Applikationsart
Imidocarb wird s.c. oder i.m. verabreicht (Brander 1991b; Lindsay 1995a; Ochs 2002a). Die intravenöse Applikation ist kontraindiziert (Steuber 1999a)! Als Antidot ist Atropin bereitzuhalten (Rommel 1992e).
Hund: | Es wird grundsätzlich die subkutane Injektion empfohlen (Steuber 1999a), da diese besser toleriert wird (Elias 1988a). |
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Rind: | Es wird grundsätzlich die subkutane Injektion empfohlen (Steuber 1999a) |
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Pferd/Schaf: | Die i.m.-Injektion in die Nackenmuskulatur wird empfohlen (Steuber 1999a). Um die Toxizität zu reduzieren, sollte die tägliche Dosis in zwei gleiche Dosen aufgeteilt und in 30-minütigem Intervall verabreicht werden (Kuttler 1980a). |
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Schwein: | In China wird Imidocarbdipropionat zur Behandlung der porcinen Eperythrozoonose, verursacht durch M. suis, eingesetzt. Die angegebene Dosierung beträgt 2 mg/kg i.m. oder (i.v.) täglich während 3 aufeinanderfolgenden Tagen (Wang 2009a). |
Unwirksamkeit gegen E. canis beim Hund
In der Vergangenheit wurde Imidocarb auch zur Behandlung der Ehrlichiose beim Hund empfohlen; neuere Untersuchungen mit in-vitro infizierten Zellkulturen sowie experimentiell infizierten Hunden konnten jedoch keine Wirksamkeit von Imidocarb gegen eine Infektion mit E. canis nachweisen (Eddlestone 2006a; Harrus 2015a; Mylonakis 2019a; Sainz 2015a; BLV 2023a). Eine Publikation empfiehlt den Einsatz des Wirkstoffes nur in Fällen, bei welchen eine Coinfektion mit Babesia canis oder Hepatozoon canis vorliegt (Sainz 2015a).