Prifiniumbromid ist ein synthetisches Parasympatholytikum, das eine ähnliche pharmakologische Wirkung wie
). Aufgrund einer quaternären Ammoniumgruppe gelangt der Wirkstoff nicht ins Gehirn. In hohen Dosen weist Prifiniumbromid eine ganglioplege Wirkung auf (
).
Wirkungsort
siehe
Butylscopolamin
Wirkungsmechanismus
siehe
Butylscopolamin
Von 32 verschiedenen getesteten muskarinergen Liganden zeigte Prifinium die höchste Affinität für den m4-Rezeptorsubtyp (
Dong 1995a).
Oesophagus
In einer humanmedizinischen Studie wurde nach Verabreichung von 7,5 mg Prifiniumbromid i.v. eine statistisch signifikante Druckverminderung des Oesophagus und des unteren ösophagealen Sphinkters gemessen (
Silber 1979a).
Kolon
Prifiniumbromid hat wie Butylscopolamin einen relativ starken antispasmodischen Effekt auf das Kolon. Die Wirkung von Prifiniumbromid ist jedoch stärker ausgeprägt und dauert länger (
Sasaki 1984a).
Harnblase
In-vivo-Studien bei der Ratte zeigten eine Reduktion der Amplitude von rhythmischen Kontraktionen der Harnblase ab einer Dosis von 0,01 mg/kg i.v.. Die höchste Wirkung (ca. 40% Inhibition) wurde bei einer Dosis von 0,1 mg/kg i.v. erzielt. Prifiniumbromid war fast so aktiv wie Atropin. Auch intraduodenale Dosen von 3,2 mg/kg und 10 mg/kg bewirkten eine Hemmung der Harnblasenkontraktion. Beim Hund wurde eine signifikante Verminderung von Azetylcholin-induzierten Kontraktionen der Harnblase bei einer Dosis ab 0,01 mg/kg i.v. nachgewiesen. Bei Kontraktionen, die durch Stimulation des N. pelvicus ausgelöst wurden, konnte jedoch nur eine partielle Verminderung gemessen werden, sogar bei einer Dosis von 1,0 mg/kg i.v. (
Terai 1991a).