mdi-magnify Wirkstoff Suchen Tierarzneimittel Produkte & Futter

mdi-book-open-variant Impressum mdi-help Hilfe / Anleitung mdi-printer Webseite ausdrucken mdi-bookmark Bookmark der Webseite speichern mdi-magnify Suche & Index Wirkstoffe mdi-sitemap Sitemap CliniPharm/CliniTox-Webserver mdi-home Startseite CliniPharm/CliniTox-Webserver mdi-email Beratungsdienst: Email / Post / Fax / Telefon

Absorption

Theobromin wird schnell und gut aus dem GI-Trakt absorbiert und der Nachweis im Urin lässt darauf schliessen, dass der Wirkstoff während einer beachtlichen Zeit im Gewebe persistiert (Haywood 1990a). Methylxanthine werden nach oraler, rektaler oder parenteraler Verabreichung grundsätzlich leicht absorbiert (Serafin 1995a). Jedoch werden sowohl Absorptionsrate als auch Absorptionsmenge von der Verabreichungsform bestimmt. So wird Theobromin aus der Schokolade weniger gut absorbiert als aus einer Lösung (Shively 1985a).
 

Verteilung

Methylxanthine werden in alle Körperkompartimente verteilt. Sie passieren die Plazentaschranke und gelangen auch in die Milch (Serafin 1995a).
 

Metabolismus

Theobromin wird enzymatisch in der Leber abgebaut (Kelly 1978a). Der Metabolismus besteht hauptsächlich aus einer Ringoxidation (5 - 12%), einer Ringspaltung (9 - 40%) und einer N-Demethylierung (12 - 60%). Die N-Demethylierung erfolgt hauptsächlich als 3-N-Demethylierung und in geringerem Masse als 7-N-Demethylierung. Ausnahmen davon sind Hund und Ratte, bei welchen die N-Demethylase hauptsächlich die 7-Methylgruppe wegspaltet. Da nur die 3-Methylxanthine biologische Aktivität aufweisen, ist die biologische Aktivität von Theobromin von der N-Demethylierung abhängig, d.h. davon, welche Methylgruppe vom Xanthinring abgespalten wird. Dies mag der Grund dafür sein, dass beim Hund eine geringere Verminderung der biologischen Aktivität von Theobromin erfolgt als bei den Tierarten, bei welchen die N-Demethylase an der Position 3 spaltet und somit 7-Methylxanthine als Metaboliten gebildet werden (Miller 1984b).
 
Die Ringoxidation führt zu Monomethyl- und Dimethylharnsäuren und ist mit seinen 5 - 12% ein kleinerer metabolischer Weg, mit nur ganz geringen tierartlichen Unterschieden.
 
Welche Enzyme für die Biotransformation verantwortlich sind, ist noch nicht genau bekannt. Die bevorzugte Stelle der N-Demethylierung von Theobromin an Stelle 3 oder 7 bei einer bestimmten Tierart ist aber vielleicht durch speziesspezifische Unterschiede in den P450 Isoenzymprofilen bedingt. Ob die P450 Enzyme auch die Ringspaltung katalysieren, ist nicht bekannt.
 

Hund

Die einzige qualitative Abweichung der Theobrominbiotransformation wird beim Hund beobachtet, wo ein kleiner Anteil des Wirkstoffes zu einem aktiven Metaboliten umgewandelt wird, der bei anderen Tierarten nicht vorkommt (Miller 1984b).
 

Elimination

Die Elimination der Methylxanthine erfolgt hauptsächlich via Metabolismus in der Leber (Serafin 1995a). 4 - 5 h nach Verabreichung sind bereits 25% der Dosis wieder ausgeschieden. Die Ausscheindung über den Urin variiert von 60% bei der weiblichen Maus bis zu 89% beim Hund. Die im Kot ausgeschiedene Menge von Theobromin zeigt starke tierartliche Unterschiede und beträgt beim Kaninchen 2% und bei der männlichen Ratte 38% (Miller 1984b).
 
Beim Pferd werden nach p.o.-Verabreichung von 1,1 bzw. 0,79 mg/kg 80% resp. 65% als unveränderter Wirkstoff und als 3,7-Dimethylharnsäure über den Urin ausgeschieden. Nach 100 h ist die Exkretion abgeschlossen. Im Urin ist Theobromin nach p.o. 10 bzw. 100 mg/kg nach 3 bzw. 8 Tagen nicht mehr nachweisbar. Grundsätzlich ist die Exkretionsrate von Theobromin aber in enger Beziehung zum Urinfluss, d.h. gleichzeitige Verabreichung von Diuretika führt schneller zu tieferen Urinwerten von Theobromin (Haywood 1990a).
 
Beim Menschen wird Theobromin hauptsächlich über den Urin und Kot ausgeschieden, und zwar in Form von 3- und 7-Methylxanthinen. 10% werden in unveränderter Form ausgeschieden (Kelly 1978a).
 

Bioverfügbarkeit

Nahrungsaufnahme führt zu einer verminderten Bioverfügbarkeit von oral verabreichten Methylxanthinen (Miller 1984b). Die relative Bioverfügbarkeit von Theobromin in der Schokolade beträgt deshalb nur 80% von derjenigen, wie sie nach der p.o.-Verabreichung einer Lösung, die den gleichen Anteil des Wirkstoffes enthält, erreicht würde (Shively 1985a). Dies gilt allgemein für die Bioverfügbarkeit von Theobromin nach der Nahrungsaufnahme welche dann, wie erwähnt, 80% derjenigen beträgt, wie sie bei gefasteten Tieren erreicht würde (Arnaud 1985a).
 

Wirkspiegel

Maximale Plasmakonzentration (Cmax)

Hund:nach p.o. 12,3 mg/kg: 12 mg/l (Glauberg 1983a)
 

Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration (Tmax)

Hund:nach p.o.: 4 h (Glauberg 1983a)
 

Eliminationshalbwertszeit

Pferd:nach p.o. 0,79 mg/kg: 12,8 h
nach p.o. 1,1 mg/kg: 27,2 h (Haywood 1990a)
Mensch:nach p.o.: 7 h (durchschnittlich) (Glauberg 1983a)
nach p.o. 6 mg/kg: 10 h ± 1,4 h (Shively 1985a)
 

Verteilungsvolumen

Methylxanthine

Allgemein:500 ml/kg (Kraupp 1987a)
 

Theobromin

Mensch:nach p.o. 6 mg/kg: 760 ± 100 ml/kg (Shively 1985a)
 

AUC

Mensch:nach p.o. 6 mg/kg: 116,4 ± 22,6 mg/l●h (Shively 1985a)
 

Plasmaproteinbindung

Die Plasmaproteinbindung ist bei den verschiedenen Methylxanthine unterschiedlich und beträgt für Theobromin 3% (Kelly 1978a).
 

Clearance

Mensch:nach p.o. 6 mg/kg: 0,88 ± 0,14 (ml/min/kg) (Shively 1985a)
 

Nachweiszeiten Doping Pferd 

Nachweiszeiten im Urin

-10 mg/kg p.o.:3 Tage (Haywood 1990a)
-100 mg/kg p.o.:8 Tage (Haywood 1990a)
 
Grundsätzlich ist die Exkretionsrate von Theobromin aber in enger Beziehung zum Urinfluss, d.h. gleichzeitige Verabreichung von Diuretika führt schneller zu tieferen Urinwerten von Theobromin (Haywood 1990a).
 
Hinweis:Individuelle Faktoren können zur Verlängerungen der angegebenen Zeiten führen: z.B. der pH-Wert des Urins (abhängig von Ernährung und Belastung), reduzierte Leberdurchblutung bei starker Belastung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln, Wiederaufnahme von ausgeschiedenen Sustanzen mit dem Stroh, Dosiserhöhungen, Leber- und Nierenfunktionsstörungen, sowie Krankheiten. Deshalb besteht keine Gewähr für negative Dopingkontrollen nach den angegebenen Nachweiszeiten (EHSLC 2006a)!
© 2021 - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

Es kann keinerlei Haftung für Ansprüche übernommen werden, die aus dieser Webseite erwachsen könnten.