Wirkungsort und -mechanismus
Kardiovaskuläres System
Den kardialen Wirkungen liegt eine Reduktion des Vaguseinflusses auf Sinusknoten und AV-Überleitung zugrunde (
Ungemach 1994c). Die Herzfrequenz wird erhöht (
Plumb 1999a;
Tilley 1997a), wobei eine initiale Bradykardie zu beobachten ist (
Tilley 1997a).
Bei hypovolämischen Schweinen (durch Blutverlust) erhöht Atropin den Blutdruck und die Herzfrequenz (
Wade 1988a).
Während einer Fentanylnitrit-Anästhesie erhöht Atropin die Herzfrequenz, den mittleren Blutdruck, das Herzminutenvolumen und den Sauerstoffverbrauch des gesamten Körpers (
Westenskow 1981a).
In niedrigen Dosierungen (Hund: 6,25 µg/kg) verlangsamt Atropin die Herzfrequenz und die atrioventrikuläre Überleitung. Bei mittleren Dosen wird nur die atrioventrikuläre Überleitung verlangsamt. Bei hohen Dosen (Hund: 0,025 - 0,1 mg/kg) werden Herzfrequenz (
Rishniw 1999a;
Kantelip 1985a;
Tilley 1997a) und die atrioventrikuläre Überleitung beschleunigt (
Kantelip 1985a).
Auge
Am Auge haben mittlere systemische Dosen eine Mydriasis zur Folge. Die Akkomodation ist blockiert (
Plumb 1999a).
Magendarm- und Urogenitaltrakt
Atropin wirkt auf glatte Muskelzellen relaxierend (
Windholz 1983a). In hohen Dosen reduziert Atropinsulfat die Motilität des Magendarm- und des Urogenitaltraktes, in sehr hohen Dosen außerdem die Magensaftsekretion (
Plumb 1999a).