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Bovicola breviceps (Haarling), syn. Damalinia breviceps

Wichtige Grundlagen

Haarlinge sind streng wirtsspezifisch und werden damit nicht auf bzw. von anderen Tierarten übertragen.
Infestationen mit Haarlingen treten vor allem dann auf, wenn die Tiere länger im Stall bleiben müssen.


Hinweis zu den Applikationsarten bei Neuweltkameliden

Die orale Applikation von Makrozyklischen Laktonen eignet sich nicht zur Behandlung von Ektoparasitosen, da damit keine systemische Wirkung erzielt wird.

Bei Pour-on-Verabreichungen wurden in Studien schlechte, widersprüchliche und stark variierende Resultate erzielt, sowohl bei der Wirksamkeit als auch bei den Plasmakonzentrationen. Man geht davon aus, dass die Absorption bei Neuweltkameliden aufgrund einer anderen Hautfettzusammensetzung deutlich geringer ist als beispielsweise bei Schafen. Daher ist eine subkutane einer dermalen (pour-on) Applikation vorzuziehen.

Die intravenöse Applikation von Ivermectin kann zu adversen Reaktionen führen und sollte daher vermieden werden.

 
Empfohlene Antiparasitika

1. Wahl

Ivermectin (Tierarzneimittel)
          -Anwendung / Dosierung: 0,2 - 0,4 mg/kg, s.c., 2 × im Abstand von 10 Tagen
Moxidectin (Tierarzneimittel)
          -Anwendung / Dosierung: 0,2 mg/kg, s.c., 2 × im Abstand von 10 Tagen
 

Weitere Möglichkeiten:

Wasch- oder Spraybehandlungen, nach 7 - 14 Tagen wiederholen (keine ovizide Wirkung), bis keine Haarlinge mehr nachgewiesen werden, mit:
          -Amitraz (Tierarzneimittel)
                  -Anwendung / Dosierung: 0,025 - 0,05% Lösung
          -Spinosad (Tierarzneimittel)
                  -Anwendung / Dosierung: 8l einer 0,0025% Lösung pro Alpaka
          ●Pyrethroide, z.B.:
                  ●Cyfluthrin (Tierarzneimittel)
                  ●Cypermethrin (Tierarzneimittel)
                  ●Deltamethrin (Tierarzneimittel)
                  ●Flumethrin (Tierarzneimittel)
                  ●Permethrin (Tierarzneimittel)
                  ●Pyrethrum (Tierarzneimittel)
          ●Phosphorsäureester, z.B.:
                  ●Phoxim (Tierarzneimittel)
                  ●Fenthion (Tierarzneimittel)
                  ●Dimpylat (Tierarzneimittel)
                  ●Tetrachlorvinphos (Tierarzneimittel)
          ●Carbamate, z.B.:
                  ●Propoxur (Tierarzneimittel)
 
Bitte beachten Sie die jeweiligen Hinweise zu den besonderen Vorsichtsmassnahmen für die Entsorgung nicht verwendeter Tierarzneimittel oder bei der Anwendung entstehender Abfälle in der Arzneimittelinformation des verwendeten Präparates.
 
Parasitenmanagement
Es sollte der gesamte Kameliden-Bestand behandelt werden.
Sowohl das Scheren der Tiere als auch Sonnenlicht und fluktuierende Temperaturen sind sehr effektive Massnahmen zur Reduktion der Anzahl Haarlinge.
Topische Behandlungen müssen zwingend auf die Haut aufgetragen werden, was durch ein vorheriges Scheren der Tiere sichergestellt werden kann.
 
Weitere Massnahmen
Quarantänemassnahmen bei Neuzugängen: Isolation und Überprüfung auf Ekto- und Endoparasiten
 
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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