Kardiovaskuläres System
- | Sinusbradykardie (Plumb 1999a) |
- | Inaktiver Sinusknoten (Plumb 1999a) |
- | Unvollständiger AV-Block, wenn eine anticholinerge Behandlung indiziert ist (Plumb 1999a) |
- | Bradyarrhythmie (Skarda 1995a) |
Muskulatur
- | Zur Aufhebung einer neuromuskulären Blockade; bei der Verwendung von cholinergen Wirkstoffen zur Aufhebung einer neuromuskulären Blockade kann Glykopyrrolat eingesetzt werden, um die peripheren muskarinischen Effekte zu verhindern (Plumb 1999a). |
Präanästhetisch zur Sekretionshemmung
- | Präanästhetisch zur Hemmung der bronchialen Sekretion (Plumb 1999a); gegen den routinemäßigen präanästhetischen Einsatz spricht jedoch, daß die parasympathische Blockade zwar eine Beschleunigung der Herzfrequenz und der AV-Überleitung mit geringer Verbesserung der Kammerfunktion bewirkt, außerdem die Luftwege erweitert und die Schleimsekretion hemmt. Da aber die parasympathische Blockade die Wirkung des Sympathikus erhöht, können Herzrhythmusstörungen bis hin zum Kammerflimmern die Folge sein. Die Beschleunigung der AV-Überleitung begünstigt das Entstehen einer supraventrikulären Tachykardie. Die visköse Schleimbildung in den Atemwegen kann bei kleinen Patienten unter 7 kg Körpergewicht zu einer Verstopfung der Luftwege führen. |
Bei einer Narkose mit dem alpha2-adrenergen Wirkstoffen Xylazin, Medetomidin und Dexmedetomidin, die nach anfänglichem Blutdruckanstieg zu einem reflektorisch erhöhten Parasympatikustonus führen, können so entstehende Bradykardien durch Atropin oder Glykopyrrolat vermindert oder verhindert werden (Skarda 1995a). |
Hund
- | Prävention oder Therapie von Bradykardien, die durch einen erhöhten Parasympatikustonus verursacht werden. Besonders bei kurzschädligen Hunderassen besteht vor und während der Narkose die Gefahr einer Sinusbradykardie mit oder ohne AV-Block, die auf Atropin oder Glykopyrrolat anspricht (Tamaoki 1990a). |