Nach oraler Verabreichung findet eine vollständige Absorption statt. Nach der Absorption erfolgt jedoch schon in der Darmwand eine Metabolisation des Wirkstoffes (siehe Metabolismus) (
). Nach Verabreichung ins Auge erfolgt eine schnelle systemische Absorption (
).
Verteilung
Bei lokaler Anwendung am Auge stellt das Korneaepithel eine Barriere dar und vermindert die Diffusion von Phenylephrin und seinen Metaboliten. Bei einem intaktem Korneaepithel diffundieren 56% von lokal verabreichtem 0,1%igen Phenylephrin ins Kammerwasser, bei einem angekratzten Korneaepithel diffundieren 67% ins Kammerwasser. Bei einem intakten Korneaepithel erreichen nach Verabreichung einer 2,5%igen Lösung 70% das Kammerwasser, bei einem angekratzten Epithel 95% (
Antoine 1984a). Der Wirkstoff scheint nur in geringem Mass ins ZNS einzudringen und gelangt kaum in die Muttermilch (
Kanfer 1993a).
Metabolismus
Nach oraler Verabreichung findet ein First-Pass-Metabolismus in der Darmwand und der Leber statt, welcher für die tiefe Bioverfügbarkeit, trotz vollständiger Absorption, verantwortlich ist (
Hengstmann 1982b;
Kanfer 1993a). Der Hauptmetabolisationsweg besteht einerseits aus einer Sulfatkonjugation in der Darmwand vor allem nach oraler Verabreichung und einer oxidativen Desaminierung durch Monoaminoxidasen (MAO) hauptsächlich nach intravenöser Verabreichung (
Hengstmann 1982b;
Kanfer 1993a). Zu einem gewissen Teil wird Phenylephrin auch glukuronidiert (
Kanfer 1993a). Nach lokaler Verabreichung ins Auge trägt das Korneaepithel zum metabolischen Abbau von Phenylephrin bei. Bei einer Konzentration unter 0,1% kann der Metabolismus die intraokkuläre Konzentration signifikant vermindern (
Antoine 1984a).
Elimination
Phenylephrin und die Metaboliten werden fast vollständig über den Urin ausgeschieden. Nur ein kleiner Teil des Wirkstoffes wird unverändert ausgeschieden, 16,6% nach intravenöser Verabreichung und 2,6% nach oraler Verabreichung (
Hengstmann 1982b;
Kanfer 1993a).
Bioverfügbarkeit
Die orale Bioverfügbarkeit ist wegen des First-Pass-Abbaus durch MAO gering (
Starke 2005a) und beträgt ungefähr 38% (
Hengstmann 1982b).
Wirkungseintritt / -dauer
Nach intravenöser Verabreichung tritt die blutdruckerhöhende Wirkung sofort ein und hält bis zu 20 Minuten an. Nach intramuskulärer Verabreichung erfolgt die blutdruckerhöhende Wirkung innerhalb von 10 - 15 Minuten und hält bis zu einer Stunde an (
Plumb 2002a). Nach lokaler Verabreichung ins Auge beim Hund tritt eine maximale Mydriasis innerhalb von 2 Stunden ein und hält bis zu 18 Stunden an (
Moore 2001b).
Wirkspiegel
Maximale Plasmakonzentration Cmax
Mensch: | nach p.o. 1 mg, orale Lösung: 0,9 ng/ml (Hengstmann 1982b) |
| nach p.o. 9 mg, Tabletten mit verlängerter Wirkstofffreigabe: 298 ng/ml (Cavallito 1963a) |
| nach p.o. 9 mg, Tabletten mit verlängerter Wirkstofffreigabe: 207 ng/ml (Bogner 1964a) |
| nach konjunktival 10%-Lösung: 10,15 ± 7,87 ng/ml |
| nach konjunktival 2,5%-Lösung: 2,97 ± 1,37 ng/ml (Kumar 1985a) |
Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration Tmax
Eliminationshalbwertszeit
Verteilungsvolumen
Verteilungsvolumen im Steady-State Vdss
Clearance
Totale Clearance
Renale Clearance