Wirkstoff - Pharmakologie
Monensin

Eigenschaften

Monensin gehört zu den Ionophoren und wird zur Behandlung der klinischen Kokzidiose bei Wiederkäuern und Geflügel eingesetzt (Steuber 2003a).
 

Wirkungsmechanismus

Die kokzidiozide Wirkung von Monensin richtet sich hauptsächlich gegen die freien Merozoiten und gegen Schizonten der ersten und zweiten Generation. Wie alle anderen Polyen-Antibiotika wirkt Monensin als Ionophor und vermittelt mit dieser Eigenschaft den Einstrom von Kationen in die Zelle. Durch Monensin werden vorzugsweise Natrium-Ionen (Na+) im Austausch gegen Protonen (H+) in die Zelle transportiert. Dies führt zu einem Zusammenbruch des natürlichen transmembranen Ionengradienten, zu einer pH-Verschiebung und zum Wassereintritt in die Zelle. Die damit verbundene Druckerhöhung bewirkt eine Zerstörung intrazellulärer Strukturen und damit den Zelltod (Bergen 1984a; Nicpon 1997a; Anderson 1984a; Steuber 1999a; Mitema 1988a; Gyulai 1988a; Steuber 1999a; Lindsay 1995a; Lana 1996a; Anderson 1984a). Monensin wirkt gut gegen alle Kokzidien (Manger 1991b) bzw. gegen die Sporozoiten der meisten Eimeriaarten (Wolff 1999a).
 

Bakterien

Das Wachstum der grampositiven Bakterien wird durch die Ionophore gehemmt. Im Pansen nimmt somit die gramnegative Population Überhand (Bergen 1984a).
 

Cryptosporidium parvum

Monensin zeigt in-vitro sehr gute Wirkung gegen Cryptosporidium parvum: die Parasitenentwicklung wird um mehr als 90% (mit der höchsten gebräuchlichen Konzentration von 0,8 µg/ml) gehemmt (McDonald 1990a).
 

Pansenpilze

Ionophore sind in der Lage das Wachstum der Pansenpilze in-vitro zu hemmen. Der fungistatische Effekt der Ionophore auf Piromonas spp. ist grösser als auf Neocallimastix spp. (Cann 1993a).
 

Wirkmechanismus zur Wachstumsförderung

Monensin bewirkt bei Rindern eine Leistungsförderung und eine erhöhte Gewichtszunahme durch Veränderung der Fermentation im Pansen. Es werden mehr flüchtige Fettsäuren wie Propionsäure produziert. Dadurch steht dem Körper mehr Energie zur Verfügung (Dalvi 1990a). Bei Nicht-Wiederkäuern wird das Wachstum gefördert, indem die Anzahl der kompetitiven gastrointestinalen Mikroorganismen reduziert wird (Oehme 1999a).
 

Resistenzen

Monesinresistenzen sind weit verbreitet (Chapman 1989b). Kreuzresistenzen wurden bei den Ionophoren Monensin, Narasin und Salinomycin nachgewiesen (Manger 1991b; Chapman 1989b; Manger 1991b).