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Absorption

Aufgrund seiner Säurestabilität zeigt Dicloxacillin nach der oralen Verabreichung deutlich höhere Serumspiegel als seine Vorgänger Oxacillin und Cloxacillin (Naumann 1965a). Die Absorptionsrate beträgt beim Menschen 66,4 ± 10,7% für Oxacillin, 66,9 ± 16,3% für Cloxacillin und 90,5 ± 6,3% für Dicloxacillin (Modr 1969a). Beim Untersuchungen mit Hunden betrug die orale Bioverfügbarkeit nach der Aministration von 25 mg/kg jedoch nur 22,91 ± 3,57% (Dimitrova 1998a). Eine gleichzeitige Fütterung vermindert die Absorption signifikant (Guggenbichler 1979a).
 

Verteilung

Die hohe Serumproteinbindung beeinflusst die Verteilung ins Gewebe (Rolinson 1973a). Dicloxacillin verteilt sich in den Nieren, der Leber und Galle sowie in den Knochen und in der pleuralen und peritonealen Flüssigkeit (Ryrfeldt 1971a; Gerding 1978b; McEvoy 1992a). In der CSF und im Urin werden keine therapeutischen Konzentrationen erreicht (Aronson 1989a; Knott 1965a). Dicloxacillin passiert die Plazenta und verteilt sich in der amniotischen Flüssigkeit (Depp 1970a; MacAulay 1968a)
 
Abszess
Nach der intramuskulären Verabreichung von 50 mg/kg/Tag bei Kindern wurde die Konzentration von Dicloxacillin im Eiter gemessen. Dabei übertrafen die Konzentrationen bei 50% der Proben die minimale bakterizide Konzentration (MBC) für Staph. aureus (Tetzlaff 1978a).
 
Auge
Nach der intravenösen Administration von 25 mg/kg Dicloxacillin-Natrium bei Kaninchen konnte bei gesunden Tieren kein Dicloxacillin im Kammerwasser nachgewiesen werden. Tiere mit einer geschädigten Blut-Kammerwasser-Schranke zeigten im Kammerwasser der hinteren Augenkammer nach 15 bis 30 Minuten Konzentrationen, welche beinahe derjenigen im Serum entsprachen. Nach einer subkonjunktivalen Injektion von 50 mg Dixlocacillin-Natrium wurde in der vorderen Augenkammer hohe Konzentrationen gemessen, welche 4 Stunden immer noch messbar waren (Records 1968a). Cave: Aufgrund der möglichen Nebenwirkungen sollte Dicloxacillin nicht subkonjunktival angewendet werden (Kobetz 1978a).
 
Erythrozyten
Wie auch Penicillin G kann Dicloxacillin in Erythrozyten eintreten und wird intrazellulär an Hämoglobin und die Carbonanhydrase gebunden (Kornguth 1976a). Dies wurde in einem in-vitro-Versuch mit gepufferter Lösung gezeigt. Dabei wurde der Eintritt bei der Zugabe von Serum oder Albumin stark gehemmt (Kornguth 1976b).
 
Fötus
Nach der intravenösen Injektion von 500 mg Dicloxacillin-Natrium bei Frauen wurde im maternalen Serum nach 30 Minuten eine durchschnittliche Konzentration von 45,0 ± 17,7 μg/ml gemessen, welche nach 4 Stunden auf 2,2  ± 0,1 μg/ml sank. Im fetalen Serum betrug die Konzentration nach 30 Minuten nur 3,2 ± 0,5 μg/ml und nach 4 Stunden nur noch 0,1 ± 0,2 μg/ml. In der amniotischen Flüssigkeit wurden nur geringe Konzentration gemessen. Diese betrugen nach 2 Stunden 0,7 ± 0,6 μg/ml, nach 4 Stunden 1,2 ± 0,6 μg/ml, nach 6 Stunden 1,8 ± 0,7 μg/ml und nach 8 Stunden 1,7 ± 0,8 μg/ml (Depp 1970a; MacAulay 1968a).
 
Galle
Bei Untersuchungen mit Ratten, welchen 15 mg/kg Dicloxacillin intravenös verabreicht worden war, wurde innerhalb der ersten Stunde eine Konzentration von 378 ± 76 μg Dicloxacillin pro Gramm Galle gemessen, in der 2. Stunde post injectionem 14,9 ± 9 μg/g und in der dritten und vierten nur noch 2 ± 1 μg/g. Somit wurden in den ersten 4 Stunden 12,7 ± 2% der administrierten Dosis über die Galle ausgeschieden (Ryrfeldt 1971a).
 
Knochen
Nach der intramuskulären Verabreichung von 50 mg/kg/Tag bei Kindern wurde die Konzentration von Dicloxacillin im Knochen gemessen. Dabei übertrafen die Konzentrationen bei 75% der Proben die minimale bakterizide Konzentration (MBC) für Staph. aureus (Tetzlaff 1978a).
 
Milch
Bei einer Studie mit Frauen, welche 250 mg Dicloxacillin oral einnahmen, betrug die Konzentration in der Milch nach 2 und 4 Stunden nur 0,1 - 0,3 mg/ml. Nach 6 Stunden war kein Dicloxacillin mehr nachweisbar (McEvoy 1992a).
 
Muskulatur
Nach einer Einzeldosis von 10, 20 oder 40 mg/kg Dicloxacilin, welche Kaninchen intravenös verabreicht wurde, wurde die durchschnittliche maximale Konzentration in der Muskulatur nach 15 Minuten gemessen. Danach sank die Konzentration schnell ab, wobei die Halbwertszeit in der Muskulatur im Bereich der Serumhalbwertszeit lag. Nach der Injektion von 10 mg/kg Dicloxacillin betrug die Halbwertszeit in der Muskulatur 43 ± 6 Minuten, nach 20 mg/kg 51 ± 7 Minuten und nach 40 mg/kg 64 ± 12 Minuten. Nach 90 Minuten bertrugen die entsprechenden Konzentrationen im Muskel 0,67, 1,3 und 2,3 ml/l (Cars 1982a).
 
Peritoneale Flüssigkeit
Aufgrund der hohen Serumproteinbindung ist die Penetration in die peritoneale Flüssigkeit begrenzt. Nach der intramuskulären Injektion von 15 mg/kg Dicloxacillin bei Hunden hatten 5,7% der administrierten Dosis die peritoneale Flüssigkeit erreicht. Nach der 8-maligen Verabreichung der gleichen Dosis im Abstand von 4 Stunden stieg der Wert auf 12,2% (Gerding 1978b).
 
Uterus
Bei Frauen, welche 500 mg Dicloxacillin oral eingenommen hatten, betrug die durchschnittliche Konzentration in der Uterusmuskulatur 22% der Serumkonzentration (Knott 1965a).
 
ZNS
Die Penetration in die CSF ist ohne Vorliegen einer entzündlichen Reaktion gering (Knott 1965a).
 

Metabolismus

Durch die Chlor-Atome an der 3. und 5. Stelle des Benzolringes ist Dicloxacillin deutlich resistenter gegenüber der metabolischen Degradation als Oxacillin (Rosenblatt 1968a). Dicloxacillin wird in der Leber zu 6-[3-(2,6-dichlorophenyl)-5-hydroxymethyl-4-isoxazolecarboxamido]-Penicillansäure metabolisiert (Thijssen 1979a; Thijssen 1978a). Dieses 5-Hydroxymethylderivat zeigt in etwa die gleiche Aktivität wie Dicloxacillin (Thijssen 1980a; Van Harken 1970a). Des Weiteren wird durch die Spaltung des β-Laktamringes die inaktive Penicilloinsäure gebildet (Thijssen 1976a). Nach einer intravenösen Injektion von 100 mg/kg Dicloxacillin wurden bei Ratten innerhalb von 3 Stunden 24,0 ± 9,3% der verabreichten Dosis als intaktes Dicloxacillin und 29,9 ± 4,6% als Penicilloinsäure über den Urin und die Galle ausgeschieden (Tsuji 1983a).
 

Elimination

Dicloxacillin wird über die Nieren und die Galle ausgeschieden. Beim Menschen werden nach der Einnahme von 250 oder 500 mg Dicloxacillin 66,8 - 75,9% dieser Dosis innerhalb von 24 Stunden ausgeschieden (Naumann 1965a). 50 - 70% der administrierten Dosis werden renal eliminiert (Nathwani 1993a; Mössner 1965a; Cole 1973a). Dies geschieht zu 40% über glomeruläre Filtration und zu 60% über tubuläre Sekretion (Keefe 1973a; Modr 1969a). Nur ein kleiner Teil wird über die Galle ausgeschieden (Plumb 2002a); bei der Ratte waren dies nach einer intravenösen Injektion von 15 mg/kg Dicloxacillin 12,7 ± 2,0% der administrierten Dosis (Ryrfeldt 1973a).
 
Die folgende Tabelle zeigt die prozentuale Ausscheidung von intaktem Dicloxacillin und dem Metaboliten Penicilloinsäure 3 Stunden nach der intravenösen Verabreichung von 100 mg/kg Dicloxacillin bei Ratten (Tsuji 1983a):
 
 UrinGalle
Dicloxacillin9,6 ± 6,0%14,4 ± 7,1%
Penicilloinsäure5,5 ± 3,1%24,4 ± 3,4%
 

Bioverfügbarkeit

Dicloxacillin

Schwein:nach i.m. 25 mg/kg: 74,10 ± 9,04% (Dimitrova 2000a)
  
Mensch:90,5 ± 6,3% (Modr 1969a)
 

Dicloxacillin-Natrium

Hund:nach i.m. 25 mg/kg: 78,48 ± 10,12% (Dimitrova 1998a)
nach oral 25 mg/kg: 22,91 ± 3,57% (Dimitrova 1998a)
  
Katze:nach i.m. 25 mg/kg: 33,48 ± 5,26% (Dimitrova 1996a)
 

Wirkungseintritt

Nach einer oralen Verabreichung wird die maximale Serumkonzentration bei Hunden innerhalb von 30 bis 60 Minuten erreicht (Keefe 1973a).
 

Maximale Plasmakonzentration, Cmax

Dicloxacillin

Hund:nach oral 27,5 - 33,1 mg/kg: 1 - 4 μg/ml (Aronson 1989a)
  
Katze:nach oral 27,5 - 33,1 mg/kg: 1 - 4 μg/ml (Aronson 1989a)
  
Schwein:nach i.m. 25 mg/kg: 8,87 ± 0,02 μg/ml (Dimitrova 2000a)
  
Maus:nach s.c. 10 mg/kg: 5,0 mg/l (Merrikin 1983a)
 

Dicloxacillin-Natrium

Hund:nach i.m. 25 mg/kg: 11,97 ± 0,91 μg/ml (Dimitrova 1998a)
nach oral 25 mg/kg: 0,07 ± 1,02 μg/ml [sic!] (Dimitrova 1998a)
nach oral 25 mg/kg: 4,6 μg/ml (Poole 1973a)
 

Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration, Tmax

Dicloxacillin

Schwein:nach i.m. 25 mg/kg: 0,17 ± 0,53 h [sic!] (Dimitrova 2000a)
 

Dicloxacillin-Natrium

Hund:nach i.m. 25 mg/kg: 0,33 ± 0,05 h (Dimitrova 1998a)
nach oral 25 mg/kg: 0,28 ± 0,04 h (Dimitrova 1998a)
  
Katze:nach i.m. 25 mg/kg: 10,00 ± 0,02 min (Dimitrova 1996a)
 

Eliminationshalbwertszeit

Dicloxacillin

Hund:0,67 h (Vaden 2001a)
nach i.m. 15 mg/kg: 0,8 h (Gerding 1978b)
nach oral 27,5 - 33,1 mg/kg: 20 - 30 min (Aronson 1989a)
  
Katze:nach oral 27,5 - 33,1 mg/kg: 20 - 30 min (Aronson 1989a)
  
Schwein:nach i.v. 25 mg/kg: 1,50 ± 0,15 h (Dimitrova 2000a)
nach i.m. 25 mg/kg: 1,29 ± 0,06 h (Dimitrova 2000a)
  
Kaninchen:nach i.v. 10 mg/kg: 52 ± 11 min (Cars 1982a)
nach i.v. 20 mg/kg: 43 ± 6 min (Cars 1982a)
nach i.v. 40 mg/kg: 55 ± 12 min (Cars 1982a)
  
Maus:nach s.c. 10 mg/kg: 18,8 min (Merrikin 1983a)
 

Dicloxacillin-Natrium

Hund:nach i.v. 25 mg/kg: 1,55 ± 0,17 h (Dimitrova 1998a)
nach i.m. 25 mg/kg: 1,76 ± 0,07 h (Dimitrova 1998a)
nach oral 25 mg/kg: 2,60 ± 0,42 h (Dimitrova 1998a)
nach oral 25 mg/kg 0,8 h (Poole 1973a)
  
Katze:nach i.m. 25 mg/kg: 0,92 ± 0,04 h (Dimitrova 1996a)
nach oral 25 mg/kg: 0,85 ± 0,09 h (Dimitrova 1996a)
  
Rind:nach i.v. 10 mg/kg: 10,1 ± 1,2 min (Pyorala 1994c)
 

MRT (Mean residence time)

Dicloxacillin

Schwein:nach i.v. 25 mg/kg: 0,63 ± 0,03 h (Dimitrova 2000a)
nach i.m. 25 mg/kg: 1,86 ± 0,06 h (Dimitrova 2000a)
 

Dicloxacillin-Natrium

Hund:nach i.v. 25 mg/kg: 1,58 ± 0,16 h (Dimitrova 1998a)
nach i.m. 25 mg/kg: 2,54 ± 0,10 h (Dimitrova 1998a)
nach oral 25 mg/kg: 3,75 ± 0,60 h (Dimitrova 1998a)
  
Katze:nach i.m. 25 mg/kg: 1,39 ± 0,06 h (Dimitrova 1996a)
nach oral 25 mg/kg: 1,23 ± 0,13 h (Dimitrova 1996a)
  
Rind:nach i.v. 10 mg/kg: 12,3 ± 1,2 min [sic!] (Pyorala 1994c)
 

Verteilungsvolumen

Dicloxacillin

Hund:0,20 l/kg (Vaden 2001a)
  
Schwein:nach i.v. 25 mg/kg: 3'103 ± 443 ml/kg (Dimitrova 2000a)
nach i.m. 25 mg/kg: 2'551 ± 284 ml/kg (Dimitrova 2000a)
  
Mensch:nach oral 250 mg: 234,5 ml/kg (Modr 1969a)
 

Dicloxacillin-Natrium

Hund:nach i.v. 25 mg/kg: 2'068,98 ± 407,86 ml/kg (Dimitrova 1998a)
  
Katze:nach oral 25 mg/kg: 1'973,5 ± 242,5 ml/kg (Dimitrova 1996a)
  
Rind:nach i.v. 10 mg/kg: 0,80 ± 0,22 l/kg (Pyorala 1994c)
 

AUC

Dicloxacillin

Schwein:nach i.v. 25 mg/kg: 13,25 ± 1,78 μg●h/ml (Dimitrova 2000a)
nach i.m. 25 mg/kg: 11,18 ± 0,64 μg●h/ml (Dimitrova 2000a)
  
Maus:nach s.c. 10 mg/kg: 179,6 mg/l●min (Merrikin 1983a)
  
Mensch:nach i.v. 500 mg: 3'362 ± 659 mg/ml●min (Modr 1969a)
 

Dicloxacillin-Natrium

Hund:nach i.v. 25 mg/kg: 29,31 ± 3,20 μg●h/ml (Dimitrova 1998a)
nach i.m. 25 mg/kg: 21,99 ± 2,24 μg●h/ml (Dimitrova 1998a)
nach oral 25 mg/kg: 6,33 ± 0,44 μg●h/ml (Dimitrova 1998a)
nach oral 25 mg/kg: 6,2 μg/ml●h (Poole 1973a)
  
Katze:nach i.m. 25 mg/kg: 10,98 ± 0,44 μg●h/ml (Dimitrova 1996a)
nach oral 25 mg/kg: 32,80 ± 2,09 μg●h/ml (Dimitrova 1996a)
  
Rind:nach i.v. 10 mg/kg: 338 ± 107 μg●min/ml (Pyorala 1994c)
 

Plasmaproteinbindung

Dicloxacillin

Rind:78% (Dimitrova 2000a)
 

Serumproteinbindung

Dicloxacillin

Hund:87 - 92% (Gerding 1978b)
92% (Shimizu 1974a)
  
Pferd:79% (Shimizu 1974a)
  
Kalb:78% (Shimizu 1974a)
  
Kaninchen:96% (Shimizu 1974a)
  
Ratte:94% (Shimizu 1974a)
  
Maus:83% (Knott 1965a)
87% (Gloxhuber 1965a)
  
Affe:94% (Saslaw 1970b)
  
Mensch:96% (Barza 1977b)
 

Dicloxacillin-Natrium

Rind:69% (Pyorala 1994c)
 

Clearance

Dicloxacillin

Hund:3,5 ml/kg/min (Vaden 2001a)
  
Schwein:nach i.v. 25 mg/kg: 23,70 ± 1,88 ml/kg●min (Dimitrova 2000a)
nach i.m. 25 mg/kg: 23,43 ± 1,96 ml/kg●min (Dimitrova 2000a)
  
Mensch:nach oral 250 mg: 197,5 ml/min (Modr 1969a)
 

Dicloxacillin-Natrium

Hund:nach i.v. 25 mg/kg: 14,96 ± 1,65 ml/min●kg (Dimitrova 1998a)
  
Katze:nach oral 25 mg/kg: 16,43 ± 1,19 ml/min●kg (Dimitrova 1996a)
 
Rind:nach i.v. 10 mg/kg: 0,06 ± 0,02 l/min/kg (Pyorala 1994c)
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