Wirkstoff - Unerwünschte Wirkungen
Clindamycin

Lokale Nebenwirkungen

Intramuskuläre Injektion

Nach Injektion einer 20%igen Clindamycinphosphatlösung, teilweise auch nach einer 5%igen Lösung treten Schmerzen auf (Lavy 1999a; Plumb 1999a; Spoo 1995a). Es wird aber auch von Schwellungen und sterilen Abszessen berichtet (McEvoy 1992a). Dieses Risiko kann durch eine tiefe Injektion minimiert werden (McEvoy 1992a). Bei Hunden ist eine subkutane Applikation aufgrund der geringeren Nebenwirkungen der intramuskulären Gabe vorzuziehen (Lavy 1999a).
 

Systemische Nebenwirkungen

Intravenöse Injektion

Clindamycin kann zu Thrombophlebitits, Erythem und Schmerzen führen (McEvoy 1992a).
 

Gastrointestinaltrakt

Bei Hunden und Katzen kann Clindamycin zu Gastroenteritis mit Erbrechen und blutigem Durchfall führen (Plumb 1999a). Diese Störungen treten nach hohen oralen, nicht jedoch nach parenteralen Gaben auf (Greene 1992a). Hunde mit einer Infektion mit Toxoplasma gondii, können Meläna und Tenesmus zeigen (Harari 1989a).
 
Bei Katzen wirkt Clindamycin direkt reizend auf den Gastrointestinaltrakt (Greene 1992a). Nach oralen Dosen von 25 - 50 mg/kg kann es zu Appetitverlust und Erbrechen mit daraus resultierender Anorexie und wässrigem Durchfall kommen (Spoo 1995a). Sobald die Dosis reduziert wird, hört das Erbrechen auf. Orale Clindamycinlösung wird aufgrund starker Speichelung und Lippengeschmackssinns von Katzen nur schlecht aufgenommen (Brown 1989c).
 
Bei Nagern kann Clindamycin zu Enteritis und einer antibiotikainduzierten Clostridien-Entertotoxämie führen. Nach oraler Verabreichung treten diese Symptome häufiger auf als nach parenteraler Applikation und verlaufen in den meisten Fällen tödlich. Chinchilla, Meerschweinchen und Hamster sind besonders empfindlich (Ness 2001a).
 

Superinfektion

Es kann zur Superinfektion mit toxinproduzierenden Clostridien kommen, die zu einer pseudomembranösen Kolitis führt. Dies könnte mit Vancomycin therapiert werden (McEvoy 1992a).
 

Hypersensibilität

Es kann zu Fieber, Hypotension und selten zur Polyarthtritis kommen. Weiterhin wird von Urticaria und Juckreiz berichtet (McEvoy 1992a).
 

Jungtiere

Da Clindamycin sich auch in der Milch verteilt, können Welpen behandelter Muttertiere an Durchfall erkranken (Plumb 1999a).
 

Blutparameter

Bei Hunden kann es nach einer intramuskulären Applikation vermutlich wegen des Muskelgewebeschadens durch Clindamycinhydrochlorid, zu einem 25-fachen Anstieg der Serumkreatinphosphokinase (CPK) kommen (Lavy 1999a).
 
Bei Katzen kommt es nach einer Therapie über 10 Tage zur Abnahme von Erythrozyten, Hämatokrit, Hämoglobin, Leukozyten, polymorphkernigen Leukozyten, Albumin, Protein und Kreatinin. Vermutlich besitzt Clindamycin eine hemmende Wirkung auf das Knochenmark, welche die Panzytopenie verursacht. Gegebenenfalls kann es zu einem Anstieg von Cholesterin im Blut kommen (Brown 1989c).