mdi-book-open-variant Impressum mdi-help Hilfe / Anleitung mdi-printer Webseite ausdrucken mdi-bookmark Bookmark der Webseite speichern mdi-magnify Suche & Index AntiparasiticScouts mdi-sitemap Sitemap CliniPharm/CliniTox-Webserver mdi-home Startseite CliniPharm/CliniTox-Webserver mdi-email Beratungsdienst: Email / Post / Telefon

Grosse Strongyliden: Strongylus vulgaris, Strongylus equinus, Strongylus edentatus

Wichtige Grundlagen Das Ziel der Massnahmen ist die Erreger-Elimination im Bestand, was aufgrund der langen Präpatenzzeiten (6 - 11 Monate) und fehlender Resistenzen möglich ist. Grosse Strongyliden kommen in der Schweiz nur noch sehr selten vor.
 

Tipp

Die Behandlung sollte unter Einbezug aller diagnostizierten Helminthen auf Bestandesebene koordiniert werden. Der/die für das Parasitenmanagement zuständige Tierarzt/-ärztin sollte über detaillierte Kenntnisse zur epidemiologischen Situation im Bestand verfügen. Im Hinblick auf eine stallumfassende Strategie ist es am sinnvollsten, wenn die Verantwortung für das Parasitenmanagement nur von einer tierärztlichen Person wahrgenommen wird.
 
Empfohlene Antiparasitika

1. Wahl

Ivermectin (Tierarzneimittel)
          -Anwendung / Dosierung: 0,2 mg/kg, p.o., einmalig
Moxidectin (Tierarzneimittel)
          -Anwendung / Dosierung: 0,4 mg/kg, p.o., einmalig
 

2. Wahl

Die Verwendung des folgenden Wirkstoffes gegen grosse Strongyliden ist nur in Ausnahmefällen sinnvoll
Fenbendazol (Tierarzneimittel)
          -Anwendung / Dosierung: 7,5 mg/kg, p.o., 1 × täglich für 5 Tage
 
Bitte beachten Sie die jeweiligen Hinweise zu den besonderen Vorsichtsmassnahmen für die Entsorgung nicht verwendeter Tierarzneimittel oder bei der Anwendung entstehender Abfälle in der Arzneimittelinformation des verwendeten Präparates.
 
Parasitenmanagement Bei einem Nachweis grosser Strongyliden sollen alle Pferde des Bestandes 2 × jährlich (mit sechs Monaten Abstand) mindestens über zwei Jahre lang entwurmt werden. Ein allfälliges selektives Behandlungsmanagement sollte während dieser Zeit ausgesetzt werden.
Diese Behandlungen sollen erst abgesetzt werden, wenn die Larvenkulturen, in die alle Equiden des Bestandes einbezogen werden müssen, 2 × hintereinander negativ für grosse Strongyliden waren (wiederum mit sechs Monaten Abstand zwischen Kulturen).
 
Weitere Massnahmen
Regelmässige Differenzierung der Strongyliden-Population (Larvenkulturen)
Wirksamkeitskontrollen der Anthelminthika
Quarantänemassnahmen bei Neuzugängen: Kotuntersuchung und anthelminthische Behandlung mit Erfolgskontrolle bevor Tiere in den Bestand integriert werden
Weidehygiene: mindestens 1 × pro Woche Kot auf der Weide aufsammeln
Weidemanagement: Überbesatz vermeiden, alternierende Flächennutzung mit Wiederkäuern oder Mähnutzung
 
Resistenz-Situation In der Schweiz sind bei grossen Strongyliden keine Resistenzen bekannt.
International gibt es wenige Berichte von Therapieversagen mit Pyrantel und Benzimidazolen (Fenbendazol und Mebendazol) v.a. bei Strongylus edentatus, aber auch bei S. equinus und einen Einzelbericht aus Brasilien, bei dem Abamectin eine Infektion mit S. equinus nicht kontrollieren konnte. Diese Berichte werden je nach Autor als (vermutete) Resistenzen gewertet oder als Fälle, die aufgrund mangelnder Effektivität der Behandlung auftraten. Letzteres da die normale Effektivität der Behandlung mit Benzimidazolen und auch Pyrantel, v.a. gegen Strongylus edentatus, oft unter 100% liegt.
 
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

Es kann keinerlei Haftung für Ansprüche übernommen werden, die aus dieser Webseite erwachsen könnten.