Anwendungssicherheit
Durch den sogenannten "Ceiling-Effekt" der Opioid-Agonisten/-Antagonisten werden auch höhere Dosen relativ gut vertragen (
Vandam 1980a).
Symptome bei Überdosierung
Eine Überdosierung äussert sich in Atemdepression, Ataxie, Speichelfluss oder Übererregbarkeit (
Kästner 2008a).
Hund
Nach einer Gabe von 3 mg/kg i.v. trat bei Hunden leichter Tremor in den Extremitäten auf und ein Tier zeigte klonische Anfälle. Diese Symptome waren von einem erhöhten Blutdruck und einer erhöhten Herzfrequenz begleitet (
Pircio 1976a).
Pferd
Bei Dosierungen > 0,2 mg/kg i.v. können Exzitationen auftreten (
Mair 1998a). Da diese aber vor allem über die Wirkung an den μ-Opioidrezeptoren zustande kommen, sind sie bei Butorphanol geringer ausgeprägt als bei anderen Opioiden (
Kukanich 2009a).
Schaf
In höheren Dosierungen von > 0,1 - 0,2 mg/kg i.v. werden die Tiere rastlos, blöken dauernd und kauen zwanghaft. Bei einer Dosis von 0,4 mg/kg i.v. werden sie ataktisch (
Waterman 1991c). Nach einer intrathekalen Anwendung zeigten alle Tiere hochgradige Verhaltensveränderungen. Die Tiere, die eine höhere Dosis von 0,375 mg/kg erhielten, entwickelten eine irreversible Hinterhandparalyse. Diejenigen, die mit der niedrigeren Dosis (0,075 mg/kg) behandelt wurden, zeigten eine starke, 4 - 5 Stunden andauernde motorische Schwäche. Ein Tier starb aufgrund einer Atemdepression. Die gleichen Dosierungen, welche intrathekal appliziert stark neurotoxisch wirkten, zeigten epidural angewendet keinerlei schädigende Wirkungen (
Rawal 1991a).
Akute Toxizität
LD50
Therapie bei Überdosierung
Bei einer Überdosierung wird die langsame i.v. Verabreichung von 0,01 - 0,02 mg/kg
Naloxon empfohlen (
Kästner 2008a). Um eine durch Butorphanol hervorgerufene Atemdepression zu antagonisieren, werden höhere Naloxon-Dosierungen benötigt, als dies bei reinen μ-Agonisten wie z.B. Morphin der Fall ist (
Vandam 1980a).