Wirkstoff - Unerwünschte Wirkungen
Cyclosporin

Gastrointestinaltrakt

Erbrechen, Anorexie und Durchfall sind die häufigsten Nebenwirkungen beim Hund, insbesondere bei kleinen Rassen (Gränitz 2003a; Olivry 2002b; Steffan 2003a; Olivry 2002a; Allenspach 2006a; Patricelli 2002a).
Gelegentlich können Gingivahyperplasie (Olivry 2002b; Steffan 2003a) oder Gingivaulzerationen (Allenspach 2006a) beobachtet werden.
 
Bei Katzen kann es ebenfalls zu milden gastrointestinalen Symptomen, wie Durchfall oder Erbrechen kommen (Vercelli 2006a; Latimer 1986a; Noli 2006a; Wisselink 2008a). Bei hohen Blutspiegeln (1000 ng/ml) werden die Tiere anorektisch (Robson 2003a). Gelegentlich ist auch bei Katzen eine reversiblen Gingivahyperplasie zu beobachten (Latimer 1986a).
 
In einer retrospektiven Studie mit 50 Katzen, welche über 1 - 5 Jahre mit Cyclosporin A in Dosierungen zwischen 1,5 - 7,3 mg/kg, initial 1 × täglich, später 3 - 1 × wöchentlich oral behandelt wurden, kam es bei 33 Katzen zu Nebenwirkungen. Am häufigsten (12 von 50 Katzen) konnten Erbrechen, Diarrhoe und/oder Anorexie beobachtet werden. Am zweithäufigsten (8 von 50 Katzen) kam es zu einem Gewichtsverlust von 4 - 50% über einen variablen Zeitraum, als dritthäufigste (7 von 50 Katzen) Nebenwirkung traten Zahnstein und Gingivitis auf (Heinrich 2011a).
 

Haut und Haare

Beim Hund kann es während der Cyclosporintherapie zur kutanen Papillomatose kommen (Olivry 2002b).
 
Bei Hunden kann während der Cyclosporintherapie ein verstärktes Haaren oder ein verstärktes Haarwachstum (z.B. zwischen den Zehen) beobachtet werden (Gränitz 2003a; Allenspach 2006a; Patricelli 2002a).
 

Leber und Niere

Nephro- bzw. hepatotoxische Effekte treten beim Hund in der Regel erst bei sehr hohen Blutspiegeln (mehr als 3000 mg/ml) auf (Plumb 2002a). Die Nephrotoxizität ist beim Hund geringer als beim Menschen (Olivry 2002b; Steffan 2003a; Gränitz 2003a).
 

Endokrine Nebenwirkungen

Die Verabreichung von Cyclosporin A an Hunde zur Therapie der atopischen Dermatitis kann zu Störungen der Glucosehämostase führen. Die mittleren Fruktosaminkonzentrationen steigen signifikant an, bleiben aber innerhalb der Referenzwerte. Basierend auf der Messung der AUC (area under the curve) vor und nach der Cyclosporintherapie, sind die Plasmakonzentrationen der Glucose signifikant erhöht und die Insulin-Konzentrationen signifikant erniedrigt. Während der Cyclosporintherapie sind auch die maximalen Glucosekonzentrationen bei einem Glukagen-Stimulationstest (Test zur Funktionskontrolle der β-Zellen des Pankreas) signifikant erhöht, was Ausdruck einer verminderten Insulinsekretion nach einer Stimulation ist (Kovalik 2010a).
 

Hohe Dosierungen

Tägliche Dosen von 20 - 30 mg/kg können beim Hund zu Gingivahyperplasie, Papillomatose, Erbrechen, Durchfall, Bakturie, bakteriellen Hautinfektionen, Anorexie, Hirsuitismus, Nephropathien, Knochenmarksuppression und lymphoplasmatoiden Dermatosen führen (Robson 2003a).
 

Langzeitbehandlung

Bei Langzeitbehandlungen mit hohen Dosen kann eine erhöhte Empfänglichkeit für bakterielle Infektionen und Pilzinfektionen beobachtet werden.
 
Des Weiteren kann die Verabreichung von Cyclosporin, insbesondere in Kombination mit anderen immunsuppressiven Wirkstoffen zum Auftreten neoplastischer Erkrankungen führen (Plumb 2002a).