Wirkstoff - Kontraindikationen
Chloramphenicol

Anwendungsverbot bei Tieren, die der Lebensmittelgewinnung dienen

Detailierte Angaben siehe unter "Rückstandsbeurteilung".
 

Absolute Kontraindikationen

Hypersensitivität

Bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Chloramphenicol (CAM) sollte auf die Anwendung verzichtet werden (Plumb 2002a).
 

Jungtiere

Plötzliche Todesfälle bei jungen Katzen und Welpen sind bei der i.v. CAM-Injektion beschrieben worden (Anonymous 2003c).
 

Relative Kontraindikationen

Kornealäsionen, purulente Konjunktivitis

Die Verwendung von CAM-Salben wird bei purulenten Konjunktivitiden oder bei Läsionen der Kornea nicht empfohlen, obwohl sie eine längere Wirkungsdauer haben (Sisodia 1980a; Krawitz 1972a).
 

Knochenmarkfunktionsstörung

Wegen seiner hämatopoetischen Toxizität sollte CAM nicht an Patienten mit Verdacht oder Vorhandensein einer Knochenmarksuppression (Dowling 2006a) und bei Tieren mit vorhandenen hämatologischen Abnormalitäten (v.a. bei nicht-regenerativer Anämie) verabreicht werden (Plumb 2002a). Wenn eine CAM-Behandlung bei Tieren mit vorhandenen hämatologischen Abnormalitäten trotzdem nötig ist, dann sollte diese nur mit extremer Vorsicht erfolgen (Plumb 2002a).
 

Leberfunktionsstörung / Nierenfunktionsstörung

Bei Patienten mit gestörter Leber- (Hird 1986a) oder Nierenfunktion (Frimmer 1986a; Plumb 2002a) sollte das CAM nur mit Sorgfalt verabreicht werden. Wegen der möglichen Anreicherung sollte die Dosis angepasst und der Blutstatus überwacht werden (Plumb 2002a). Katzen mit Niereninsuffizienz sollten, wegen den möglichen Nebenwirkungen, kein CAM erhalten (Watson 1991b). Wenn eine Leberinsuffizienz besteht, sollte der Wirkstoff nur verwendet werden, wenn auf kein anderes Antibiotika ausgewichen werden kann (Plumb 2002a).
 

Wundheilung

Die CAM-Anwendung sollte bei Vorhandensein von grossen Wunden, wegen seiner Proteinsynthese-hemmenden Wirkung, vermieden werden (Sisodia 1980a).
 

Trächtigkeit

Bei trächtigen Tieren ist, wegen den potentiellen Nebenwirkungen am Fötus, Vorsicht geboten (Dowling 2006a); CAM könnte Schäden verursachen. Der Wirkstoff kann die Proteinsynthese im Fötus, v.a. im Knochenmark, beeinträchtigen. Die Anwendung sollte nur nach einer Risikoabschätzung erfolgen (Plumb 2002a).
 

Jungtiere

Vorsicht ist bei der Anwendung bei Jungtieren geboten, v.a. bei jungen Katzen (Plumb 2002a). Es besteht die Gefahr einer Kumulation bei wiederholter Applikation (Hird 1986a). Bei Föten und Neonaten kann die noch unreife Leber das CAM nicht konjugieren und es können sich toxische Konzentrationen von aktivem CAM akkumulieren (Anonymous 2003c). Bei Fohlen sollte der Wirkstoff in den ersten Lebenstagen sowie bei Frühgeburten und Septikämie nicht angewendet werden (Adamson 1991a).
 

Zuchttiere, trächtige oder laktierende Tiere

CAM sollte nicht an Tiere die zur Zucht verwendet werden (Howard 1993a) sowie trächtige Tiere verabreicht werden (Watson 1991b). Die Verabreichung an laktierenden Hündinen sollte mit Vorsicht erfolgen; dies v.a. in der ersten Woche der Laktation (Plumb 2002a).