbock: Tiere mit 150 - 211 kg KGW: 3,6 mg/Tier Carfentanil und 20 mg/Tier Xylazin (Kilgallon 2010a)
-Tibet-Yak: 0,011 ± 0,0015 mg/kg Carfentanil und 0,25 ± 0,093 mg/kg Xylazin; nach 5 - 7 Minuten legen sich die Tiere in Seitenlage hin. Um die Anästhesie zu vertiefen, kann zusätzlich Propofol i.v. appliziert werden (Cushing 2011a)
-Giraffe: 8 mg/Tier Carfentanil und 100 mg/Tier Xylazin und 10 mg/Tier Atropin (Bush 1987a)
 

Carfentanil / Xylazin / Ketamin

-Weisswedelhirsch: 0,03 mg/kg Carfentanil, 0,3 mg/kg Xylazin und 0,15 mg/kg Ketamin zusammen in einer Mischspritze applizieren; die Wirkung tritt innerhalb von 2,3 ± 0,9 Minuten ein (Storms 2006a)
 

Carfentanil / Medetomidin

-Weisswedelhirsch: 14,2 ± 1,11 μg/kg Carfentanil und 17,8 ± 2,03 μg/kg Medetomidin; die Wirkung tritt innerhalb von 13,3 ± 3,13 Minuten ein. Antagonisierbar mit 1,5 mg/kg Naltrexon and 0,1 mg/kg Atipamezol i.m. oder intranasal (Shury 2010a)
intramuskulär

Carfentanil / Xylazin

-Büffelbulle: bei ruhigen Tieren: 2,4 ± 0,7 μg/kg Carfentanil und 0,07 ± 0,03 mg/kg Xylazin; die Wirkung tritt innerhalb von 14,2 ± 2,9 Minuten ein. Antagonisierbar mit 0,625 mg Yohimbin pro 1 mg Xylazin i.m. und Naloxon gemäss folgendem Applikationsschema: 100 mg/Tier i.v., 41 mg/Tier i.m. und 41,3 mg/Tier s.c.
Büffelbulle: bei aufgeregten Tieren: 2,5 - 3 μg/kg Carfentanil und 50 - 70 mg/Tier Xylazin (Kock 1987a)
intramuskulär

Carfentanil / Xylazin

-Elch: 3,3 - 3,6 mg/Tier und 50 - 60 mg/Tier Xylazin; antagonisierbar mit 800 mg Tolazolin i.v. und 450 mg Naltrexon, davon 30 - 50% i.m. und den Rest s.c. applizieren (Roffe 2001a)
-Büffelkuh: 4  - 7 μg/kg Carfentanil und 20 - 30 mg/Tier Xylazin; die Wirkung tritt innerhalb von 23 Minuten ein. Antagonisierbar mit i.m. 0,625 mg Yohimbin pro 1 mg Xylazin und Naloxon gemäss folgendem Applikationsschema: 100 mg/Tier i.v., 41 mg/Tier i.m. und 41,3 mg/Tier s.c. (Kock 1987a)
Wildwiederkäuer (Hirsche, Büffel, Rehe etc.) (Jungtier) - Carfentanilcitrat
intramuskulär

Carfentanil / Xylazin

-Karibu: Tiere mit 55 kg KGW: 1 mg/Tier Carfentanil und 65 mg/Tier Xylazin i.m.; antagonisierbar mit 100 mg Naltrexon und 5 mg Yohimbin i.m. Cave: Todesfälle treten auf (Valkenburg 1999a).
-im Herbst, 5 Monate altes Karibu: 1,5 mg/Tier Carfentanil und 20 mg/Tier Xylazin; antagonisierbar mit 100 mg Naltrexon pro 1 mg verwendetem Carfentanil und 2 mg/kg Tolazolin i.m. (Lian 2016a)
-im Frühling, 11 Monate altes Karibu: 1,8 mg/Tier Carfentanil und 25 mg/Tier Xylazin; antagonisierbar mit 100 mg Naltrexon pro 1 mg verwendetem Carfentanil und 2 mg/kg Tolazolin i.m. (Lian 2016a)
-Elch: 2,7 mg/Tier Carfentanil und 40 mg/Tier Xylazin; antagonisierbar mit 400 mg Tolazolin i.v. und 350 mg Naltrexon, davon 30 - 50% i.m. und den Rest s.c. applizieren (Roffe 2001a)
Nashörner (adultes Tier) - Carfentanilcitrat
intramuskulär
-Weisses Nashorn: 1,2 mg/Tier (Portas 2004a)
-Schwarzes Nashorn: 1 - 1,5 mg/Tier (Portas 2004a)
Nashörner (Jungtier) - Carfentanilcitrat
intramuskulär
-Schwarzes Nashorn: 0,9 mg/Tier (Portas 2004a)
Tapire (adultes Tier) - Carfentanilcitrat
oral

Sedation für kleinere Eingriffe

-0,17 ± 0,03 mg/kg Detomidin, 20 Minuten danach 7,88 ± 1,85 μg/kg Carfentanil; die Wirkung tritt innerhalb von 10,75 ± 7,6 Minuten ein. Antagonisierbar mit 0,2 mg/kg Yohimbin i.v. und 100 - 200 mg/Tier Naltrexon; von der Naltrexon-Gesamtdosis 50% i.v. und 50% s.c. verabreichen (Pollock 2003a)
Wildequiden (Takhi, Kiang, Khur, Zebras etc.) (adultes Tier) - Carfentanilcitrat
intramuskulär
-Bergzebra: 0,011 mg/kg; nach ca. 8,6 Minuten legen sich die Tiere in Seitenlage hin. Antagonisierbar mit i.v. Naltrexon oder Nalmefen in der 50-fachen Carfentanil-Dosis. Erreichen des Stehvermögens innerhalb von 1,5 Minuten nach Nalmefen-, bzw. 2,6 Minuten nach Naltrexon-Applikation (Allen 1994a)
-Przewalski-Pferd: 0,02 mg/kg; die Wirkung tritt innerhalb von 8,92 Minuten ein. Antagonisierbar mit Naltrexon i.v. in der 50-fachen Carfentanil-Dosis (Allen 1992a)
 

Carfentanil / Xylazin

-Wildpferd: 0,017 ± 0,04 mg/kg Carfentanil und 0,61 ± 0,29 mg/kg Xylazin; die Wirkung tritt innerhalb von 8 ± 2,65 Minuten ein (Jessup 1985a)
Elefanten (adultes Tier) - Carfentanilcitrat
intramuskulär
-Afrikanischer Elefant: Tiere mit 450 - 4000 kg KGW: 2,1 ± 0,3 μg/kg: nach 10,1 ± 3,7 Minuten legen sich die Tiere in Seitenlage hin. Antagonisierbar mit Nalmefen i.v. und i.m., bzw. i.v. und s.c., Diprenoprhin und Nalmefen s.c., Diprenoprhin i.v. und s.c. (Jacobson 1988a)
-Tiere mit 850 - 1200 kg KGW: 2,4 μg/kg; antagonisierbar mit Diprenoprhin und/oder Nalmefen (Schumacher 1995a)
Echte Bären (Braunbär, Eisbär, Grosser Panda etc.) (adultes Tier) - Carfentanilcitrat
intramuskulär
-Eisbär: 20 ± 8 μg/kg; die Wirkung tritt innerhalb von 5 Minuten ein. Antagonisierbar mit 120 mg/Tier Naloxon gemäss folgendem Applikationsschema: 60 mg/Tier i.v., 40 mg/Tier i.m. und 20 mg/Tier s.c. (Haigh 1983a)
 

Carfentanil / Xylazin

-Grizzlibär: 0,01 mg/kg Carfentanil und 0,1 mg/kg Xylazin; die Wirkung tritt innerhalb von 4,3 ± 0,5 Minuten ein. Antagonisierbar mit 1 mg/kg Naltrexon und 2 mg/kg Tolazolin i.m. (Kreeger 2013a)
-Schwarzbär: 0,01 mg/kg Carfentanil und 0,1 mg/kg Xylazin; die Wirkung tritt innerhalb von 5,2 ± 0,4 Minuten ein. Antagonisierbar mit 1 mg/kg Naltrexon und 2 mg/kg Tolazolin i.m. (Kreeger 2013a)
oral
-Kodiakbär: 8 μg/kg; nach 7 - 10 Minuten liegt das Tier in Sternallage, eine Intubation ist nach 15 Minuten möglich. Antagonisierbar mit 0,84 mg/kg Naltrexon: von der Naltrexon-Gesamtdosis 50% i.v. und 50% i.m. verabreichen (Mama 2000a)
-Braunbär: Tiere mit 80 - 233 kg KGW: 6,8 ± 18,8 μg/kg vermischt mit 5 - 20 ml Honig; die Wirkung tritt innerhalb von 7,7 ± 2,3 Minuten ein. Antagonisierbar mit 100 mg Naloxon pro 1 mg verwendetem Carfentanil; von der Naloxon-Gesamtdosis 25% i.v. und 75% s.c. verabreichen (Ramsay 1995a)
-im Winter: 7,6 ± 0,4 μg/kg vermischt mit 5 - 10 ml Honig; die Tiere legen sich nach 4 - 11 Minuten in Sternnallage hin, eine gefahrlose Annäherung ist nach 8 - 14 Minuten möglich. Antagonisierbar mit 100 mg Naltrexon pro 1 mg verwendetem Carfentanil; von der Naltrexon-Gesamtdosis 25% i.v. oder i.m. und 75% s.c. verabreichen (Mortenson 2001a)
-im Sommer: 12,7 ± 0,5 μg/kg vermischt mit 5 - 10 ml Honig; die Tiere legen sich nach 4 - 11 Minuten in Sternnallage hin, eine gefahrlose Annäherung ist nach 8 - 14 Minuten möglich. Antagonisierbar mit 100 mg Naltrexon pro 1 mg verwendetem Carfentanil; von der Naltrexon-Gesamtdosis 25% i.v. oder i.m. und 75% s.c. verabreichen (Mortenson 2001a)
Echte Bären (Braunbär, Eisbär, Grosser Panda etc.) (Jungtier) - Carfentanilcitrat
intramuskulär
-Eisbär: 4,5 ± 1,7 μg/kg; die Wirkung tritt innerhalb von 2,7 Minuten ein (Haigh 1983a)
Robben, Seelöwen & Walrösser (adultes Tier) - Carfentanilcitrat
intramuskulär
-Kegelrobbe: 10,24 ± 5,21 μg/kg. Antagonisierbar mit 1,73 ± 0,82 mg/kg Naloxon (Baker 1985a)
-Pazifisches Walross: 2,7 - 3,0 mg/Tier; wird mit 150 mg Naltrexon i.m. und der wiederholten Gabe von 150 mg Naltrexon i.m. oder i.v. antagonisiert. Cave: Todesfälle treten auf (Mulcahy 2003a)
-Atlantisches Walross: 4 mg/Tier; wird mit 150 - 275 mg Naltrexon i.m. pro 1 mg Carfentanil antagonisiert (Lanthier 1999a)
Affen (Meerkatzen, Kapuzineraffen, Gorillas etc.) (adultes Tier) - Carfentanilcitrat
sublingual / buccal
-Schimpanse: 2 μg/kg Carfentanil direkt ins Maul applizieren; für eine gute Sedation wird dem Tier 45 Minuten zuvor 1,25 - 2,5 mg Droperidol p.o. verabreicht. Die Wirkung kann nach 25 Minuten mit Tiletamin/Zolazepam und zusätzlich Naltrexon i.m. verlängert werden; Naltrexon wird appliziert, um die atemdepressive Wirkung des Carfentanils aufzuheben (Kearns 2000a)
Laufvögel (Strauss, Emu, Kasuar, Kiwi, Nandu) (adultes Tier) - Carfentanilcitrat
intramuskulär

Sedation vor einer Inhalationsanästhesie

-Strauss: 0,3 mg/kg; Cave: Carfentanil kann beim Strauss zu einer starken Atemdepression bis hin zur Apnoe führen (Cornick 1992b)
intravenös

Carfentanil / Xylazin

-Strauss: 0,5 mg/kg Xylazin i.m. gefolgt von 0,15 mg/kg Carfentanil 15 Minuten danach. Cave: Carfentanil kann beim Strauss zu einer starken Atemdepression bis hin zur Apnoe führen (Cornick 1992b)