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HINWEIS: Dies ist ein Eintrag aus dem Archiv; dieses Tierarzneimittel / diese Dosisstärke ist in der Schweiz nicht mehr zugelassen!

Vital AG

Doxivit ad us. vet.[V], Arzneimittelvormischung

Arzneimittelvormischung für Schweine und Kälber

ATCvet-Code: QJ01AA02

 

Zusammensetzung

Doxycyclin (als Doxycyclin-Hyclat) 50 g, Aromatica: Vanillinum et alia, Excipiens ad pulverem pro 1 kg
 

Wissenschaftliche Hintergrunddaten (CliniPharm Wirkstoffdaten)

● Doxycyclin
 

Eigenschaften / Wirkungen

Doxycyclin ist ein bakteriostatisch wirkendes Breitbandantibiotikum aus der Gruppe der neueren Tetracycline. Nach dem Eindringen in das Bakterium wirkt Doxycyclin durch Hemmung der bakteriellen Eiweiss-Synthese. Das antibakterielle Wirkungsspektrum ist sehr breit und umfasst in vitro sowohl grampositive, wie auch gramnegative Erreger, insbesondere gewisse Pasteurellen, Bordetellen, Streptokokken, Leptospiren, Hämophilus spp., Mycoplasmen, Rickettsien und Actinobacillen.
Sind Enterobakterien, wie z.B. E. coli oder Salmonellen am Infektionsgeschehen beteiligt, muss mit höheren Resistenzraten von bis zu 60% gerechnet werden. Innerhalb der Tetracyclin-Gruppe besteht häufig Kreuzresistenz.
 

Pharmakokinetik

Nach peroraler Verabreichung wird Doxycyclin aus dem Magen-Darm-Trakt resorbiert und un­gleich­mäs­sig im gesamten Organismus verteilt. Maximale Serumkonzentrationen werden nach ca. 4 - 8 Stunden erreicht. Im Blut ist Doxycyclin zu über 90% an Plasmaproteine gebunden. Besonders hohe Konzentrationen werden in der Leber, in den Nieren, in der Lunge sowie im Darm erreicht. Dank grösserer Fettlöslichkeit diffundiert Doxycyclin besser durch Membranen als beispielsweise Chlor- oder Oxytetracyclin. Die Ausscheidung von Doxycyclin erfolgt grösstenteils über den Harn und den Kot. Die Eliminationshalbwertszeit beträgt ca. 8 - 12 Stunden.
 

Indikationen

Schweine und nicht ruminierende Kälber: Infektionen des Atmungsapparates, verursacht durch Doxycyclin-empfindliche Erreger.
 
Insbesondere:
Schweine:empfindliche Pasteurella multocida und Mycoplasma hyopneumoniae.
Kälber:empfindliche Pasteurella multocida.
 

Dosierung / Anwendung 

Schweine und nicht ruminierende Kälber: 25 g Doxivit pro 100 kg KGW täglich während 8 Tagen, dies entspricht 12.5 mg Doxycyclin pro kg KGW und Tag.
 
Der 30 ml-Messlöffel (in der 700 g Dose enthalten) fasst gestrichen voll ca. 20 g Doxivit.
 

Anleitung zur Herstellung eines Fütterungsarzneimittels

Doxivit eignet sich zum Beimischen in mehlförmige Futtertypen wie Ferkelfutter, Jagerfutter, Schweinemastfutter oder Milchpulver. Doxivit weist eine gute Rieselfähigkeit auf und lässt sich durch handelsübliche Futtermischanlagen und Tränkeautomaten dem Futter und der Tränke beimischen. Das Anfertigen einer Vormischung ist wegen der hohen Einmischrate nicht erforderlich, Die Spezifikationen der verwendeten Geräte sind zu beachten. Bei Einmischung in ein Milchpulver muss das fertige Fütterungsarzneimittel unmittelbar nach der Herstellung verabreicht werden.
Doxivit-haltige Futtermittel dürfen nicht pelletiert werden.
 
Das Präparat kann dank guter Wasserlöslichkeit auch im Flüssigfutter wie beispielsweise Schotte oder Futtersuppe eingemischt werden. Vor dem Einmischen ist die Temperatur der Futtersuppe zu kontrollieren. Sie muss unterhalb von 40°C liegen Der pH-Wert der Futtersuppe ist auf einen Bereich zwischen 4.5 und 6.5 einzustellen Die Futtersuppe muss innerhalb von 6 Stunden nach dem Einmischen von Doxivit verabreicht werden.
 
Doxivit ist gut wasserlöslich und kann in Trinkwasser, Milch und Milchersatztränken eingemischt werden. Der pH-Wert der Tränken ist auf einen Bereich zwischen 4.5 und 6.5 einzustellen. Liegt der pH-Wert der Tränke im basischen Bereich, muss er vor dem Einmischen durch die Zugabe von Säuren (z.B. Zitronen-, Essig- oder Fumarsäure) korrigiert werden.
 
Medizierte Milch und Milchersatztränken müssen täglich mehrmals frisch zubereitet und unmittelbar nach dem Auflösen von Doxivit verabreicht werden.
 
Mediziertes Trinkwasser täglich frisch zubereiten. Den pH-Wert vor dem Einmischen auf einen Bereich zwischen pH 4.5 und pH 6.5 einstellen.
 
Achtung Schweine spielen mit Tränkenippeln. Dies kann zu grossen Trinkwasserverlusten führen. Falls Doxivit über das Trinkwasser verabreicht wird, muss ein Tränkesystem zur Verfügung stehen, das lediglich zu kleinen Wasserverlusten führt.
 

Dosierungsrichtgrössen zur Herstellung eines Fütterungsarzneimittels:

Die Einmischrate von Doxivit ist entsprechend dem Körpergewicht und der Futter- bzw. Trinkwasseraufnahme nach folgender Formel zu ermitteln:
 
  A × B
–––––––  =kg AMV pro t Futter
 C × 100(resp. g AMV pro l Tränke)
 
A =Erforderliche Dosierung in g AMV pro 100 kg KGW pro Tag
B =mittleres KGW der zu behandelnden Tiere in kg
C =mittlere tägliche Menge Fütterungsarzneimittel in kg resp. Tränke in l pro Tier
 
Achtung: Die Futteraufnahme kann je nach Alter und Gesundheitszustand der Tiere, der Art des Futters und den klimatischen Bedingungen erheblich variieren.
 

Beispiele:

Schweine:
Gemäss oben genannter Formel ist Doxivit wie folgt in ein Alleinfuttermittel einzumischen:
 
-Ferkel mit 10 kg KGW bei 300 g Futterverzehr:
8.4 kg Doxivit pro Tonne
-Schwein mit 20 kg KGW bei 1 kg Futterverzehr:
5 kg Doxivit pro Tonne
-Schwein mit 50 kg KGW bei 2 kg Futterverzehr:
6.3 kg Doxivit pro Tonne
 
Trinkwasser:
Als Richtdosierung gilt für Ferkel und Mastschweine bei einer durchschnittlichen täglichen Wasseraufnahme von 10% des Körpergewichtes ca, 2.5 g Doxivit pro Liter Trinkwasser.
 
Kälber:
Gemäss oben genannter Formel ist Doxivit wie folgt einzumischen: Fütterung am Automaten oder Eimertränke:
-Kälber mit 70 kg KGW bei Aufnahme von 10 I Milch oder Milchersatztränke:
ca. 1.8 g Doxivit pro Liter Tränke oder Milch
 

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen:

Nicht anwenden bei Tieren mit schweren Leberfunktionsstörungen, Störungen des Blutbildes sowie bei bekannter Hypersensibilität und bei Resistenzen der Erreger gegenüber Tetracyclinen. Bei Nierenfunktionsstörungen tritt keine Kumulation auf. Nicht bei ruminierenden Tieren anwenden.
 

Vorsichtsmassnahmen:

Doxivit soll nur nach bakteriologischer Sicherung der Diagnose und Sensitivitätsprüfung der beteiligten Erreger angewendet werden. Bei Ausbleiben eines Therapieerfolges ist nach 3 Tagen eine erneute Sensitivitätsprüfung oder ein Therapiewechsel angezeigt. Bei Tieren mit deutlich gestörtem Allgemeinbefinden und bei Tieren mit Inappetenz muss eine parenterale Therapie erfolgen. Nach Beendigung der Behandlung ist die Fütterungseinrichtung in geeigneter Weise gründlich zu reinigen, um Restmengen des eingesetzten Antibiotikums zu beseitigen.
 

Unerwünschte Wirkungen

In seltenen Fällen sind allergische Reaktionen, gastrointestinale Störungen mit Erbrechen und Durchfall sowie Photosensibilität möglich. Eine länger andauernde Verabreichung oder die Verabreichung hoher Dosen kann zu einer Beeinträchtigung der Darmflora führen. Während der Zahnentwicklung kann eine Braunfärbung der Zähne auftreten. In der Literatur sind Fälle beschrieben, wonach die Verabreichung erhöhter Dosen von Doxycyclin (≥50 mg Doxycyclin/kg KGW und Tag) zu degenerativen Veränderungen und zu Entzündungen der Herzmuskulatur führen kann.
 

Absetzfristen

Schweine:Essbare Gewebe10 Tage
Kälber:Essbare Gewebe14 Tage
 

Wechselwirkungen

Tetracycline bilden mit polyvalenten Kationen, insbesondere Calcium, unlösliche Komplexe, welche die Resorption des Wirkstoffs aus dem Darm behindern können. Allerdings ist Doxycyclin von dieser Wechselwirkung in wesentlich geringerem Umfang betroffen als die klassischen Tetracycline. Doxivit nicht mit bakterizid wirkenden Antibiotika kombinieren.
 

Sonstige Hinweise

Lagerungshinweise:

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Trocken und unterhalb von 25°C lagern.
Nach Anbruch die Packung wieder gut verschliessen und vor Feuchtigkeit schützen.
 

Haltbarkeit nach Herstellung eines Fütterungsarzneimittels mit Doxivit:

-Futtermehl für Schweine: max. 8 Wochen
-Milchpulver: unmittelbar nach Beimischen verabreichen
-Medizinalmilch/angerührte Milchtränke: unmittelbar nach Beimischen verabreichen
-Futtersuppe, Molke (pH 4.5 bis 6.5): 6 Stunden
-mediziertes Trinkwasser (pH 4.5 bis 6.5): max, 1 Tag
 

Anwenderhinweise:

Beim Umgang mit Doxivit direkte Berührung mit Haut und Schleimhäuten vermeiden. Schutzausrüstung, bestehend aus Schutzbekleidung, Handschuhen, Atemschutz und Schutzbrille tragen. Während der Handhabung weder rauchen, essen noch trinken.
 

Packungen

700 g-Dose (mit Messlöffel), 5 kg-Sack, 25 kg-Sack (ohne Messlöffel)

Zulassung erloschen am: 25.03.2022

Abgabekategorie: A

Swissmedic Nr. 59'778

Informationsstand: 02/2009

Dieser Text ist behördlich genehmigt.

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