mdi-book-open-variant Impressum mdi-help Hilfe / Anleitung mdi-printer Webseite ausdrucken mdi-bookmark Bookmark der Webseite speichern mdi-magnify Suche & Index AntiparasiticScouts mdi-sitemap Sitemap CliniPharm/CliniTox-Webserver mdi-home Startseite CliniPharm/CliniTox-Webserver mdi-email Beratungsdienst: Email / Post / Telefon

Parascaris spp. (Pferdespulwurm): Parascaris equorum, Parascaris univalens

Wichtige Grundlagen Betroffen sind vor allem Fohlen und Jährlinge. Ab einem Alter von 4 - 6 Monaten stellt sich eine partielle Immunität ein, wenn die Tiere Kontakt mit dem Spulwurm haben.
 

Tipp

Die Behandlung sollte unter Einbezug aller diagnostizierten Helminthen auf Bestandesebene koordiniert werden. Der/die für das Parasitenmanagement zuständige Tierarzt/-ärztin sollte über detaillierte Kenntnisse zur epidemiologischen Situation im Bestand verfügen. Im Hinblick auf eine stallumfassende Strategie ist es am sinnvollsten, wenn die Verantwortung für das Parasitenmanagement nur von einer tierärztlichen Person wahrgenommen wird.
 
Empfohlene Antiparasitika Die Auswahl der Wirkstoffe soll auf Basis einer Wirksamkeitsprüfung im Bestand erfolgen.
 

1. Wahl

Fenbendazol (Tierarzneimittel)
          -Anwendung / Dosierung: 10 mg/kg, p.o., einmalig
          -Wirksamkeit nur gegen Darmstadien
Ivermectin (Tierarzneimittel)
          -Anwendung / Dosierung: 0,2 mg/kg, p.o., einmalig
          -Wirksamkeit auch gegen Larvalstadien in der Lunge
Moxidectin (Tierarzneimittel)
          -Anwendung / Dosierung: 0,4 mg/kg, p.o., einmalig
          -Wirksamkeit auch gegen Larvalstadien in der Lunge
Pyrantel (Tierarzneimittel)
          -Anwendung / Dosierung: Pyrantel: 6,6 mg/kg entspricht Pyrantelembonat: 19 mg/kg, p.o., einmalig
          -Wirksamkeit nur gegen Darmstadien
 

2. Wahl

Fenbendazol (Tierarzneimittel)
          -Anwendung / Dosierung: 10 mg/kg, p.o., 1 × täglich für 5 Tage
          -Wirksamkeit auch gegen Larvalstadien
Piperazin (Tierarzneimittel)
          -Anwendung / Dosierung: 88 - 200 mg/kg, p.o., einmalig
 
Bitte beachten Sie die jeweiligen Hinweise zu den besonderen Vorsichtsmassnahmen für die Entsorgung nicht verwendeter Tierarzneimittel oder bei der Anwendung entstehender Abfälle in der Arzneimittelinformation des verwendeten Präparates.
 
Parasitenmanagement Die Behandlung wird meist zusammen mit der Strongyliden-Kontrolle erfolgen.
Bei einem Infektionsnachweis soll nur das betroffene Tier behandelt werden.
 
In Problembeständen sollen Fohlen erstmals im Alter von 8 Wochen behandelt werden (metaphylaktisch, noch keine Eiausscheidung nachweisbar). Bis zum Absetzen erfolgt eine weitere Behandlung im Alter von 18 Wochen. Jährlinge erhalten 4 Behandlungen und ältere Pferde sollen nur bei koproskopisch nachgewiesenem Befall behandelt werden.
 
Weitere Massnahmen
Regelmässige gründliche Reinigung und optimalerweise auch Desinfektion des Stalles
Vermeiden der Futteraufnahme vom Stallboden
Wöchentliches Einsammeln des Kotes auf der Weide
Regelmässiges Monitoring des Parasitenbefalles bei Jungtieren (4 × jährlich)
Wirksamkeitskontrollen der eingesetzten Anthelminthika
Quarantänemassnahmen bei Neuzugängen: Kotuntersuchung und anthelminthische Behandlung mit Erfolgskontrolle bevor Tiere in den Bestand integriert werden
 
Resistenz-Situation Es existieren Resistenzen gegen sämtliche in der Schweiz zugelassenen Wirkstoffgruppen: Benzimidazole (Fenbendazol), makrozyklische Laktone (Ivermectin & Moxidectin) und Pyrimidine (Pyrantel). Wobei in der Schweiz von einzelnen Fällen gesprochen wird, bei denen von einer Multiresistenz gegen alle Wirkstoffe dieser drei Gruppen ausgegangen werden muss.
 
Am häufigsten treten Resistenzen gegen makrozyklische Laktone auf und diese sind inzwischen weltweit, insbesondere gegen Ivermectin, beschrieben. Berichte von Resistenzen gegen Benzimidazole und Pyrantel sind im Vergleich zu den makrozyklischen Laktonen neuer, sie treten teilweise jedoch gleichzeitig mit Resistenzen gegen andere Wirkstoffe auf (z.B. in Australien, Schweden und USA).
 
Behandlungen mit kürzeren Intervallen und von Fohlen im Alter von 3 und 4 Monaten scheinen eine schnellere Resistenzbildung zu fördern. Dasselbe gilt auch für Behandlungen, die auch eine Wirkung gegen migrierende Larven haben. Daher wird empfohlen, wenn möglich, Fohlen unter 6 Monaten nur 2 × zu behandeln (im Alter von 8 und 18 Wochen) und auf eine larvizide Behandlung zu verzichten.
 
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

Es kann keinerlei Haftung für Ansprüche übernommen werden, die aus dieser Webseite erwachsen könnten.