Wirkmechanismus
Morantel hat eine direkte acetylcholinartige Wirkung auf m- und n-Cholinozeptoren in parasympathisch innervierten Organen, in vegetativen Ganglien und an neuromuskulären Endplatten, es besitzt also nikotin- und muskarinartige Wirkung (
Bamgbose 1973a). Durch Hemmung der Acetylcholinesterase kommt es ausserdem zu einer zusätzlichen indirekten cholinergen Wirkung (
Ungemach 1994b). Die Folge ist eine depolarisierende neuromuskuläre Blockade, welche zur spastischen Paralyse der Parasiten führt (
Bamgbose 1973a). Die Effekte treten im Vergleich zum Acetylcholin langsamer ein, halten jedoch wesentlich länger an (
Plumb 1991a;
Ungemach 1994b).
Ovizide und larvizide Wirkung
Im Kot ausgeschiedenes Morantel besitzt auch ovizide und larvizide Eigenschaften. Die Präsenz von Morantel im Kot von mit einem Bolus behandelter Rinder, verhindert die Entwicklung von Ostertagia ostertagi-Eier zu infektiösen Larven zu 99% vom 7. bis 84. Tag nach Applikation und zu 75% am Tag 91 nach Applikation (
Rossiter 1988a).
Resistenzen
Resistenzen wurden vor allen bei Haemonchus spp. (
Yadav 1993a), Trichostrongylus spp. und Ostertagia spp. beobachtet. Mehrfachresistenzen mit Levamisol und Benzimidazolen sind möglich (
Ungemach 1994b;
Hembry 1986a;
Geerts 1995a;
Borgsteede 1991a). Resistenzen sind häufiger bei Schafen und Ziegen anzutreffen als bei Rindern (
Geerts 1995a).