mdi-book-open-variant Impressum mdi-help Hilfe / Anleitung mdi-printer Webseite ausdrucken mdi-bookmark Bookmark der Webseite speichern mdi-magnify Suche & Index Tierarzneimittel mdi-sitemap Sitemap CliniPharm/CliniTox-Webserver mdi-home Startseite CliniPharm/CliniTox-Webserver mdi-email Beratungsdienst: Email / Post / Fax / Telefon

HINWEIS: Dies ist ein Eintrag aus dem Archiv; dieses Tierarzneimittel / diese Dosisstärke ist in der Schweiz nicht mehr zugelassen!

Dr. E. Graeub AG

Boviseal ad us. vet.[V], Suspension in Injektoren

Antibiotikafreier Euterschutz während der Trockenzeit für Rinder (Milchkühe)

ATCvet-Code: QG52X

 

Zusammensetzung

1 lnjektor zu 4 g enthält:
Bismuthi Subnitras 2.6 g, Paraffinum liquidum, Aluminii Di-/Tristearas, Silica Colloidalis Anhydrica pro Vase 4 g;
Tela cum solutione: Solutio: Alcohol Isopropylicus 70% v/v. Aqua q.s. ad solutionem pro 2 ml
 

Wissenschaftliche Hintergrunddaten (CliniPharm Wirkstoffdaten)

○ Wismutsubnitrat
 

Eigenschaften / Wirkungen

Wirkungsmechanismus: Das Einbringen von Boviseal in jedes Euterviertel führt zum Verschluss des Zitzenkanals. Diese langbestehende Barriere erschwert das Eindringen von Bakterien und senkt so die Anzahl von intramammären Neuinfektionen während der Trockenstehzeit. In klinischen Studien zeigte sich, dass dadurch (im Vergleich zu Kühen, die ohne Euterschutz trockengestellt wurden) bei den mit Boviseal trockengestellten Kühen die Häufigkeit klinischer Euterentzündungen in der nachfolgenden Laktation reduziert wird.
 

Pharmakokinetik

Bismutsubnitrat wird vom Euter nicht resorbiert. Der Zitzenverschluss bleibt so lange bestehen, bis er auf manuelle Art und Weise entfernt wird (nachgewiesen bei Kühen mit einer Trockenstehzeit bis zu 100 Tagen).
 

Indikationen

Zur Vorbeugung und Verminderung von neuen Euterinfektionen während der Trockenstehzeit bei Kühen, die frei von einer bakteriellen Euterinfektion sind.
Bei Kühen mit nachgewiesener, subklinischer Mastitis kann Boviseal zur Verminderung von Euterinfekten unter Aufsicht des Tierarztes in Kombination mit einem Antibiotika-haltigen Euterschutz eingesetzt werden.
 

Dosierung / Anwendung 

Bei welchen Tieren kann Boviseal angewendet werden:

Boviseal allein:
Bei Kühen, die gemäss untenstehenden Beurteilungskriterien frei von subklinischer Mastitis sind, kann Boviseal beim Trockenstellen allein angewendet werden. Die Auswahl der zu behandelnden Kühe muss aufgrund folgender Beurteilungskriterien vorgenommen werden:
Tests zum Nachweis einer subklinischen Mastitis (z.B. Schalmtest unter 200'000 Zellen/ml) und/oder eine bakteriologische Untersuchung der Milch sowie das Mastitisgeschehen und der Zellzahlverlauf der einzelnen Kuh in der zurückliegenden Laktation. (s. unter "Kontraindikationen")
 

Boviseal in Kombination mit einem Antibiotika-Euterschutz zur Therapie während der Trockenstellperiode:

Kühe mit nachgewiesener bakterieller Euterinfektion (subklinische Mastitis) müssen zusätzlich entweder vor dem Trockenstellen mit Antibiotika behandelt werden oder zusätzlich zu Boviseal mit einem Antibiotika Euterschutz trockengestellt werden.
Dabei wird zuerst der Antibiotika Euterschutz in jedes Viertel verabreicht (Dosierung / Anwendung des entsprechenden Präparates beachten). Anschliessend wird nach erneuter Desinfektion der Zitzenkuppen Boviseal in jedes Euterviertel eingebracht. Nach dem Einbringen von Boviseal die Zitzen oder das Euter nicht massieren!
Die Wirkung, Verträglichkeit und die unveränderte Ausscheidung der Kombination mit einer Cloxacillin haltigen Euterschutz-Zubereitung wurden in klinischen Studien nachgewiesen.
 

Intramammäre Verabreichung:

Den Inhalt eines Injektors unmittelbar nach dem letzten Melken und nach sorgfältiger Desinfektion der Zitze in jedes Euterviertel einbringen.
Nach dem Einbringen von Boviseal die Zitzen oder das Euter nicht massieren!
Da Boviseal keine antimikrobielle Wirksamkeit besitzt, muss die Zitzenkuppe vor dem Einbringen besonders sorgfältig gereinigt und mit einem mit Alkohol imprägnierten Tuch oder einer anderen geeigneten Massnahme desinfiziert werden. Die Desinfektionslösung sollte vor dem Einbringen des Injektorinhaltes abgetrocknet sein.
 
Bild 430
Bild Desinfektion Zitzenkuppe (1, 3) / Applikation des Injektorinhaltes (2)
 
Die Injektorspitze nicht berühren und unter aseptischen Bedingungen in die Strichkanalöffnung einführen. Nach der Behandlung ist es empfehlenswert, die Zitzen in Jodlösung zu tauchen. Um das Risiko einer Kontamination herabzusetzen, den Injektor nicht in Wasser eintauchen.
Boviseal sollte nicht während der Laktation verabreicht werden. Bei versehentlicher Verabreichung an laktierende Kühe kann eine geringgradige (bis zum Zweifachen) Zellzahlerhöhung auftreten. In solch einem Fall den Verschluss manuell ausmelken. Weitere zusätzliche Massnahmen sind danach nicht notwendig.
Nach dem Abkalben kann beim ersten Saugen des Kalbes der Verschlusspfropf abgeschluckt werden. Die orale Aufnahme von Boviseal verursacht beim Kalb keinerlei Nebenwirkungen.
Wie bei jeder intramammären Behandlung zum Zeitpunkt des Trockenstellens, sollten die Kühe regelmässig auf Anzeichen einer klinischen Mastitis beobachtet werden. Sollte sich in einem mit Boviseal verschlossenen Euterviertel eine klinische Mastitis entwickeln, so ist das betroffene Viertel anzumelken, bevor eine antibakterielle Behandlung durchgeführt wird.
Nach dem Abkalben: vor dem ersten Melken erste Milchstrahlen von Hand ausziehen und verwerfen.
 

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen

Nicht während der Laktation anwenden. Boviseal darf nicht allein angewendet werden bei Kühen, die zum Zeitpunkt des Trockenstellens eine nachgewiesene subklinische (d.h. ++ / +++ positiver Schalmtest und/oder Erregernachweis bei bakteriologischer Milchuntersuchung) oder akute Mastitis (Euterentzündung) aufweisen.
 

Vorsichtsmassnahmen

Keine
 

Unerwünschte Wirkungen

Keine bekannt.
Sollten Sie bei Ihrem Tier Nebenwirkungen feststellen, so melden Sie diese bitte Ihrem Tierarzt.
Hinweise für den Fall der Überdosierung: Die doppelte Dosis wurde ohne Nebenwirkungen von den Kühen vertragen.
 

Absetzfristen

Essbare Gewebe und Milch*: keine
 
*Entsprechend der Verordnung über die Hygiene bei der Milchproduktion (VHyMP) Art. 10 Abs. 1 Bst g ist das Inverkehrbringen von Milch in den ersten 8 Tagen p.p. (nach dem Abkalben) verboten.
Bei Anwendung in Kombination mit einem Antibiotika-Euterschutz ist die Absetzfrist des Antibiotikums zu beachten.
 

Wechselwirkungen

Nicht in Kombination mit anderen intramammären Präparaten (ausser Antibiotika Euterschutzzubereitungen) anwenden.
 

Sonstige Hinweise

Nicht über 25°C lagern. Das Präparat darf nur bis zu dem auf der Packung mit "Exp." bezeichneten Datum verwendet werden.
 
Medikament ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
 

Packungen

Packungen mit 24 Injektoren + 24 Desinfektionstüchern

Zulassung erloschen am: 16.08.2018

Abgabekategorie: C

Swissmedic Nr. 66'643

Informationsstand: 06/2017

Dieser Text ist behördlich genehmigt.

© 2024 - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

Es kann keinerlei Haftung für Ansprüche übernommen werden, die aus dieser Webseite erwachsen könnten.