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Dosierung - allgemein

Applikationsart

Diazepam soll nicht i.m. oder s.c. appliziert werden, da dies zu Schmerzen führt (Erhardt 2004a), Exzitationen auslösen kann (Erhardt 2004b) und die Absorptionsrate schwer einschätzbar und ungleichmässig macht (Pawson 2002a; Paddleford 1999b). Der Benzodiazepinagonist Midazolam eignet sich im Gegensatz dazu für die intramuskuläre Injektion (Thurmon 1996b).
 
Bei der Verwendung von Diazepam ist darauf zu achten, dass der Wirkstoff nur langsam intravenös injiziert wird (Pawson 2002a; Paddleford 1999b; Erhardt 2004a), da es sonst zu Erregungszuständen (Riebold 1995a), zu Reizungen der Venenwand, venösen Thrombosen und Schmerzen kommen kann (Thurmon 1996e).
 
Diazepam darf nicht intraarteriell appliziert werden (Thurmon 1996e).
 
Diazepam kann auch rektal verabreicht werden, da es auf diesem Applikationsweg ebenfalls gut absorbiert wird (Papich 1995d; Mealey 1995a).
 
In einer Studie von Platt et al. wurde Diazepam intranasal an Hunde verabreicht. Die Bioverfügbarkeit war über 80%. Somit könnte bei einem Status epilepticus den Tieren Diazepam nicht nur intravenös und rektal, sondern auch intranasal appliziert werden (Platt 2000a).
 
Diazepam sollte nicht mit andereren Wirkstoffen in derselben Spritze kombiniert verabreicht werden, da es sonst ausfallen kann (Erhardt 2004a).
 

Vorsichtsmassnahmen

Bei einer Langzeittherapie mit Diazepam kann es bei Katzen zu einer fatalen Lebernekrose kommen (Seksel 2002a; Podell 1998a). Die Symptome treten meist in der ersten Woche der Behandlung auf (Center 1996a; Levy 1994a). Deshalb sollte man bei Katzen an ein paar Tagen vor und nach der Applikation von Diazepam die Leberwerte überprüfen (Mills 2002a; Vernau 2002a), um diese seltene idiosynkratische akute hepatische Nekrose zu erkennen (Quesnel 2000a). Sobald die Leberwerte ansteigen oder klinische Anzeichen einer Lebererkrankung bestehen, muss die Therapie mit Diazepam abgebrochen werden (Platt 2001a).
 

Absetzen der Therapie

Nach einer chronischen Anwendung von Diazepam muss der Wirkstoff langsam abgesetzt werden (Mills 2002a; Boothe 2001j). Bei zu schnellem Absetzen treten Rebound-Phänomene, wie Angst-, Schlafstörungen und Krampfanfälle auf (Schöning 2002a).
 

Dosierungshinweise

Die anxiolytische Wirkung wird schon mit niedrigen Dosen ausgelöst, während höhere Dosen für die muskelrelaxierende und hypnotische Wirkung erforderlich sind und sehr hohe Dosen zur Unterdrückung eines Status epilepticus notwendig werden (Moehler 2005a).
 
Bei der Katze sollten die tieferen Dosierungen zur Sedation oder Appetitstimulation verwendet werden und die höheren Dosierungen zur Behandlung von epileptischen Anfällen (Pawson 2002a).
 
Fohlen, die jünger als 3 Wochen alt sind, scheinen Diazepam langsamer auszuscheiden. Falls wiederholt Diazepam verabreicht wird, sollte die Dosis dementsprechend angepasst werden (Norman 1997a).
 

Ziege

Bei Ziegen sollte statt Diazepam Midazolam oder Climazolam verwendet werden, da das Lösungsmittel in Diazepam von diesen Tieren schlecht vertragen wird (Bettschart-Wolfensberger 2005c).
 

Reptilien

Diazepam wird durch Ivermectin potenziert. Vorsicht bei Tieren, die zuvor damit behandelt worden sind (Zwart 2005b)

Dosierung - speziell

© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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