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HINWEIS: Dies ist ein Eintrag aus dem Archiv; dieses Tierarzneimittel / diese Dosisstärke ist in der Schweiz nicht mehr zugelassen!

Virbac (Switzerland) AG

Docylat 100% ad us. vet.[V], Pulver zum Eingeben für Schweine

Nichtsteroidales Antiphlogistikum für Schweine

ATCvet-Code: QN02BA04

 

Zusammensetzung

1 g Pulver enthält:
Wirkstoff: Natriumsalicylat 1000 mg
 

Wissenschaftliche Hintergrunddaten (CliniPharm Wirkstoffdaten)

● Natriumsalicylat
 

Eigenschaften / Wirkungen

Natriumsalicylat ist ein nicht-steroidales Antiphlogistikum (NSAID) und besitzt eine entzündungshemmende, schmerzlindernde und fiebersenkende Wirkung. Seine Wirkung beruht auf der Hemmung des Enzyms Cyclooxygenase und resultiert in einer verminderten Bildung von Prostaglandinen (Entzündungsmediatoren).
Klinisch zeigt sich dies in einer Abnahme von Schmerzen, führt zu einer Senkung der Körpertemperatur bei Fieber und der Verringerung der lokalen Symptome wie Rötung und Schwellung.
 

Pharmakokinetik

Oral verabreichtes Natriumsalicylat wird schnell durch passive Diffusion, teilweise aus dem Magen, aber hauptsächlich aus den vorderen Dünndarmabschnitten resorbiert.
Natriumsalicylat verteilt sich gut in den unterschiedlichen Geweben. Das Verteilungsvolumen (Vd) ist höher bei neugeborenen Tieren. Die Halbwertszeiten sind bei neugeborenen Tieren länger, was zu einer langsameren Ausscheidung des Wirkstoffes führt. Dieser Effekt tritt hauptsächlich bei Tieren zwischen dem 7. und 14. Lebenstag auf. Der Stoffwechsel findet hauptsächlich im endoplasmatischen Retikulum sowie in den Mitochondrien der Leberzellen statt. Die Ausscheidung erfolgt vorwiegend über den Urin und der pH-Wert des Urins kann die Ausscheidung stark beeinflussen.
 

Indikationen

Schwein:
Zur Behandlung von Entzündungen, bei Vorliegen bakterieller Infektionen in Kombination mit antibiotischer Begleittherapie.
 

Dosierung / Anwendung 

Zum Eingeben über das Trinkwasser.
Nur kranke Tiere behandeln.
3,5 g Docylat 100% /100 kg Körpergewicht täglich während 3 bis 5 Tagen. Dies entspricht 35 mg Natriumsalicylat / kg KGW.
 

Anleitung zur Herstellung einer Trinkwasserlösung

Docylat 100% orale Lösung nur über Trinkwasser verabreichen.
 
Die Löslichkeit von Natriumsalicylat in Wasser liegt auch bei Temperaturen unterhalb 20°C über 500 g/Liter.
 
Für die korrekte Dosierung von Docylat 100% ad us. vet. ist eine Präzisionswaage zu verwenden. Diese kann den Anwendern bei Bedarf vom Tierarzt zur Verfügung gestellt werden. Bitte Bedienungsanleitung zur Waage beachten und Richtigkeit der Waage periodisch überprüfen.
 

Dosierungsrichtgrösse zur Herstellung der Trinkwasserlösung

Die Einmischrate von Docylat 100% entsprechend dem Körpergewicht und der Trinkwasseraufnahme kann nach folgender Formel ermittelt werden:
 
  A × B
––––––– = g Pulver pro l Wasser
 C × 100
 
A =Erforderliche Dosierung in g Pulver pro 100 kg KGW pro Tag
B =mittleres KGW der zu behandelnden Tiere in kg
C =mittlere tägliche Menge mediziertes Trinkwasser in l pro Tier
 
Achtung: Die Trinkwasseraufnahme kann je nach Alter und Gesundheitszustand der Tiere, der Art des Futters und den klimatischen Bedingungen erheblich variieren. Demzufolge kann auch die notwendige Dosierung sehr unterschiedlich sein.
 

Beispiel:

Trinkwasser:
Als Richtdosierung gilt für Ferkel und Mastschweine bei einer durchschnittlichen täglichen Wasseraufnahme von 10% des Körpergewichtes ca. 0,35 g Docylat 100% ad us. vet. pro Liter Trinkwasser.
 

Überdosierung:

Anzeichen von Überdosierungen sind gastrointestinale Störungen und Auftreten von schwarzem Kot. Im Falle einer akuten Überdosierung führt eine intravenöse Bikarbonatinfusion durch eine Alkalisierung des Urins zu einer höheren Clearance der Salicylsäure und kann sich daher durch die Aufhebung einer (sekundären metabolischen) Azidose als günstig erweisen.
 

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen:

Nicht anwenden bei Tieren mit hochgradiger Hypoproteinämie oder schweren Leber- und Nierenfunktionsstörungen.
Nicht anwenden bei Tieren mit Magen-Darm-Geschwüren und chronischen Magen-Darm-Erkrankungen.
Nicht anwenden bei Tieren mit einem geschädigten hämatopoetischen System, bei Koagulopathien oder einer hämorrhagischen Diathese.
Nicht anwenden bei Tieren mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Natriumsalicylat.
Nicht anwenden bei Ferkeln im Alter von unter vier Wochen.
 

Vorsichtsmassnahmen:

Da Natriumsalicylat die Blutgerinnung hemmen kann, ist auf elektive chirurgische Eingriffe innerhalb von 7 Tagen nach der Behandlung zu verzichten.
Bei Tieren mit deutlich gestörtem Allgemeinbefinden und bei Tieren mit Inappetenz wird eine parenterale Therapie empfohlen.
 

Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation:

Nicht anwenden während der Trächtigkeit und Laktation, da bei Labortieren deutliche reproduktionstoxische und teratogene Effekte in Föten und Neugeborenen nachgewiesen und keine diesbezüglichen Studien zur Sicherheit bei den Zieltieren durchgeführt wurden.
Salicylsäure dringt durch die Plazentaschranke und wird mit der Milch ausgeschieden. Die Halbwertszeit im Neugeborenen ist länger als bei adulten Tieren und folglich können Toxizitätssymptome viel früher auftreten.
 
Ferner wird die Plättchenaggregation gehemmt und die Blutungsdauer verlängert, was sich im Fall von Schwergeburten / Kaiserschnitt als ungünstig erweisen kann. Schlussendlich weisen einige Studienresultate auf einen verzögerten Geburtszeitpunkt hin.
 

Unerwünschte Wirkungen

-Gastrointestinale Reizungen/Ulcera (Magengeschwüre) können insbesondere bei Tieren mit einer bereits vorliegenden Magen-Darm-Erkrankung auftreten. Solche Reizungen können sich klinisch u.a. durch schwarze Fäzes infolge von Blutverlusten im Magen-Darm-Trakt äussern.
-Gelegentlich wird eine Hemmung der Blutgerinnung beobachtet, diese ist reversibel und verschwindet innerhalb von ca. 7 Tagen wieder.
 

Absetzfristen

Essbare Gewebe: 1 Tag
 

Wechselwirkungen

Die gleichzeitige Verabreichung von potenziell nephrotoxischen Arzneimitteln (z.B. Aminoglykosiden) ist zu vermeiden.
Bei kombinierter Anwendung mit anderen nicht-steroidalen Antiphlogistika oder Glucocortikoiden besteht ein erhöhtes Risiko für gastrointestinale Ulcera.
Salicylsäure ist stark an Plasmaproteine gebunden und konkurriert daher mit einer Vielzahl von Substanzen (z.B. Ketoprofen) um die Bindung an Plasmaproteine.
In Kombination mit Corticosteroiden nahm die Plasmaclearance von Salicylsäure vermutlich infolge der Induktion des Salicylsäurestoffwechsels zu.
Arzneimittel, die die Blutgerinnung beeinflussen, dürfen nicht in Kombination mit Salicylsäure verwendet werden.
 

Sonstige Hinweise

Tierarzneimittel ausserhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren
Unterhalb 30°C in der Faltschachtel lagern.
Haltbarkeit nach Entnahme der ersten Dosis:28 Tage
Haltbarkeit nach Auflösen im Trinkwasser gemäss Anweisung:24 Stunden
Tierarzneimittel nur bis zu dem auf der Packung mit "EXP" bezeichneten Verfalldatum verwenden.
 

Physikalische oder chemische Inkompatibilitäten

Nicht mit anderen Tierarzneimitteln mischen.
 

Besondere Vorsichtsmassnahmen für den Anwender:

Direkte Berührung mit Haut und Schleimhäuten vermeiden. Schutzausrüstung, bestehend aus Schutzbekleidung, Handschuhen, Atemschutz und Schutzbrille tragen.
Personen mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Natriumsalicylat oder verwandten Arzneimitteln (z.B. Acetylsalicylsäure) sollten den Kontakt mit dem Tierarzneimittel vermeiden.
Überempfindlichkeit und Kontaktdermatitis können nicht vollkommen ausgeschlossen werden. Direkter Hautkontakt und Inhalation von Staub sollten deshalb vermieden werden.
Haut- und Augenkontakt vermeiden. Bei Kontakt mit dem Arzneimittel gründlich mit Wasser abspülen.
Während der Handhabung nicht rauchen, essen oder trinken.
Nach jeder Anwendung die Hände waschen.
Sollte nach Kontakt Hautausschlag auftreten, ist ärztlicher Rat einzuholen und die Packungsbeilage oder das Etikett vorzuzeigen. Schwellungen im Gesicht, z.B. der Lippen oder Augen oder Probleme bei der Atmung sind ernsthafte Symptome, die einer sofortigen medizinischen Behandlung bedürfen.
 

Besondere Vorsichtsmassnahmen für die Entsorgung nicht verwendeter Tierarzneimittel oder bei der Anwendung entstehender Abfälle:

Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel sind vorzugsweise bei Schadstoffsammelstellen abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist sicherzustellen, dass kein missbräuchlicher Zugriff auf diese Abfälle erfolgen kann. Tierarzneimittel dürfen nicht mit dem Abwasser bzw. über die Kanalisation entsorgt werden.
 

Packungen

Kunststoffbeutel à 1 kg.

Zulassung erloschen am: 13.06.2024

Abgabekategorie: B

Swissmedic Nr. 67'120

Informationsstand: 02/2019

Dieser Text ist behördlich genehmigt.

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