Die Pharmakokinetik von Domperidon wird auch bei chronischer Verabreichung von hohen Dosierungen nicht verändert (
). Zwischen der Dosis, der maximalen Plasmakonzentration und der AUC gibt es eine lineare Korrelation (
).
Absorption
Nach p.o.-, i.m.- und rektaler Verabreichung wird der Wirkstoff schnell und gut absorbiert (
Brunton 1995a;
American Medical Association 1986a). Die Absorption ist bei neonatalen Ratten viel langsamer als bei adulten (
Heykants 1981b). Erhöhte intragastrale pH-Werte, z.B. nach der Verabreichung von H
2-Rezeptor-Antagonisten, reduzieren die Absorption von Domperidon (
Guslandi 1989a).
Verteilung
Die Gewebekonzentrationen sind viel höher als die entsprechenden Plasmakonzentrationen, dies betrifft v.a. die gut durchbluteten Organe wie Leber, Nieren, Lunge und auch die Gewebe des Gastrointestinaltrakts (
Heykants 1981b). Bei der Ratte ist die Konzentration von Domperidon und seinen Metaboliten im Gehirn kleiner als im Plasma (
Heykants 1981b).
Domperidon passiert die Blut-Hirn-Schranke nicht so leicht wie Metoclopramid (
Boothe 2001a;
Forth 1998a).
Metabolismus
Domperidon wird schnell und zu einem grossen Anteil metabolisiert. Es erfolgt eine aromatische Hydroxylierung und eine oxidative N-Dealkylierung (
Huang 1986a).
Es wird angenommen, dass ein pharmakologisch aktiver Metabolit gebildet wird (
Fichtl 1998a).
Ratte
Bei der Ratte wird Domperidon sehr rasch metabolisiert. Schon 3 min nach der i.v.-Verabreichung überschreiten die Konzentrationen der Metaboliten diejenige der ursprünglichen Substanz. Zudem erfolgt ein wesentlicher extrahepatischer Metabolismus (
Heykants 1981b). Der Metabolismus ist bei Ratten geschlechts- und altersabhängig: bei weiblichen Tieren und Neonaten ist er langsamer (
Heykants 1981b).
Hund
Beim Hund wird angenommen, dass ein extrahepatischer Metabolismus vernachlässigt werden kann (
Heykants 1981b). Im Gegensatz zur Ratte, werden beim Hund auch keine geschlechtsspezifischen Unterschiede bezüglich den Plasmakonzentrationen festgestellt (
Heykants 1981b).
Elimination
Der grösste Anteil des Wirkstoffes und seiner Metaboliten wird über die Faeces ausgeschieden (
Brunton 1995a). Domperidon wird umfangreich metabolisiert und zu 66% (60% (
American Medical Association 1986a)) über die Faeces und zu 31% über den Urin ausgeschieden (
Champion 1988a). Die Elimination erfolgt bei neonatalen Ratten viel langsamer als bei adulten (
Heykants 1981b). Bei der Ausscheidung von unverändertem Domperidon über den Urin sind kumulative Werte proportional zu den entsprechenden AUC-Werten festzustellen. Innerhalb 2 h nach der Verabreichung werden über 50% der Dosis eliminiert (
Heykants 1981a). Beim Hund werden weniger als 1,5% der verabreichten Dosis renal ausgeschieden (
Heykants 1981b).
Bioverfügbarkeit
Mensch: | nach i.m.: annähernd 90% (American Medical Association 1986a) |
| nach p.o.: 15% (Brunton 1995a) |
| nach p.o.: 13 - 17%, diese tiefen Werte sind auf den hepatischen First-Pass-Effekt und den Metabolismus in der Magenwand zurückzuführen. Die Bioverfügbarkeit nach oraler Verabreichung kann erhöht werden, indem der Wirkstoff 90 min nach einer Mahlzeit verabreicht wird (American Medical Association 1986a). |
Verabreichungsart
Die systemische Bioverfügbarkeit von Domperidon ist bei der Ratte nach der p.o.-Verabreichung nur halb so gross wie nach i.v.-Verabreichung, und beträgt beim Hund sogar nur 20% des Wertes, der nach der i.v.-Verabreichung gemessen wird (
Heykants 1981b).
Wirkungseintritt
Mensch nach i.v.: 5 min (
Heykants 1981a)
Wirkungsdauer
Wirkungsmaximum
Mensch nach i.v.: 10 - 20 min (
Heykants 1981a)
Wirkspiegel
Maximale Plasmakonzentration (Cmax)
Mensch nach p.o. 20 mg: 15 - 20 ng/ml (
Huang 1986a)
Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration (Tmax)
Eliminationshalbwertszeit
Terminale Halbwertszeit beim Menschen: 7,5 h (
Heykants 1981a)
Verteilungsvolumen
AUC
Die AUC-Werte steigen proportional mit der Dosis, was auf eine lineare Pharmakokinetik hinweist. Nach der i.v.-Verabreichung sind die AUC-Werte für die Metabolite 3-mal höher als nach der p.o.-Verabreichung (
Heykants 1981b).
Plasmaproteinbindung
Mensch: 93% (
Champion 1988a)
Clearance
Hund: | 20 ml/min/kg |
|
Ratte: | 85 ml/min/kg |
|
Mensch: | 701 ± 186 ml/min (Heykants 1981a) |