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Zutreffende Spezies (Botanik)

Hyoscyamus niger L. - sehr stark giftig
 

Toxizitätsgrad

Sehr stark giftig +++ (Erläuterungen)
 

Hauptwirkstoffe

L-Hyoscyamin, Scopolamin, Atropin (D,L-Hyoscyamin), Toxizität im Dürrfutter erhalten.
 

 

Wirkungsmechanismen

Atropin ist ein kompetitiver Antagonist des Acetylcholins und wirkt in hohen Dosen zentral erregend. Peripher blockiert Atropin in niedrigen Dosen die muscarinischen, in hohen Dosen auch die nicotinischen Rezeptoren (Curare-ähnliche Wirkung an der Skelettmuskulatur). Die Sekretion der Gastrointestinaldrüsen wird stark gehemmt.
 
Veterinärtoxikologie

Toxische Dosis

Pferd:180-360 g frische oder getrocknete Pflanzen/Tier (Kühnert, 1991)
 

Klinische Symptome

Rind:Unruhe, Konvulsionen, Mydriasis, Dyspnoe, Zyanose, Tachykardie, Tympanie, Milchveränderung.
Pferd:Tachypnoe, Tobsucht, Durst, Obstipation, Paralyse.
 

Therapie

Dekontamination / Symptomatische Therapie (siehe Notfalltherapie), Physostigmin.
Kontraindikation: Morphin- oder opiathaltige Präparate sollten vermieden werden, diese haben einen Synergieeffekt mit Acetylcholinantagonisten.
 
Literatur
-Buff W. & Dunk K. (1988) Giftpflanzen in Natur und Garten. Verlag Paul Parey, Berlin und Hamburg
-Cooper M.R., Johnson A.W. & Dauncey E.A. (2003) Poisonous plants and fungi. 2nd edition. TSO (The Stationery Office), London (GB)
-FN Pferdetafel 1 der Deutschen Reiterlichen Vereinigung Warendorf, FN-Verlag, Warendorf 1997
-PubChem (2016) pubchem.ncbi.nlm.nih.gov
-Roth L., Daunderer M. & Kormann K. (1994) Giftpflanzen - Pflanzengifte. 4. Auflage. Nikol Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Hamburg, pp. 413-415
-Wiesner E. (1967) Ernährungsschäden der landwirtschaftlichen Nutztiere. G. Fischer Verlag, Jena
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