Wirkstoff - Dosierungen
Phenobarbital

Dosierung - allgemein

Monitoring

Therapeutische Serumkonzentration

Die Überwachung der Serum-Konzentration ist wichtig für das Management einer Epilepsiedauerbehandlung mit Phenobarbital, weil die Wirksamkeit nicht mit der Dosierung korrelliert, sondern mit der Serumkonzentration (Levitski 2000a). Wurde das Medikament nicht initial als Ladedosis verabreicht, sollten mindestens 5 - 6 Halbwertszeiten (ungefähr 12 - 14 Tage bei Hunden und 9 - 10 Tage bei Katzen) abgewartet werden, bevor diese bestimmt wird (Plumb 2011a; Allen 1993a). Zudem ist das Monitoring der Serumphenobarbital-Konzentration indiziert bei einer Futterumstellung, welche mit einem Gewichtsverlust oder Obesitas einhergeht (Maguire 2000a). Diese kann sich auch verändern, wenn der Urin-pH-Wert durch eine Urolith-auflösende Diät modifiziert wird (Fukunaga 2008a).
 
Bei Tieren die Kaliumbromid und Phenobarbital in Kombination erhalten, sollte die therapeutische Serumkonzentration tiefer liegen (Papich 2007a).
 
Allgemein wird geraten, die Serumkonzentration 2 Stunden vor der nächsten Phenobarbital-Applikation, das heisst zum Zeitpunkt der tiefsten Serumkonzentration, zu bestimmen. Die Blutentnahme sollte immer zum selben Zeitpunkt erfolgen (Monteiro 2009c).
 

Umrechnungsfaktoren μg/ml in μmol/l und umgekehrt

Die SI-Einheit μmol/l muss mit dem Faktor 0,232 multipliziert werden, um die Einheit μg/ml zu erhalten. Umgekehrt multipliziert man mit 4,3 um die Einheit μmol/l zu erhalten (Papich 2007a; Plumb 2011a).
 

Hepatotoxizität

Das Risiko einer Hepatotoxizität scheint bei Katzen geringer zu sein als beim Hund (Thomas 2010a). Dessen ungeachtet sollten aufgrund der potentiellen hepatotoxischen Wirkung bei einer Dauertherapie, halbjährlich die Leberenzyme sowie das Bilirubin und die Serumgallensäuren überprüft werden (Dowling 1994b; Plumb 2011a; Thomas 2010a; Ammer 2010a).
 

Blutbild

Da es unter einer Therapie zu idiosynkratischen Phenobarbital-induzierten hämatologischen Abnormalitäten (PBIHA) kommen kann, wird empfohlen, das Blutbild in den ersten 3 Monaten nach Therapiebeginn wiederholt zu überprüfen (Bersan 2014a).
 

Hund

Die ideale therapeutische Serumkonzentration bewegt sich beim Hund zwischen 15 - 45 μg/ml, dies entspricht 65 - 194 μmol/l (Allen 1993a; Podell 1998a; Ebert 2002a; Podell 1996a; Frey 1986a). In einer Studie erwiesen sich bei 60% epileptischer Hunde Serum-Konzentrationen zwischen 14 und 45 μg/ml als wirksam (Farnbach 1984a; Levitski 2000a). In einer weiteren Untersuchung waren diejenigen Hunde mit einer Serum-Phenobarbital-Konzentration von 25 ± 6 μg/ml, bei einer Dosierung von 4,1 ± 1,1 mg/kg p.o. 2 × täglich, anfallsfrei (Boothe 2012a). Einer anderen Publikation zufolge beträgt die therapeutische Serumkonzentration mit welcher bei der Mehrzahl der Hund eine optimale Anfallskontrolle erzielt wird zwischen 15 - 40 mg/l. Serumkonzentrationen von über 35 mg/l erhöhen das Risiko der Hepatotoxizität und sollten deshalb vermieden werden (Bhatti 2015a). Bekommt der Hund zusätzlich Bromid verabreicht, sollte die Phenobarbitalserum-Konzentration bei 10 - 36 μg/ml liegen (Papich 2007a). Aufgrund der relativ langen Eliminationshalbwertszeit dauert es mindestens 14 Tage, bis konstante Plasmakonzentrationen erreicht sind und die Wirksamkeit beurteilt werden kann (Ammer 2010a). Der Steady-state wird erst nach 29 Tagen (5,5 Halbwertszeiten) erreicht. Das Monitoring der Serum-Phenobarbital-Konzentration sollte daher 3 bis 4 Wochen nach Therapiebeginn oder einer Dosisanpassung erfolgen (Levitski 2000a). Es wird empfohlen, die Serum-Phenobarbital-Konzentration nach 14, 45, 90, 180, 360 und danach alle 6 Monate zu bestimmen (Podell 1998a).
 
Dosierungsschema Hund: Beispiel 1
Damit nach 12 h eine Serumkonzentration von 15 μg/ml erreicht wird, sollte mit einer Dosis von 5 mg/kg/Tag, auf 2 Gaben verteilt, gestartet, und nach 1 - 2 Wochen, bei ungeänderter Dosierung die erste Messung vorgenommen werden. Wenn die Konzentration unter 15 μg/ml liegt, oder weiterhin Krämpfe auftreten, kann die Dosis, unter begleitender Überwachung des Phenobarbital-Serumspiegels, schrittweise erhöht werden, bis ein Maximum von 45 μg/ml erreicht wird (Farnbach 1984a).
 
Dosierungsschema Hund: Beispiel 2
Initial verabreicht man Phenobarbital in einer Dosierung von 3,5 mg/kg, 2 × täglich. Dann, 2 bis 4 Wochen und 3 Monate später, sollte die therapeutische Serumkonzentration bestimmt werden. Ist diese noch nicht erreicht, erhöht man etappenweise die Serumkonzentration in 3 bis 5 μg/ml-Schritten (eine Dosiserhöhung von 3 mg/kg erhöht die Plasmakonzentration um ca. 5 μg/ml (Boothe 2011a)). 2 bis 4 Wochen nach jeder Erhöhung der Dosis sollte die Serumkonzentration bestimmt werden. Ist der Steady-state erreicht, so ist diese alle 3 bis 12 Monate zu bestimmen. Ab einer Serumkonzentrationen von 30 μg/ml muss zusätzlich eine Überwachung der Leberwerte erfolgen (Plumb 2011a).
 
Dosierungsschema Hund: Beispiel 3
Initial werden 2,5 bis 3 mg/kg p.o. 2 × täglich appliziert. 14 Tage nach Therapiebeginn wird der Serumspiegel bestimmt. Bei einer inadäquaten Anfallskontrolle und einem Phenobarbital-Serumspiegel von < 30 mg/l, so wird die Phenobarbital-Dosis gemäss folgender Formel angepasst: Gewünschte Konzentration von Phenobarbital ÷ Aktuelle Konzentration × Aktuelle Dosis Phenobarbital mg/Tag = Neue Dosis in mg/Tag. Bei einer indadäquaten Anfallskontrolle und einem Serumspiegel von ≥ 35 mg/l so ist die Phenobarbital-Dosis zu verringern bis der Serumspiegel ≤ 35 mg/l liegt und eine Kombinationstherapie mit Kaliumbromid zu starten. Ist die Anfallskontrolle adäquat und liegt der Phenobarbitalspiegel ≤ 35 mg/l, dann wird nach 3 Monaten erneut der Serumspiegel, sowie ein Blutbild, ein biochemisches Profil und ein Gallensäurestimulationstest bestimmt (Bhatti 2015a).
 

Katze

Eine optimale Serumkonzentration zu erreichen gestaltet sich bei Katzen schwieriger als bei Hunden (Parent 1996a). Die ideale therapeutische Serumkonzentration beträgt bei dieser Tierart, je nach Autor, 23 - 30 μg/ml (Smith Bailey 2009a), 10 - 30 μg/ml (Podell 1998a), 20 - 30 μg/ml (Hazenfratz 2018a) oder 100 - 139 μmol/l (Quesnel 1997a), bzw. 90 - 129 μmol/l (Hazenfratz 2018a). Eine erste Bestimmung des Wirkspiegels sollte 2 - 3 Wochen nach Therapiestart erfolgen. Danach empfiehlt es sich, diesen alle 6 Monate zu determinieren, bzw. 2 - 3 Wochen nach jeder Dosierungsanpassung (Smith Bailey 2009a). Einige Katzen erreichen bereits mit subtherapeutischen Serumkonzentrationen eine Anfallskontrolle (Hazenfratz 2018a). 1 - 2 × jährlich sollte eine Untersuchung des roten Blutbildes, sowie der blutchemischen Werte und der Serumgallensäuren veranlasst werden (Smith Bailey 2009a).
 
Dosierungsschema Katze: Beispiel
Initial verabreicht man 2 × täglich 7,5 mg/Tier. Nach 10 - 14 Tagen sollte der Serum-Phenobarbital-Spiegel gemessen werden. Muss die Dosis erhöht werden, so appliziert man 7,5 mg/Katze am Morgen und 15 mg/Katze am Abend. Die meisten Tiere erreichen damit adäquate Serumkonzentrationen. Selten benötigen einzelne Patienten zur Anfallskontrolle 2 × täglich 15 mg/Katze (Parent 1996a).
 
Dosierungsschema Katze: Status epilepticus
Bei einem Status epilepticus wird initial Diazepam in einer Dosierung von 1,0 - 2,0 mg/kg i.v. oder rektal appliziert. Die Diazepam-Gabe kann alle 2 Minuten bis zu 3 × wiederholt werden. Zusätzlich kann Levetiracetam (20 - 60 mg/kg) i.v. oder s.c. verabreicht werden. Anschliessend wird Phenobarbital in einer Dosierung von 2 - 3 mg/kg i.v. oder i.m. appliziert. Falls die Katze nicht mit Phenobarbital vorbehandelt war, kann die Dosis nach 30 und 60 Minuten wiederholt werden; mit Vorbehandlung ist die Gabe ein einziges Mal, nach 30 Minuten zu wiederholen. Danach verabreicht man Phenobarbital i.m. in einer Dosierung von 2 - 3 mg/kg alle 6 Stunden, bis eine orale Verabreichung möglich ist. Treten die Anfälle trotz anfänglichem Therapieerfolg wieder auf, wird Diazepam als Dauertropfinfusion mit einer Infusionsrate von 1 mg/kg/h während 6 Stunden infundiert und nachfolgend die Dosis schrittweise reduziert. Bei Ausbleiben des Therapieerfolges wird Propofol in einer Dosierung von 2 - 4 mg/kg langsam i.v., nach Wirkung injiziert. In der Folge kann jeweils 25% der errechneten Dosis alle 30 Sekunden wiederholt appliziert werden bis die Anfälle sistieren. Zur Anästhesieaufrechterhaltung wird Propofol als Dauertropfinfusion mit einer Rate von 0,10 - 0,25 mg/kg/min, bzw. 6 - 15 mg/kg/h während 6 - 12 Stunden infundiert. Danach wird die Dosierung schrittweise, alle 2 - 4 Stunden um jeweils 25% reduziert. Anstelle von Propofol kann auch Pentobarbital eingesetzt werden. Initial werden 3 - 15 mg/kg langsam i.v. nach Wirkung injiziert. Bis die Anfälle unter Kontrolle gebracht sind, injiziert man jeweils 25% der Dosierung alle 4 - 8 Stunden i.v., oder infundiert den Wirkstoff als Dauertropfinfusion mit einer Infusionsrate von 2 - 4 mg/kg/h nach Wirkung 6 - 12 Stunden lang. Anschliessend wird die Dosis schrittweise gesenkt. Während der Propofol- oder Pentobarbital-Narkose können Muskelzuckungen und Ruderbewegungen auftreten. Die Vitalparameter sollten engmaschig überwacht werden. Die Patienten müssen wenn nötig intubiert werden und bei Bedarf ist Sauerstoff zu verabreichen. Steigt die Körpertemperatur auf > 41,1°C so ist der Patient mit Kaltwasser-Einläufen, Ventilatoren, oder mittels Auflegen von kalten, feuchten Tüchern zu kühlen. Zur Aufrechterhaltung einer Normovolämie bzw. zur Korrektur von Elektrolytverschiebungen, oder um Verschiebungen im Säure-Basen-Haushalt entgegenzuwirken, werden entweder kristalloide oder kolloide Infusionslösungen verabreicht. Bestehen Hinweise auf eine Läsion des Hirnstammes oder eines erhöhten Hirndruckes wird 1g/kg Mannitol i.v. während 15 Minuten, oder 4 ml/kg einer 7,2%-igen hypertonen Salzlösung i.v. infundiert. Bei Verdacht eines Thiaminmangels sollte dieses (100 mg/Katze alle 12 Stunden) substituiert werden (Hazenfratz 2018a).
 

Pferd

Beim Pferd beträgt die therapeutische Serumkonzentration 5 - 15 μg/ml (Reimer 1992a).
 

Papageien / Sittiche

Die angegebenen Dosierungen gelten für die meisten Vogelspezies, inklusive Amazonenpapagei (Pollock 2005a).
 

Therapieversagen bei Langzeitbehandlung

Bei einer Dauertherapie kann es zur Toleranzentwicklung kommen. Das heisst die sedativ-hypnotischen Wirkung nimmt ab, was sich durch zentrale Adaptationsmechanismen und eine ausgeprägte Enzyminduktion erklärt. Seltener bildet sich ein Gewöhnungseffekt gegenüber der antikonvulsiven Wirkung aus (Ammer 2010a).
 

Abhängigkeit

Ferner ist zu beachten, dass Barbiturate ein Suchtpotenzial besitzen, so dass man beim Absetzen der Behandlung mit Entzugserscheinungen rechnen muss (Löscher 1999e).
 

Applikationshinweise

Damit sich die Sedation nicht störend auswirkt, wird das Medikament vorzugsweise in einer Einzeldosis am Abend verabreicht; durch eine Verteilung auf zwei Applikationen täglich werden hingegen konstantere Plasmaspiegel erreicht. Dabei ist zu beachten, dass das Medikament jeden Tag zur gleichen Uhrzeit gegeben wird. Eine Dosisreduktion oder das Absetzen des Medikamentes sollte schrittweise erfolgen (Ammer 2010a), weil es bei einer Dauerbehandlung zu physischer Abhängigkeit kommen, und ein Therapie-Abbruch zum Status epilepticus führen kann (Löscher 1999e). Der Wirkstoff darf nur langsam intravenös appliziert werden (60 mg/min), da es sonst zu einer Atemdepressionen kommen kann (Schaefer 2013a; Plumb 2011a). Die injizierbare Form ist für die intravenöse Verabreichung vorgesehen, sie kann aber auch intramuskulär verabreicht werden (Vernaud 2008a; Hsu 2008a). Um eine exakte Dosierung bei Hunden mit einem Körpergewicht von unter 12 kg zu gewährleisten, sollte die orale Lösung angewendet werden (Ramsey 2008c).

Dosierung - speziell

Pferd, Pony (adultes Tier) - Phenobarbital
intravenös

Epilepsie / Krampfanfälle

-initial 20 mg/kg und 2,2 mg/kg als Erhaltungsdosis (Allen 1993a)
-initial 2 - 5 g für ein 450 kg schweres Pferd (Reed 2009a)
-5 - 20 mg/kg über 30 min (Papich 2007a)
-initial 12 - 20 mg/kg, in Salzlösung gelöst, über 30 min, dann 1 - 9 mg/kg (Lacombe 2008a)
-Initialdosis von 12 mg/kg über 20 min verabreicht, dann 6,65 mg/kg über 20 min, 2 × täglich (Allen 2005a; Plumb 2011a)
-initial 16 - 20 mg/kg einmalig i.v., gefolgt von einer Erhaltungsdosis von 1 - 5 mg/kg p.o. 2 × täglich (Plumb 2011a)
 

Status epilepticus

-4 - 10 mg/kg langsam i.v. (Halbmayr 2004a)
-initial 2 - 5 g für ein 450 kg schweres Pferd (Reed 2009a)
oral

Epilepsie / Krampfanfälle

-2 - 10 mg/kg 2 × täglich (Halbmayr 2004a)
-12 mg/kg 1 × täglich (Papich 2007a)
-5 - 11 mg/kg pro Tag (Lacombe 2008a)
-25 - 27 mg/kg 1 × täglich sind bei ausgewachsenen Pferden notwendig um eine steady-state Plasma-Konzentration von 20 μg/ml aufrecht zu erhalten (Knox 1992a)
Pferd, Pony (Jungtier) - Phenobarbital
intravenös

Epilepsie / Krampfanfälle

-5 - 25 mg/kg über 30 min (Allen 1993a)
-initial 250 - 1000 mg für ein 50 kg schweres Fohlen (Reed 2009a)
-Initialdosis von 16 - 20 mg/kg einmalig i.v., gefolgt von einer Erhaltungsdosis von 100 - 500 mg (total) p.o. 2 × täglich (Plumb 2011a)
-Ladedosis 12 mg/kg über 20 min, danach 3 × täglich 9 mg/kg (Allen 2005a)
 

Status epilepticus

-20 mg/kg in 30 ml physiologischer NaCl-Lösung als Dauerinfusion über 30 min, dann 9 mg/kg als Dauerinfusion alle 8 h (Halbmayr 2004a)
-initial 250 - 1000 mg bei einem 50 kg schweren Fohlen (Reed 2009a)
-Initial 9 - 20 mg/kg, in 30 ml Salzlösung (Lacombe 2008a)
oral

Epilepsie / Krampfanfälle

-4 - 10 mg/kg 2 × täglich (Lacombe 2008a)
Katze (adultes Tier) - Phenobarbital
intramuskulär

Status epilepticus

-6 mg/kg 2 × bis 4 × täglich (Allen 2005a)
-2 - 6 mg/kg (Blades Golubovic 2017a)
 
Mit Phenobarbital-Vorbehandlung
-Falls die Katze schon mit Phenobarbital vorbehandelt ist: 2 - 4 mg/kg i.m. oder i.v. (Ramsey 2008c)
intravenös

Epilepsie / Krampfanfälle

-initial 2,5 - 5 mg/kg 1 - 2 × täglich (Podell 1998a)
-1,5 - 2,5 mg/kg 2 × täglich (Platt 2001a)
-Initialdosis von 16 - 20 mg/kg einmalig i.v., dann eine Erhaltungsdosis von 1 - 5 mg/kg 2 × täglich (Plumb 2011a).
-initial 1 - 2 mg/kg (normalerweise 3,25 - 15 mg/Katze) 2 × täglich (Plumb 2011a)
-2,5 - 3 mg/kg 2 × täglich (Plumb 2011a)
 

Status epilepticus

-6 mg/kg 2 × bis 4 × täglich (Allen 2005a)
-bis 15 (30) mg/kg (Kraft 1999a)
-2 - 4 mg/kg, alle 20 - 30 min, bis eine Gesamtdosis von 20 mg/kg erreicht ist. Wenn die Krämpfe unter Kontrolle gebracht sind, gibt man eine Erhaltungsdosis von 2 - 4 mg/kg alle 6 h für 24 - 48 h. Sobald der Patient Schlucken kann, verabreicht man das Medikament p.o. (Vernaud 2008a).
-12 mg/kg; falls notwendig können weitere 3 mg/kg alle 20 Minuten appliziert werden, bis eine Gesamtdosis von 18 mg/kg erreicht ist (Ramsey 2008c)
-16 - 20 mg/kg Gesamtdosis, aufgeteilt in 3 - 4 Gaben alle 30 Minuten (Blades Golubovic 2017a)
-2 - 6 mg/kg (Blades Golubovic 2017a)
 
Mit Phenobarbital-Vorbehandlung
-Falls die Katze schon mit Phenobarbital vorbehandelt ist: 2 - 4 mg/kg i.v. oder i.m. (Ramsey 2008c)
 
Notfalltherapie: Kombination mit Benzodiazepinen
-Diazepam 0,5 mg/kg bis 3 × i.v., zusammen mit Phenobarbital i.v. 3 mg/kg. Die Phenobarbital-Gabe kann alle 20 Minuten wiederholt werden bis zu einer Gesamtdosis von 24 mg/kg/24 h; oder es kann ein Bolus von 10 mg/kg verabreicht werden (Plumb 2011a).
-Sind die Krampfanfälle nach Diazepam-Gabe noch nicht unter Kontrolle, ist ein Phenobarbital-Bolus von 2 - 5 mg/kg zu verabreichen. Dies kann 2 × in Abständen von 20 Minuten wiederholt werden. Der Diazepam-Infusion ist Phenobarbital in einer Infusionsrate von 2 - 10 mg/h hinzuzufügen (Plumb 2011a).
oral

Epilepsie / Krampfanfälle

-7,5 mg/Tier 2 × täglich
-1/8 bis 1/4 Tablette à 65 mg 1 × bis 2 × täglich (Allen 2005a)
-1,5 - 2,5 mg/kg 2 × täglich (Burnie 1982a; Vernaud 2008a)
-1,5 - 3 mg/kg 2 × täglich (Ramsey 2008c)
-3 - 5 mg/kg als Einzeldosis am Abend (Löscher 1999e), bzw. aufgeteilt in 2 × täglich (Parent 1996a)
-2 - 4 mg/kg 2 × täglich (Papich 2007a)
-2 - 5 mg/kg auf 2 Gaben pro Tag verteilt (Platt 2012a; Jaggy 2003a)
-1 - 3 mg/kg (Maximaldosis 5 - 7.5 mg/kg) 2 × täglich (Kraft 1999a)
-1,2 - 3,9 mg/kg 2 × täglich führen in der Regel zu optimalen therapeutischen Serumkonzentrationen, wobei zu beachten ist, dass Dosierungen von 2,1 mg/kg 2 × täglich bei einigen Katzen toxisch wirken können (Quesnel 1997a)
-initial 2,5 mg/kg 2 × täglich (Dewey 2006a; Smith Bailey 2009a)
-7,5 mg/Tier 2 × täglich (Parent 1996a)
-2 - 2,5 mg/kg 2 × täglich (Plumb 2011a)
-2,5 - 5 mg/kg 2 × täglich; da die sedative Wirkung zu Beginn der Therapie sehr ausgeprägt sein kann, wird geraten mit einer niedrigeren Dosis von 1 - 2 mg/kg 2 × täglich zu starten (Hazenfratz 2018a)
 

Sedation

-1 mg/kg 2 × täglich (Boothe 2011a; Allen 2005a)
Hund (adultes Tier) - Phenobarbital
intramuskulär

Status epilepticus

-Initial 3 - 30 mg/kg i.v., i.m., oder p.o.; Dosiserhöhung in 3 mg/kg Schritten bis die Anfälle unter Kontrolle sind (Boothe 2011a)
-3 - 6 mg/kg i.v. oder i.m. 1 - 2 × täglich. Jede Dosiserhöhung von 3 mg/kg erhöht die Plasmakonzentration um ca. 5 μg/ml (Boothe 2011a)
-2 - 6 mg/kg (Blades Golubovic 2017a)
-15 - 20 mg/kg i.v., i.m. oder p.o., aufgeteilt in Einzeldosen von 3 - 5 mg/kg über 24 - 48 h als Initialdosis (Lade-Dosis) bei Clusteranfällen oder Status epilepticus um rasch die wirksamen Konzentrationen im Gehirn zu erreichen. Der Serumspeigel sollte drei Tage nach der Lade-Dosis gemessen werden (Bhatti 2015a).
 
Mit Phenobarbital-Vorbehandlung
-Falls der Hund bereits unter einer Phenobarbitaltherapie ist: 2 - 4 mg/kg i.m. oder i.v. (Ramsey 2008c)
intravenös

Epilepsie / Krampfanfälle

-Initialdosis von 16 - 20 mg/kg einmalig i.v.; mit darauf folgender Erhaltungsdosis von 2 - 5 mg/kg p.o. 2 × täglich (Plumb 2011a).
-2 - 4 mg/kg 2 × täglich (Boothe 2011a)
 

Status epilepticus

-15 - 30 mg/kg (Kraft 1999a)
-3 - 30 mg/kg nach Wirkung (Allen 2005a)
-15 - 20 mg/kg i.v., i.m. oder p.o., aufgeteilt in Einzeldosen von 3 - 5 mg/kg über 24 - 48 h als Initialdosis (Lade-Dosis) bei Clusteranfällen oder Status epilepticus um rasch die wirksamen Konzentrationen im Gehirn zu erreichen. Der Serumspeigel sollte drei Tage nach der Lade-Dosis gemessen werden (Bhatti 2015a).
-10 - 12 mg/kg, gefolgt von zwei Boli von 4 - 6 mg/kg in jeweils 20-minütigen Abständen (Bhatti 2015a).
-2 - 4 mg/kg, alle 20 - 30 min bis eine Gesamtdosis von 20 mg/kg erreicht ist. Wenn die Krämpfe unter Kontrolle gebracht sind, gibt man eine Erhaltungsdosis von 2 - 4 mg/kg 6 stündlich für 24 - 48 h. Sobald der Patient Schlucken kann, verabreicht man das Medikament peroral (Vernaud 2008a).
-Dosierung nach Wirkung in Erhöhungsschritten von 10 - 20 mg/kg (Papich 2007a)
-Initialdosis 3 - 30 mg/kg i.v., i.m., oder p.o.; Dosiserhöhung in 3 mg/kg Schritten bis die Anfälle unter Kontrolle sind (Boothe 2011a)
-3 - 6 mg/kg i.v., i.m., oder p.o., 1 - 2 × täglich. Jede Dosiserhöhung von 3 mg/kg erhöht die Plasmakonzentration um ca. 5 μg/ml (Boothe 2011a).
-12 mg/kg; falls notwendig können weitere 3 mg/kg alle 20 Minuten appliziert werden, bis eine Gesamtdosis von 18 mg/kg erreicht ist (Ramsey 2008c)
-2 - 6 mg/kg (Blades Golubovic 2017a)
-16 - 20 mg/kg Gesamtdosis, aufgeteilt in 3 - 4 Gaben alle 30 Minuten (Blades Golubovic 2017a)
 
Mit Phenobarbital-Vorbehandlung
-Falls der Hund schon mit Phenobarbital vorbehandelt ist: 2 - 4 mg/kg i.v. oder i.m. (Ramsey 2008c)
 
Notfalltherapie: Kombination mit Benzodiazepinen
-Sind die Krampfanfälle nach Diazepam-Gabe noch nicht unter Kontrolle, einen Phenobarbital-Bolus von 2 - 5 mg/kg verabreichen. Dies kann 2 × in Abständen von 20 Minuten wiederholt werden. Mische Phenobarbital in einer Infusionsrate von 2 - 10 mg/h zur Diazepam-Infusion hinzu (Plumb 2011a).
-Nach Benzodiazepin-Gabe (Diazepam, Midazolam) kann Phenobarbital in einer Dosierung von 5 - 8 mg/kg verabreicht werden. Die Gabe kann alle 4 - 6 h wiederholt werden, bis die Anfälle unter Kontrolle sind (Plumb 2011a).
oral

Epilepsie / Krampfanfälle

-initial 2 - 4 mg/kg, 2 × täglich (Vaughan-Scott 1999a; Boothe 2011a).
-initial einschleichend mit 3 - 5 mg/kg/Tag. Bei Ausbleiben des Therapieerfolges, kann die Dosierung vorsichtig schrittweise erhöht werden (Ammer 2010a).
-initial 2 - 3 mg/kg 2 × täglich (Ramsey 2008c; Platt 2012a), oft muss nachträglich die Dosis erhöht werden um eine Serumkonzentration von 20 - 35 μg/ml aufrecht zu erhalten (Thomas 2000a).
-initial 2 - 4 mg/kg/Tag 2 - 3 × täglich. Falls notwendig, kann die Dosis bis auf 18 - 20 mg/kg/Tag 2 - 3 × täglich erhöht werden (Dowling 1999a).
-4 - 16 mg/kg/Tag. Die Tagesdosis kann auf 2 Gaben verteilt werden um Nebenwirkungen zu minimieren (Dowling 1994b)
-inital 2 - 2,5 mg/kg 2 × täglich (Plumb 2011a)
-initial 2,5 - 3 mg/kg 2 × täglich (Plumb 2011a; Bhatti 2015a)
-initial 3,5 mg/kg 2 × täglich (Plumb 2011a)
-initial 2,5 mg/kg 2 × täglich. Um die therapeutische Serumkonzentration rascher zu erreichen, kann initial eine Dosis von 20 mg/kg intravenös appliziert werden (Plumb 2011a).
-2 - 8 mg/kg 2 × täglich (Papich 2007a)
-1 - 2 mg/kg 2 × täglich. Die Dosis kann bis 16 mg/kg/Tag erhöht werden (Allen 2005a)
-2 - 5 mg/kg 2 × täglich (Kornberg 2011a; Vernaud 2008a)
-1 - 3 mg/kg (Maximaldosis 5 - 7,5 mg/kg) 2 × täglich (Kraft 1999a)
-3 - 6 mg/kg/Tag, bei mangelhafter Wirkung kann nach Einstellung des Steady state die Dosis vorsichtig erhöht werden bis die Krämpfe sistieren oder Nebenwirkungen eine Dosiserhöhung nicht mehr zulassen. Teilweise sind Tagesdosen von bis zu 15 mg/kg (18 - 20 mg/kg/Tag (Vernaud 2008a)) erforderlich (Ebert 2002a).
-initial 2,5 mg/kg 2 × täglich (Podell 1996a). In der Folge soll die Dosis schrittweise innerhalb von 30 Tagen erhöht werden, um therapeutische Serumkonzentrationen von 20 - 40 μg/ml zu erreichen (Podell 1998a).
-5 - 6 mg/kg/Tag, als Einzeldosis am Abend. Bleiben die Anfälle weiter bestehen, kann die Dosis auf maximal 10 mg/kg/Tag gesteigert werden. Dabei ist auf das Auftreten von Überdosierungsreaktionen zu achten (Löscher 1999e)
 

Status epilepticus

-15 - 20 mg/kg i.v., i.m. oder p.o., aufgeteilt in Einzeldosen von 3 - 5 mg/kg über 24 - 48 h als Initialdosis (Lade-Dosis) bei Clusteranfällen oder Status epilepticus um rasch die wirksamen Konzentrationen im Gehirn zu erreichen. Der Serumspeigel sollte drei Tage nach der Lade-Dosis gemessen werden (Bhatti 2015a).
 

Sialadenose

-1 mg/kg 2 × täglich (Gilor 2010a)
 

Sedation

-2,2 - 6,6 mg/kg 2 × täglich (Plumb 2011a)
-1 - 2 mg/kg 2 - 3 × täglich (Rigo 2002a)
 

Bei Reizdarmsyndrom (irritable bowel syndrom)

-2,2 mg/kg 2 × täglich (Boothe 2011a; Allen 2005a; Plumb 2011a)
 

Zwangsverhalten

-Als ergänzende Therapie: 2 - 20 mg/kg 1 - 2 × täglich (Plumb 2011a)
Rind (adultes Tier) - Phenobarbital
intravenös

Epilepsie / Krampfanfälle

-20 mg/kg Initialdosis; 2,2 mg/kg Erhaltungsdosis (Allen 1993a)
oral

Bei einer Organochlorid-Intoxikation

-5g/Tier 3 - 4 Wochen lang. 3 - 4 Wochen Pause, dann Wiederholung 3 - 4 Wochen lang (Plumb 2011a)
Meerschweinchen (adultes Tier) - Phenobarbital
intraperitoneal
-10 - 25 mg/kg (Ramsey 2008c)
-10 - 20 mg/kg (Ness 2005b)
intravenös
-10 - 25 mg/kg (Ramsey 2008c)
-10 - 20 mg/kg (Ness 2005b)
Gerbil (adultes Tier) - Phenobarbital
intraperitoneal
-10 - 25 mg/kg (Ramsey 2008c)
intravenös
-10 - 25 mg/kg (Ramsey 2008c)
Lemuren, Loris & Makis (Fingertiere etc.) (adultes Tier) - Phenobarbital
oral
-Primaten: 0,6 mg/kg 1 × täglich (Valverde 2005a)
Frettchen & Marder (adultes Tier) - Phenobarbital
intravenös
-Initialdosis von 16 - 20 mg/kg einmalig i.v., danach Erhaltungsdosis von 1 - 2 mg/kg p.o. 2 - 3 × täglich (Plumb 2011a)
-2 - 10 mg/kg/h als Dauerinfusion, falls Diazepam nicht wirksam ist (Gamble 2005a)
oral
-1 - 2 mg/kg 2 - 3 × täglich (Gamble 2005a; Plumb 2011a; Allen 2005a)
Affen (Meerkatzen, Kapuzineraffen, Gorillas etc.) (adultes Tier) - Phenobarbital
oral
-Primaten: 0,6 mg/kg 1 × täglich (Valverde 2005a)
Papageien & Sittiche (Ara, Kakadu, Kea etc.) (adultes Tier) - Phenobarbital
intravenös

Status epilepticus

-1 - 5 mg/kg als Bolus. Beginne mit der tiefsten Dosierung (Pollock 2005a).
oral

Krampfanfälle

-3,5 - 7 mg/kg 2 × täglich (Ramsey 2008c)
-1 - 7 mg/kg 2 - 3 × täglich (Pollock 2005a)
-2 - 7 mg/kg 2 × täglich (Pollock 2005a)
 

Selbstmutilation / Federpicken

-1 - 7 mg/kg 2 - 3 × täglich (Pollock 2005a)
-2 - 7 mg/kg 2 × täglich (Pollock 2005a)
 

Idiopathische Epilepsie

-50 - 80 mg/l Trinkwasser (Pollock 2005a)