Gastrointestinaltrakt
Aufgrund der hohen COX-2 Selektivität ist die gastrointestinale Verträglichkeit von Firocoxib sehr gut (Pollmeier 2006a; Steagall 2007a). Trotzdem können in seltenen Fällen bereits in therapeutischer Dosierung Erbrechen, Diarrhoe, Emesis und verminderte Futteraufnahme beobachtet werden. Diese Symptome sind in der Regel vorübergehend und reversibel wenn die Therapie gestoppt wird (EMEA 2004b; FDA 2004a; Pollmeier 2006a).Die Verabreichung von Firocoxib in therapeutischer Dosierung (5 mg/kg/Tag) über 360 Tage an Hunde mit chronischer Osteoarthritis führt nur selten zu gastrointestinalen oder renalen Nebenwirkungen. In einer Studie mit 39 Hunden wurden 2 Tiere (5%) aufgrund gastrointestinaler, bzw. 2 Hunde aufgrund renaler Nebenwirkungen ausgeschlossen (Autefage 2011a).
Hunden, welchen aufgrund einer Osteoarthritis Firocoxib (5 mg/kg/Tag) während 90 Tagen verabreicht wurde, vertrugen den Wirkstoff gut. Nur vereinzelt traten vorübergehende gastrointestinale Nebenwirkungen (leichte Diarrhoe und Erbrechen) auf (Lecoindre 2011a).
Geriatrische Hunde (>7 Jahre alt) mit Osteoarthritis wurden während 90 Tagen mit Firocoxib in therapeutischer Dosierung behandelt. Die auftretenden Nebenwirkungen äusserten sich in Form von Diarrhö, Erbrechen, dunklem Kot und Anorexie (Joubert 2009a).
Niere
Bei normalen Durchblutungs- und Blutdruckverhältnissen ist die renale Prostaglandinsynthese gering. Sinken jedoch das Blutvolumen und/oder der zentrale Blutdruck, spielen die renalen Prostaglandine eine wichtige Rolle bei der Regulierung und Aufrechterhaltung des renalen Blutflusses. Somit wird auch bei Schwankungen des zentralen Blutdruckes der renale Blutfluss stabil gehalten. Nichtsteroidale Entzündungshemmer können über die Hemmung der Cyclooxygenase insbesondere bei gleichzeitig bestehender Hypovolämie und Hypotension diese renale Autoregulation stark beeinflussen. Ein Absinken des renalen Blutflusses und die damit verbundene Verminderung der Nierenfunktion können zu einem akuten Nierenversagen führen. Auch bei entgegengesetzten Situationen, wie Volumenexpansion und/oder erhöhter Salzaufnahme kommt es durch nichtsteroidale Entzündungshemmer zu einer Retenion von Natrium, was einen Blutdruckanstieg bewirken oder eine bereits vorbestehende Hypertension verschlimmern kann.Ein akutes Nierenversagen ist eine seltene, aber potentiell ernste Komplikation bei der Gabe nichtsteroidaler Entzündungshemmer. Besonders gefährdet sind Patienten mit vorbestehenden Erkrankungen, z.B. ältere Patienten, hypovolämische Patienten oder Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion.
In der Niere ist neben der COX-1 auch die COX-2 ein konstitutives Enzym und wird stark über das intravasale Volumen reguliert. Metaboliten von COX-2 sind an der Vermittlung der Renin-Freisetzung, der Regulierung der Natriumausscheidung und der Aufrechterhaltung des renalen Blutflusses beteiligt. Somit können auch stark selektive COX-2-Hemmer renale Nebenwirkungen verursachen (Harris 2006a; Lascelles 2007a).