Wirkstoff - Pharmakologie
Droperidol

Eigenschaften

Droperidol gehört wie Azaperon zu den Butyrophenonen (Thurmon 1996e) und wirkt stark sedativ. Droperidol selber beeinflusst weder die Atmung noch die Myokardkontraktionen (Demuth 2003a). Droperidol hat antiadrenerge, anticholinerge, antihistaminerge und antidopaminerge Effekte aber keine analgetische Wirkung (Erhardt 2004a).
 

Wirkungsort und -mechanismus

Sedation

Droperidol hat eine antagonistische Wirkung auf die Dopaminrezeptoren und führt so zu einer einer sedativen Wirkung (Pawson 2002a; Muir 2000b), die aber schwächer ausgeprägt als bei den Phenothiazinen (Ebert 2002a). Zudem verhindert Droperidol durch die Blockade der zentralen dopaminergen und noradrenergen Aktivität opioid-induzierte Erregungszustände (Hall 2001b).
 

Antiemetische Wirkung

Droperidol hat eine starke antagonistische Wirkung auf die Dopaminrezeptoren in der Chemorezeptortriggerzone und führt so zu einer antiemetischen Wirkung (Hall 2001b; Petzinger 2002a; Muir 2000b).
 

Neuroleptanalgesie

Die gleichzeitige Verabreichung von einem Opioid und einem Neuroleptikum, wie Droperidol oder Acepromazin, wird als Neuroleptanalgesie bezeichnet (Hall 2001b). Die Vorteile sind eine verbesserte Sedation (Hall 2001f) und eine gute Analgesie. Droperidol kann, obwohl es selber keine analgetische Wirkung hat (Erhardt 2004a), den analgetischen Effekt von Fentanyl verstärken (Demuth 2003a). Die Kombination Droperidol-Fentanyl war als Innovar-Vet® im Handel (Demuth 2003a).
 

Blockade von α1-adrenergen-Rezeptoren

Aufgrund der α-adrenolytischen Wirkung von Droperidol kommt es zu einer peripheren Vasodilatation und damit zu einem Blutdruckabfall (Hall 2001b; Pawson 2002a).
 

Poikilothermie

Es kommt zu einer Entkopplung der zentralen Thermoregulation (Hall 2001b). Zusätzlich mit einer peripheren Vasodilatation in den Hautgefässen kommt es oft zu einem Abfall der Körpertemperatur (Ebert 2002a).
 

Antiarrhytmischer Effekt

Butyrophenone können wie die Phenothiazine vor Adrenalin-induzierten Arrhythmien schützen (Pawson 2002a; Thurmon 1996e; Maze 1985a).
 

Prolaktinsekretion

Azaperon führt infolge des dopaminantagonistischen Effekts zu einer erhöhten Prolaktinausschüttung (Ebert 2002a).