Wirkstoff - Dosierungen
Mannitol

Dosierung - allgemein

-Mannitol muss intravenös verabreicht werden, da es nach oraler Verabreichung nicht resorbiert wird (Pugh 1991a; Frey 1990a) und daher abführend wirken würde (Ungemach 1997a).
-Weil hypertone Lösungen Irritationen und Schwellungen verursachen können, wenn sie in periphere Venen (z.B. V. cephalica) verabreicht werden, sollten sie in ein zentralvenöses Gefäss, d.h. mittels Jugularkatheter verabreicht werden (Brown 1992b).
-Der Wirkstoff sollte trotz seiner scheinbaren Sicherheit mit Vorsicht, in niedrigen Dosen und langsam verabreicht werden (Brock 1985a).
-Vor der Administration sollte die Lösung auf Körpertemperatur angewärmt werden (Spinelli 1978a).
-Bei einer Glaukombehandlung sollte dem Tier während der ersten paar Stunden nach der Infusion kein Wasser angeboten werden (Roberts 1985a; Sherding 1985a; Birchard 1994a), um die Serumosmolalität aufrechtzuerhalten.
-Vorsicht bei alten Tieren! (Brown 1992b).

Dosierung - speziell

Pferd, Pony (adultes Tier) - Mannitol (E421)
intravenös
-0,25 - 2 g/kg langsam i.v. (Allen 1993a)
 

Hirntrauma

-0,25 g/kg als 20%ige Lösung langsam i.v., kann alle 6 - 12 h wiederholt werden, bis zu 24 h (Colahan 1991a)
 

Rückenmarkstrauma

-0,25 - 2 g/kg als 20%ige Lösung bis zu 4 × täglich (Colahan 1991a)
 

Nierenversagen

-Bei akutem oligurischen Nierenversagen 0,25 - 1 g/kg als 20%ige Lösung (Colahan 1991a)
-Bei akutem oligurischen Nierenversagen 0,25 - 1 g/kg als 20%ige Lösung während 15 - 20 min (Schott 1987a)
Katze (adultes Tier) - Mannitol (E421)
intravenös

Akutes Glaukom

-1 - 2 g/kg (Schmidt 1997a; Scherlie 1992a)
-1 g/kg langsam i.v. über 15 min (Brooks 1990a)
 

Nierenversagen

-Bei akutem oligurischen Nierenversagen 1 - 2 ml/kg 20%ige Lösung (Schmidt 1997a)
 

Hirnödem

-1 - 2 ml/kg/24 h 25%ige Lösung, entspricht 50 Tropfen/min; die Diurese sollte innert 45 min auftreten (Petit 1989a)
-2 g/kg als 20%ige Lösung, langsam verabreichen (Ross 1988a)
 

Hydrocephalus

-Bei sekundärem Hydrocephalus 1 g/kg langsam i.v. während 30 min, evtl. gefolgt von 2. Dosis 4 h später (Ross 1988a)
 

Hirntrauma

-250 mg/kg 3 × am ersten Tag der Behandlung (Pratt 1983a)
-0,25 - 2 g/kg als 15 - 25%ige Lösung über 15 - 60 Minuten (Papich 1992a)
 

Rückenmarkstrauma

-1 - 2 g/kg als 20%ige Lösung während 10 - 30 min, Dosis kann nach 3 - 4 h wiederholt werden (Ross 1988a)
 

Urämisches Koma

-2 g/kg in Form einer 20%igen Lösung als Dauertropfinfusion (Kraft 1985a)
 

Akute Vergiftung

-2 g/kg in Form einer 20%igen Lösung als Dauertropfinfusion (Kraft 1985a)
Hund (adultes Tier) - Mannitol (E421)
intravenös

Akutes Glaukom

-2,5 - 10 ml/kg 20%ige Lösung als Tropfinfusion (Freudiger 1993a)
-2 - 4 ml/kg 20%ige Lösung langsam infundieren (Walde 2000a)
-1 - 1,5 g/kg (Gelatt 1981a)
-1 - 1,5 g/kg als 20%ige Lösung über Dauer von 15 - 20 min verabreichen (Slatter 1990a)
-1 - 2 g/kg über Dauer von 30 min, 15 schnell während der ersten 2 min infundieren (Gwin 1980a)
-1 g/kg langsam i.v. über 15 min (Brooks 1990a)
 

Augenhochdruck

-Nach intraokulärer Operation; 1 - 2 g/kg (Smith 1996b)
 

Nierenversagen

-Bei akutem oligurischem Nierenversagen: 1 g/kg über 30 min, nicht wiederholen, wenn kein Erfolg (Brown 1992b) 1 g/kg als 5 - 25%ige Lösung zur Aufrechterhaltung der Harnproduktion(Fox 1992a)
-0,25 - 0,5 g/kg als 20%ige Lösung innerhalb von 3 - 5 min, falls Diurese einsetzt, 10%ige Lösung (2 - 5 ml/min) als Tropfinfusion, wenn 30 min nach Testgabe keine signifikante Diurese; Absetzen der Infusion, da sonst Gefahr der Ueberhydratation (Freudiger 1993a)
-0,25 - 0,5 g/kg als 20 - 25%ige Lösung, wenn keine Reaktion innert 1 h, kann Dosis wiederholt werden, allein oder mit Furosemid; sollte nicht mehr als 2 × wiederholt werden, falls keine Diurese (Chew 1986a).
-Bei akutem Nierenversagen Aufgrund von Babesiose: 0,25 g/kg über 30 min als Testdosis, dann 1 - 2 g/kg langsam i.v. 3 - 4 × täglich, nicht weiter zu verabreichen, wenn kein Effekt innert 30 - 60 min (Jacobson 1995a)
-Bei Oligurie infolge Brandverletzung: 4 ml/kg 25%ige Lösung (Barac 1970a)
 

Hirnödem

-2 g/kg als 20%ige Lösung langsam verabreichen (Ross 1988a)
-1 - 2 ml/kg/24 h 25%ige Lösung, entspricht 50 Tropfen/min; die Diurese sollte innert 45 min auftreten (Petit 1989a)
 

Hydrocephalus

-Bei sekundärem Hydrocephalus 1 g/kg langsam während 30 min, evtl. gefolgt von einer 2. Dosis 4 h später (Ross 1988a)
 

Hirntrauma

-2 g/kg (10 ml/kg) als 20%ige Lösung, 2 - 3 × im Abstand von 6 h rasch infundieren (Arndt 2000a)
 

ZNS-Oedem

-0,25 - 2 g/kg als 15 - 25%ige Lösung über 15 - 60 Minuten (Papich 1992a)
 

Rückenmarkstrauma

-1 - 2 g/kg als 20%ige Lösung während 10 - 30 min, Dosis kann nach 3 - 4 h wiederholt werden (Ross 1988a)
-1 - 2 g/kg als 25%ige Lösung über 15 - 30 min infundieren, nach 4 h wiederholen (Suter 2000d)
 

Rückemarkskompression

-Bei Diskushernien, zervikalen Spondylopathien, lumbosakralen Instabilitäten, atlanto-axialen Luxationen, Wirbelluxationen etc.: 1 g/kg als 10 - 20%ige Lösung (= 5 - 10 ml/kg) über eine Dauer von 20 min, 2 - 3 × hintereinander in Intervallen von 20 - 30 min, evtl. am 2. Tag wiederholen (Suter 2000d)
 

Koma

1,0 - 1,5 g/kg als 25%ige Lösung im Tropf über 30 min, Wiederholung erst nach 4 h möglich (Arndt 2000a)
 

Vergiftungen

-2 g/kg, wenn Diurese nicht innert 30 min stattfindet, sollte kein Mannitol mehr gegeben werden (Ross 1988a)
-0,5 - 2 g/kg in Form einer 20%igen Lösung als Infusion (Gwalter 2000a)
Schwein (adultes Tier) - Mannitol (E421)
intravenös
-5 - 10 ml/kg 20%ige Lösung (Howard 1993a)
Rind (adultes Tier) - Mannitol (E421)
intravenös
-5 - 10 ml/kg 20%ige Lösung (Howard 1993a)
-1 - 2 g/kg (Allen 1993a)
 

Nierenversagen

-Bei akutem Nierenversagen 0,25 - 1 g/kg während 5 Minuten Die Applikation sollte nicht wiederholt werden, wenn keine Diurese auftritt, da Gefahr der Überhydrierung und des Lungenödems (Langston 1993b)
 

Hirnödem

-2 g/kg als 20%ige Lösung (Blood 1989a)
 

Hirntrauma

-1 g/kg, Achtung langsam i.v. verabreichen (Wilson 1992a)
Schaf (adultes Tier) - Mannitol (E421)
intravenös
-5 - 10 ml/kg 20%ige Lösung (Howard 1993a)
 

Hirnödem

-1 - 3 g/kg (Dill 1986a)
 

Nierenversagen

-Bei oligurischem Nierenversagen 1 - 2 g/kg nach Rehydratation (Osweiler 1986a)
Ziege (adultes Tier) - Mannitol (E421)
intravenös
-1 - 2 g/kg i.v. (Allen 1993a)
-5 - 10 ml/kg 20%ige Lösung (Howard 1993a)
 

Hirnödem

-1 - 3 g/kg (Dill 1986a)
 

Nierenversagen

-Bei oligurischem Nierenversagen 1 - 2 g/kg nach Rehydratation (Osweiler 1986a)
Papageien & Sittiche (Ara, Kakadu, Kea etc.) (adultes Tier) - Mannitol (E421)
intravenös

Diurese

-0,5 mg/kg 1 × täglich langsam (Tully 1997a)
Singvögel & Käfigvögel (Drossel, Stieglitz etc.) (adultes Tier) - Mannitol (E421)
intravenös

Diurese

-0,5 mg/kg 1 × täglich langsam (Tully 1997a)
Raubvögel (Greifvögel, Eulen, Falken) (adultes Tier) - Mannitol (E421)
intravenös

Diurese

-0,5 mg/kg 1 × täglich langsam (Tully 1997a)