Zutreffende Spezies (Botanik)
Toxizitätsgrad
Schwach giftig
(+) bis stark giftig
++ (
Erläuterungen)
Hauptwirkstoffe
Schwefelhaltige, nicht-proteinogene Aminosäuren: Alliine, z.B. S-Methylcystein-Sulfoxid (SMCO = kale anaemia factor) in der Küchenzwiebel (
Allium cepa), die bei Zerstörung der Pflanzenzellen zu Propyl-Disulfid, Allyl-Propyl-Disulfid und anderen Verbindungen umgewandelt werden. Beim Bärlauch (
Allium ursinum) entsteht aus S-(2-Propenyl)cysteinsulfoxid das ebenfalls hämolysierende Di-(2-Propenyl)disulfid (= Diallyldisulfid). Die Alliine des Knoblauchs (
Allium sativum) werden u.a. auch zu Diallyldisulfid umgewandelt (Teuscher & Lindequist, 2010).
Die Toxine werden durch Kochen, Trocknen und industrielles Verarbeiten nicht zerstört (Cortinovis & Caloni, 2016; Harvey & Rackear, 1985; Yamato et al., 2005).


Zielorgane
Schleimhaut des Magendarmtraktes; Erythrozyten
Wirkungsmechanismen
Die toxischen Substanzen sind u.a. S-Methylcystein-Sulfoxid, Natrium-N-Propyl-Thiosulfat, Natrium-2-Propenyl Thiosulfat und Di-(2-Propenyl)disulfid.
- | Die Schleimhäute werden lokal gereizt, was sich mit Vomitus und Diarrhoe äussert. |
- | Der Haupteffekt ist die oxidative Denaturierung des Hämoglobins, was zu Methämoglobinämie und Bildung von Heinz-Körperchen in den Erythrozyten sowie zur hämolytischen Anämie führt. Beim Rind wird SMCO im Pansen zu Dimethyldisulfid umgewandelt, das ebenfalls die Erythrozyten schädigt. |
| (Caldin et al., 2005; Chang et al., 2010; Cope, 2005; Cortinovis & Caloni, 2016; Plumlee, 2002; Solter & Scott, 1986; Yamato et al. 1998) |