Lokale Nebenwirkungen
Auge
Bei lokaler Anwendung am Auge kann eine reaktive Hyperämie ausgelöst werden (
Löscher 2002a). Die wiederholte Verabreichung einer 10%igen Lösung ins Auge kann eine konjunktivale Irritation und eine epitheliale Schädigung der Kornea verursachen (
Moore 2001b).
Respirationstrakt
Eine langanhaltende Applikation von alpha-Sympathomimetika im Nasenraum kann zu atrophischen Schleimhautschädigungen führen (
Löscher 2002a). Bei einer Langzeitbehandlung kann zudem ein Wirkungsverlust und ein Rebound-Effekt mit einer Hyperämie und Verschlimmerung der Symptome eintreten (
Hoffman 2001b).
Gewebsentzündung nach intravenöser Verabreichung
Durch Austritt des Wirkstoffes aus der Vene in das umliegende Gewebe kann es zu schweren Gewebsentzündungen und Nekrosen kommen. Das Gewebe neben dem intravenösen Zugang sollte regelmässig kontrolliert werden. Beim Auftreten einer Gewebsentzündung sollte im ischämischen Gebiet 5 - 10 mg Phentolamin (alpha-Adrenolytikum) vermischt mit 10 - 15 ml NaCl-Lösung injiziert werden. Phentolamin sollte mittels mehrer Injektionen in das betroffene Gewebe verabreicht werden (
Plumb 2002a).
Systemische Nebenwirkungen
Nach Verabreichung einer therapeutischen Dosis können Reflexbradykardie, ZNS-Symptome wie Unruhe, Erregung und Kopfweh und in seltenen Fällen Arrhythmien auftreten (
Löscher 2002a;
Plumb 2002a). Die Verabreichung einer 10%igen Lösung ins Auge beim Hund führte zu einem erhöhten arteriellen Blutdruck und einer Reflexbradykardie. Ein Tropfen (30 µl) einer 10%igen Lösung enthält 3,0 mg Phenylephrin (
Herring 2004a). Um eine Hypertension zu vermeiden sollte der Blutdruck überwacht werden (
Plumb 2002a).
Pferd
Da schon bei einer geringen Dosis die periphere Sauerstoffzufuhr vermindert wird, sollte Phenylephrin bei Pferden mit hypotensiven Krisen vorsichtig eingesetzt werden (
Hinchcliff 1991c). Nebenwirkungen wie Bradykardie, kardiale Arrhythmie, AV-Block 2. Grades und eine Erhöhung des Hämatokrits können auftreten (
Muir 1991d;
Hardy 1994a). In einer Studie von Hardy et al. trat bei Pferden mit einem mittleren arteriellen Blutdruck über 180 mm Hg eine milde Unruhe und Schwitzen im cervicalen Bereich auf (
Hardy 1994a). Bei Pferden mit induziertem Horner Syndrom trat nach lokaler Verabreichung einer 10%igen Lösung ins Auge lokales Schwitzen in der periorbital kutanen Zone auf. Die intravenöse Verabreichung von 6 mg induzierte nur geringes Schwitzen im denervierten Gebiet (
Simoens 1990a).