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HINWEIS: Dies ist ein Eintrag aus dem Archiv; dieses Tierarzneimittel / diese Dosisstärke ist in der Schweiz nicht mehr zugelassen!

Boehringer Ingelheim (Schweiz) GmbH

Metacam® 0,5 mg/ml Hunde ad us. vet.[V], orale Suspension

Nichtsteroidales Antiphlogistikum für Hunde

ATCvet-Code: QM01AC06

 

Zusammensetzung

Wirkstoff: Meloxicam
1 ml der Suspension enthält: Meloxicam 0,5 mg, Aromatica: Saccharinum natricum et alia, Conserv.: E211, Excipiens ad susp.
 

Wissenschaftliche Hintergrunddaten (CliniPharm Wirkstoffdaten)

● Meloxicam
 

Eigenschaften / Wirkungen

Meloxicam ist ein nicht-steroidales Antiphlogistikum der Oxicam-Gruppe und wirkt durch Hemmung der Prostaglandin-Synthese. Meloxicam bewirkt anti­inflammatorische, antiexsudative, analgetische und antipyretische Effekte. Es hemmt die Leukozyten-Infiltration ins entzündete Gewebe und beugt entzündlichen Knorpel- und Knochenschädigungen vor, ausserdem besteht eine schwache Hemmung der kollagen-induzierten Thrombozyten-Aggregation.
In vitro und in vivo Studien haben gezeigt, dass Cyclooxygenase-2 (COX-2) zu einem grösseren Ausmass durch Meloxicam gehemmt wird als Cyclooxygenase-1 (COX-1).
 

Pharmakokinetik

Absorption

Meloxicam wird beim Hund nach oraler Verabreichung vollständig absorbiert, maximale Plasmakonzentrationen (ca. 450 ng/ml) werden nach 7,5 Stunden erreicht. Nach Gabe der empfohlenen Dosen werden Steady-State Plasmakonzentrationen am zweiten Behandlungstag erreicht.
 

Verteilung

Im therapeutischen Dosisbereich besteht beim Hund eine lineare Beziehung zwischen der verabreichten Dosis und der Plasmakonzentration. Ungefähr 97% der verabreichten Menge an Wirkstoff sind an Plasmaproteine gebunden. Das Verteilungsvolumen beim Hund beträgt ca. 0,3 l/kg. Bioverfügbarkeit ist 100%.
 

Metabolismus

Meloxicam ist zu über 80% im Plasma wiederzufinden, während im Urin, in der Galle und in den Fäzes nur Spuren der Muttersubstanz zu finden sind. Meloxicam wird metabolisiert zu einem Alkohol, einem Säurederivat und zu einigen anderen polaren Metaboliten. Alle Hauptmetaboliten erwiesen sich als pharmakologisch inaktiv.
 

Elimination

Die Eliminations-Halbwertszeit für Meloxicam beträgt beim Hund 24 Stunden. Ungefähr 75% der verabreichten Menge wird mit den Fäzes ausgeschieden, der Rest mit dem Urin, zum grössten Teil in Form von pharmakologisch inaktiven Metaboliten.
 

Indikationen

Zur Behandlung von akuten und chronischen Erkrankungen des Bewegungsapparates, wie z.B. Disko-/ Spondylopathien, Arthropathien, Prellungen, Verstauchungen, Zerrungen, Lahmheiten und schmerzhaften Entzündungsprozessen des Bewegungsapparates allgemein.
 

Dosierung / Anwendung 

Dosierung

Metacam® orale Suspension ist mit dem Futter oder direkt in den Mund zu verabreichen. Am ersten Tag der Behandlung wird eine einmalige Dosis von 0,2 mg Meloxicam/kg Körpergewicht gegeben. Alternativ kann die Behandlung mit dem Präparat Metacam® 5 mg/ml Injektionslösung begonnen werden.
Für die Weiterbehandlung gilt folgende Dosierung: orale Verabreichung einmal pro Tag (alle 24 Stunden) von einer Erhaltungsdosis von 0,1 mg Meloxicam/kg Körpergewicht. Dieses Dosierungsschema ist auch für die Langzeitbehandlung anzuwenden.
Die Behandlungsdauer richtet sich nach dem klinischen Verlauf der Erkrankung. Eine klinische Besserung soll normalerweise nach 3 ‑ 4 Tagen Behandlung gesehen werden. Wenn nach 10 Tagen keine klinische Besserung nachweisbar ist, soll die Behandlung abgebrochen werden. Kontaminationen während des Gebrauchs sind zu vermeiden.
 
Auf Genauigkeit der Dosierung ist besonders zu achten. Die Suspension kann anhand des Tropfers (für sehr kleine Mengen) - 1 Tropfen enthält 0,02 mg Meloxicam - oder der Messspritze, die der Schachtel beiliegt (siehe unten), entnommen werden. Die Spritze passt auf den Tropfeinsatz der Flasche und weist eine Graduierung in kg Körpergewicht auf, die der Erhaltungsdosis von 0,1 mg Meloxicam/kg Körpergewicht entspricht. Am ersten Tag soll als Initialdosis das doppelte Volumen verabreicht werden.
 
Die Suspension vor Anwendung gut schütteln.
Bitte die Angaben des Tierarztes genau beachten.
 
Dosierung des zu verabreichenden Volumens mit der Messpritze:
Bild 199Bild 200
Flasche gut schütteln!1.Kolben zurück­zie­hen, bis das erforderliche Volumen annähernd erreicht ist.
2.Das Dosierungs­volumen dem ent­sprechenden Kör­pergewicht anpassen.
Bild 201Bild 202
Flasche und Spritze in entgegengesetzter Rich­tung drehen und die Spritze herausziehen.Den Inhalt der Spritze dem Futter beifügen.
 

Überdosierung

Bei Überdosierung soll eine symptomatische Behandlung gestartet werden.
 

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen

Metacam® orale Suspension sollte nicht bei säugenden oder trächtigen Tieren verabreicht werden. Die Anwendung ist kontraindiziert bei Tieren mit Herz-, Leber- und klinisch manifesten Nierenstörungen sowie bei Tieren, bei denen die Möglichkeit von gastrointestinalen Ulzerationen oder Blutungen besteht.
Nicht anwenden bei Tieren mit nachgewiesenen Blutgerinnungsstörungen oder bekannter individueller Überempfindlichkeit gegenüber Meloxicam oder einem der Hilfsstoffe.
Nicht anwenden bei Tieren, die jünger als 6 Wochen sind.
 

Vorsichtsmassnahmen

Während der Behandlung ist für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu sorgen. Längere Behandlungen sollten unter Kontrolle des Blutstatus durchgeführt werden. Nicht anwenden bei dehydrierten, hypovolämischen und hypotonischen Tieren, da ein potenzielles Risiko von renaler Toxizität besteht.
Wie bei allen nicht-steroidalen Antiphlogistika ist die Behandlung von altersschwachen Tieren mit einem erhöhten Risiko verbunden. Wenn die Anwendung bei solchen Tieren nicht vermieden werden kann, so hat dies unter genauer klinischer Beobachtung zu geschehen. Wenn unerwünschte Wirkungen auftreten, sollte die Behandlung abgebrochen werden und ein Tierarzt aufgesucht werden.
Dieses Produkt für Hunde sollte nicht bei Katzen angewendet werden, da es für diese Tierart nicht geeignet ist. Bei Katzen soll Metacam® 0,5 mg/ml Katzen orale Suspension angewendet werden.
 

Unerwünschte Wirkungen

Es ist mit den typischen Nebenwirkungen der nicht-steroidalen Antiphlogistika (besonders innerhalb der 5 - 14 ersten Tagen der Behandlung) wie Appetitlosigkeit, Erbrechen, Durchfall, teerartiger Kot, Apathie und Nierenversagen zu rechnen. Diese Nebenwirkungen sind in den meisten Fällen vorübergehend und klingen nach Abbruch der Behandlung ab, können aber bei Nichtbeachten in einzelnen Fällen auch schwerwiegend oder lebensbedrohlich sein.
 

Wechselwirkungen

Andere nicht-steroidale Antiphlogistika, Diuretika, Antikoagulantien, Aminoglykosid-Antibiotika und Substanzen mit einer hohen Plasma-Protein-Bin­dung können um die Protein-Bindung konkurrieren und somit zu toxischen Effekten führen. Metacam® orale Suspension sollte nicht zusammen mit anderen nicht-steroidalen Antiphlogistika oder Glukokortikoiden verabreicht werden. Eine Vorbehandlung mit entzündungshemmenden Mitteln kann als Folge zusätzliche oder verstärkte Nebenwirkungen hervorrufen. Daher sollte vor dem Einsatz von Metacam® orale Suspension die Behandlung mit solchen Mitteln für mindestens 24 Stunden ausgesetzt werden.
Bei der Festsetzung der Dauer der behandlungsfreien Periode sind jedoch die pharmakokinetischen Eigenschaften des vorher verwendeten Produktes zu berücksichtigen.
 

Sonstige Hinweise

Sicherheitsvorkehrungen, die von der verabreichenden Person zu beachten sind

Personen, die überempfindlich auf nicht-steroidale Antiphlogistika reagieren, sollten den direkten Kontakt mit der Suspension vermeiden. Im Falle einer versehentlichen Einnahme sollte unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden.
 

Haltbarkeit

Das Präparat darf nur bis zu dem auf der Packung mit "EXP" bezeichneten Datum verwendet werden.
Aufbrauchsfrist nach erster Entnahme: 6 Monate.
Medikament für Kinder unerreichbar und bei Raumtemperatur (15 - 25°C) aufbewahren.
 

Packungen

Flasche zu 15 ml und 30 ml mit 3 ml Dosierspritze

Zulassung erloschen am: 21.04.2011

Abgabekategorie: B

Swissmedic Nr. 58'043

Informationsstand: 05/2008

Dieser Text ist behördlich genehmigt.

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