Wirkstoff - Unerwünschte Wirkungen
Naloxon

Allgemein

Naloxon führt bei der Applikation gemäss den empfohlenen Dosierungen kaum zu unerwünschten Wirkungen (Allen 2005a).
 

Kardiovaskuläres und respiratorisches System

Nach der Gabe von Naloxon kann vermutlich als Folge der Katecholamin-Ausschüttung eine Hypertension auftreten. Ausserdem können vor allem bei Patienten mit einem akuten Lungenödem Arrhythmien, ventrikuläre Tachykardien und myokardiale Fibrillationen auftreten (DiPalma 1984a; Papich 2007a).
 
Naloxon antagonisiert die durch μ-Rezeptor-Opioide hervorgerufenen Effekte und deren analgetische Wirkung. Die daraus resultierenden Schmerzen können zu Tachykardie und Hypertension führen und sind nur schwierig zu therapieren (Hsu 2008a).
 

Hund

Naloxon kann Tachykardie und Tachypnoe hervorrufen. Diese unerwünschten Wirkungen sind jedoch meist nur schwach ausgeprägt, reversibel und dosisabhängig (Jacob 1976a).
 

Pferd

Die Injektion von 0,75 mg/kg Naloxon i.v. kann bei Pferden eine Tachykardie und Tachypnoe auslösen (Kamerling 1990a).
 

ZNS

Hohe Dosen können zu Krämpfen führen (Allen 2005a; Allen 1993a; Fernandez-Guardiola 1988a). Ausserdem kann der Wirkstoff eine Naloxon-bedingte Hyperalgesie hervorrufen (Ammer 2010a).
 

Hund

Aufregung, Hyperthermie und Mydriasis sind weitere beschriebene Nebenwirkungen (Jacob 1976a).
 

Katze

Bei der Katze kann eine wiederholte Gabe Krampfanfälle induzieren (Fernandez-Guardiola 1988a). Ausserdem erhöht sich ab 0,4 mg/kg s.c. das Risiko an einer Kinetose (Reisekrankheit) zu erkranken (Crampton 1983a).
 

Pferd

Die Injektion von 0,75 mg/kg Naloxon i.v. kann bei Pferden zu Rastlosigkeit, Gähnen und Schwitzen führen (Kamerling 1990a).
 

Gastrointestinaltrakt

Katze

Bei gefasteten Katzen kann Naloxon dosisabhängig zu einer Reduktion der Futter- und Wasseraufnahme, Erbrechen, Vokalisation und Speicheln als Zeichen von Unwohlsein führen (Foster 1981a).
 

Pferd

Die Injektion von 0,75 mg/kg Naloxon i.v. kann bei Pferden abdominale Schmerzen und Durchfall auslösen (Kamerling 1990a).
 

Ziege

Bei Ziegen sind nach der i.v. Applikation von 0,1 mg/kg Naloxon gehäuft auftretende Pansenkontrationen beobachtet worden. Diese Wirkung wird durch Morphin aufgehoben (Löscher 2010a).
 

Morphinähnliche Nebenwirkungen

Katze

Naloxon kann wie Morphin eine Hyperglykämie und andere, morphinähnliche Nebenwirkungen wie Zittern, Lautäusserungen, Tachypnoe, Hecheln und Salivation hervorrufen (Feldberg 1983a).
 

Toleranzentwicklung

Hund

Nach wiederholter Anwendung entwickelt sich eine akute Toleranz (Jacob 1976a).