AntiparasiticScout
Neuweltkamele (Lama, Alpaka, Guanako, Vikunja)

Giardia duodenalis

Wichtige Grundlagen

Es handelt sich um eine Zoonose. Bei Alpakas wurde ein zoonotischer Genotyp von Giardia duodenalis nachgewiesen.
Vor allem Jungtiere bis zum Alter von 7 Monaten können teilweise schwere klinische Symptome zeigen.


Tipp

Eine antiparasitäre Behandlung sollte nur nach einem Parasitennachweis erfolgen. Das Parasitenmanagement soll auf die Herde individuell abgestimmt werden, unter Berücksichtigung von Haltungsstrukturen und Herdenzusammensetzung. Der/die für das Parasitenmanagement zuständige Tierarzt/-ärztin sollte über detaillierte Kenntnisse zur epidemiologischen Situation im Bestand verfügen.

 
Empfohlene Antiparasitika

Bitte beachten Sie die jeweiligen Hinweise zu den besonderen Vorsichtsmassnahmen für die Entsorgung nicht verwendeter Tierarzneimittel oder bei der Anwendung entstehender Abfälle in der Arzneimittelinformation des verwendeten Präparates.

 
Weitere Massnahmen
  • Vermeiden der Futteraufnahme vom Stallboden
  • Regelmässige mechanische Reinigung (z.B. mit einem Dampfstrahlgerät) und Desinfektion des Stalles
  • Mindestens 1 × pro Woche, besser 1 × täglich Kot auf der Weide aufsammeln
  • Regelmässig Körpergewicht kontrollieren (mittels Wägen oder Körperkonditionsbeurteilung)
  • Regelmässige Kotuntersuchungen: Einzel- und/oder Sammelkotproben zwei- bis viermal pro Jahr
  • Quarantänemassnahmen bei Neuzugängen: Immer Kotuntersuchung und Behandlung mit Erfolgskontrolle bevor Tiere in den Bestand integriert werden 
 
Resistenz-Situation

Zum Vorkommen von Anthelminthika-Resistenzen bei Neuweltkameliden in Zentral- und Westeuropa ist nicht ausreichend Literatur vorhanden. Jedoch muss davon ausgegangen werden, dass die bei anderen Wirtstierarten vorkommenden Resistenzen auch bei Neuweltkameliden auftreten.

Bei Verdacht auf mangelnde Wirksamkeit oder Resistenzen ist die Wirksamkeitsprüfung mittels McMaster Methode empfohlen.