Wirkstoff - Indikationen
Apomorphin

Emetikum

Apomorphin wird zur Induktion des Erbrechens nach oraler Intoxikationen mit nicht ätzenden Giften, welche, je nach Struktur des Toxins, weniger als 4 h, bzw. weniger als 2 h zurück liegen, eingesetzt (Ramsey 2008c; Allen 2005a; Keith 1981a; Allen 1993a). Der Wirkstoff dient ebenfalls als Emetikum zur Entfernung stumpfer Fremdkörper oder zur Operationsvorbereitung (Ungemach 1999c; Ungemach 2010d).
 

Hund

Apomorphin wird vor allem beim Hund eingesetzt und gilt bei dieser Spezies bei vielen Klinikern als Emetikum der Wahl (Plumb 1999a; Scherkl 1990a; Allen 2005a).
 
Hunde erhielten vergleichend entweder ein- oder zweimal 2,2 ml/kg 3%-ige Hydrogenperoxid-Lösung p.o. oder 0,03 mg/kg Apomorphin i.v. verabreicht, bzw. einige Tropfen einer Apomorphin-Lösung konjunktival appliziert. Mit Apomorphin wurde bei 94% der Hunde Erbrechen ausgelöst, davon bei 91% nach der konjunktivalen Anwendung und bei 100% der Tiere nach der i.v. Verabreichung. Mit der Hydrogenperoxid-Lösung wurde bei 90% der Tiere Erbrechen beobachtet (Khan 2012a).
 

Katze

Der Einsatz von Apomorphin ist bei Katzen wegen zu starken zentral erregenden Wirkungen umstritten und wird von vielen Autoren abgelehnt (Allen 2005a; Ungemach 2010d).
 

Frettchen

Auch bei Frettchen wird Apomorphin als Emetikum eingesetzt (Lau 2005a; Mormann-Roest 2005a; Besch-Williford 1987a), kann aber in höheren Dosen zu Exzitationen führen (Besch-Williford 1987a).
 

Schwein

Bei Schweinen besteht keine ausreichende emetische Wirksamkeit (Ungemach 2010d).
 

Appetitstimulans

Schildkröte

Apomorphin wird bei der Schildkröte zur Steigerung des Appetits verwendet (Sassenburg 2005b).
 

Libidosteigerung

Mensch

Beim Menschen wird Apomorphin zur Libidosteigerung bei erektiler Dysfunktion verschrieben (Löscher 2010a).
 

Antiparkinsonmittel

Mensch

Der Wirkstoff wird zur Behandlung von Parkinson-Patienten eingesetzt (O'Neil 2001a; Schaefer 2013a).