Aufgrund der defizienten Glycin-Konjugation metabolisiert die Katze Salicylate mit einer geringeren Rate als andere Spezies (ca. 5-fach längere Eliminationshalbwertszeit als der Hund); daher sind die empfohlenen Dosierungen im Vergleich zum Hund 2 - 4-fach niedriger und die Dosierungsintervalle 4 - 6-mal grösser (Court 2013a).
Es sind alle Rassen betroffen.
Bisher wurde die verminderte Glycin-Konjugation bei folgenden Wirkstoffen nachgewiesen (Court 2013a):
Folgende Wirkstoffe dürften auch betroffen sein:
Bei einer nicht angepassten Dosis sind als erste Symptome Inappetenz und Depression, sowie Gastropathien mit Erosionen und Ulzera zu erwarten.
Ab einer Dosis von 25 mg/kg 2 × täglich wird eine toxische Akkumulation des Wirkstoffes erwartet (Ungemach 1994a; Allen 1993a). Bei 50 mg/kg 1 × täglich traten nach 12 Wochen erste Todesfälle auf (Yeary 1973a). Die Applikation von 110 mg/kg 1 × täglich führte nach 2 Tagen zu Inappetenz und Depression; am 7. Tag verstarben die Katzen (Penny 1967a).
Nach Aufnahme werden Salicylate entweder nach einer Aktivierung durch das Coenzym A über den Weg der Glycinkonjugation (defizient) oder über die Glukuronidierung (nicht defizient) in eine wasserlösliche Form gebracht.
Das bei der Katze betroffene Enzym wurde bis jetzt noch nicht eindeutig identifiziert (Court 2013a).