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HINWEIS: Dies ist ein Eintrag aus dem Archiv; dieses Tierarzneimittel / diese Dosisstärke ist in der Schweiz nicht mehr zugelassen!

Veterinaria AG

Cobactan® IV 4.5% ad us. vet.[V], Injektionspräparat

Antibiotikum für Pferde und Rinder; Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung.

ATCvet-Code: QJ01DE90

 

Zusammensetzung

Flasche mit Pulver
-Wirkstoff: Cefquinomum (ut Cefquinomi sulfas) 4.5 g pro vitro
 
Flasche mit Solvens
-Hilfsstoffe: Conserv.: Alcohol benzylicus 0.96 g, Dinatrii phosphas dihydricus; Aqua ad inject. ad 100 ml
-galenische Form: Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung
 
Die rekonstituierte Injektionslösung enthält 45 mg Cefquinome pro ml.
 

Wissenschaftliche Hintergrunddaten (CliniPharm Wirkstoffdaten)

● Cefquinom
 

Eigenschaften / Wirkungen

Cobactan® IV 4.5% enthält das Breitspektrum-Antibiotikum Cefquinom ein Cephalosporin der 4. Generation, welches die Zellwandsynthese der Bakterien hemmt. Es wirkt bakterizid und zeichnet sich durch sein breites therapeutisches Spektrum, die hohe Penetration der Zellwand und die hohe Stabilität gegenüber β-Lactamasen aus.
Das Wirkungsspektrum umfasst in vitro die wichtigsten grampositiven und gramnegativen Krankheits­erreger wie Escherichia coli, Enterobacter spp., Citrobacter spp., Klebsiella spp., Mannheimia haemolytica, Pasteurella multocida, Proteus spp., Salmonella spp., Serratia marcescens, Arcanobacterium pyogenes, Corynebacterium spp., Staphylococcus aureus, Koagulase-negative Staphylokokken, Streptococcus dysgalactiae, Streptococcus agalactiae, Streptococcus uberis, Streptococcus bovis, Streptococcus equi subsp. equi, Streptococcus equi subsp. zooepidemicus, Actinobacillus equuli, Bacteroides spp., Clostridium spp., und Erysipelothrix rhusiopathiae.
Im Zeitraum zwischen 1999 und 2004 wurden in Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Ungarn und den Niederlanden 316 aus Pferden isolierte Bakterienstämme gesammelt.
98.7% der wichtigsten für Pferde pathogene Erreger erwiesen sich als Cefquinom-empfindlich. Die minimalen Hemmkonzentrationen (MIC) betrugen für diese empfindlichen Stämme < 0.008 bis 2 μg/ml.
Seit 1994 werden relevante Bakterienisolate von Rindern aus Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Spanien, Belgien, Italien, Irland und den Niederlanden regelmässig auf ihre Empfindlichkeit gegenüber Cefquinom getestet. Bestimmungen an 304 Mannheimia haemolytica und Pasteurella multocida Isolaten, die in den Jahren 2000 - 2004 gesammelt wurden, ergaben eine Empfindlichkeitsrate von 100% mit minimalen Hemmkonzentrationen von ≤ 0.008 bis 0.125 µg/ml. Bei 495 E. coli Isolaten, die in den Jahren 1999 bis 2005 sammelt wurden, betrug die Empfindlichkeitsrate 98%. Die minimalen Hemmkonzentrationen der empfindlichen Keime lagen zwischen ≤ 0.032 und 2 µg/ml.
 

Pharmakokinetik

Bei Pferden werden nach intramuskulärer Injektion einer Dosis von 1 mg/kg Körpergewicht maximale Serumkonzentrationen von etwa 2.5 μg/ml innerhalb von 1 Stunde erreicht. Die Halbwertzeit von Cefquinom beträgt beim Pferd 2 Stunden, es wird zu < 5% an Protein gebunden. Die Bioverfügbarkeit nach intramuskulärer Injektion ist annähernd 100%.
Bei jungen Fohlen werden nach intramuskulärer Injektion einer Dosis von 1 mg/kg Körpergewicht maximale Serumkonzentrationen von etwa 2 µg/ml innerhalb von weniger als einer Stunde erreicht. Die Bioverfügbarkeit liegt bei durchschnittlich 87%. Die intravenöse Verabreichung ist empfehlenswert für schnellen Wirkungseintritt.
Bei Rindern werden nach intramuskulärer Injektion einer Dosis von 1 mg/kg Körpergewicht maximale Serumkonzentrationen von etwa 2 µg/ml innerhalb von weniger als einer Stunde erreicht. Die Halbwertzeit von Cefquinom ist beim Rind relativ kurz (2.5 Stunden), es wird zu < 5% an Protein gebunden und in aktiver Form über den Urin ausgeschieden.
 

Indikationen

Bei Pferden

-Zur Behandlung schwerer bakterieller Infektionen mit hohem Septikämie-Risiko bei Fohlen, hervorgerufen durch Streptococcus equi subsp. zooepidemicus, Actinobacillus equuli, E. coli, Klebsiella pneumoniae, Staphylococcus aureus oder Clostridium perfringens
-Zur Behandlung bakterieller Infektionen des Respirationstraktes bei Pferden, hervorgerufen durch Streptococcus equi subsp. zooepidemicus, Streptococcus equi subsp. equi, Actinobacillus equuli oder E. coli.
 

Bei Rindern

-Zur Behandlung bakterieller Infektionen der Lunge und der Atemwege, hervorgerufen durch Pasteurella multocida und Mannheimia haemolytica
-Zur Behandlung von akuter interdigitaler Nekrobazillose (Panaritium), Dermatitis digitalis und infektiöser Bulbar-Nekrose (Ballenfäule)
-Zur Behandlung von Mastitis acuta gravis mit gestörtem Allgemeinbefinden, verursacht durch E. coli
 

Bei Kälbern

-Zur Behandlung der E. coli-Septikämie des Kalbes
 

Dosierung / Anwendung 

Fohlen

Anwen­dungs­gebietSchwere bakterielle Infektionen mit hohem Septikämie-Risiko hervorgerufen durch Streptococcus equi subsp. zooepidemicus, Actinobacillus equuli, E. coli, Klebsiella pneumoniae, Staphylococcus aureus oder Clostridium perfringens.
Dosierung1 mg Cefquinom/kg Körpergewicht (1 ml der rekonstituierten Injektionslösung pro 45 kg Körpergewicht)
Behand­lungs­dauerZweimal täglich an 6 bis 14 aufeinander folgenden Tagen
 

Pferd

Anwen­dungs­gebietBakterielle Infektionen des Respirationstrakts hervorgerufen durch Streptococcus equi subsp. zooepidemicus, Streptococcus equi subsp. equi, Actinobacillus equuli oder E. coli.
Dosierung1 mg Cefquinom/kg Körpergewicht (1 ml der rekonstituierten Injektionslösung pro 45 kg Körpergewicht)
Behand­lungs­dauerEinmal täglich an 5 bis 10 aufeinander folgenden Tagen
 

Rind

Anwen­dungs­gebietBakterielle Infektionen des Respirationstrakts hervorgerufen durch Pasteurella multocida und Mannheimia haemolytica
Dosierung1 mg Cefquinom/kg Körpergewicht (1 ml der rekonstituierten Injektionslösung pro 45 kg Körpergewicht)
Behand­lungs­dauerEinmal täglich an 3 bis 5 aufeinander folgenden Tagen
 
Anwen­dungs­gebietPanaritium, Dermatitis digitalis, Ballenfäule
Dosierung1 mg Cefquinom/kg Körpergewicht (1 ml der rekonstituierten Injektionslösung pro 45 kg Körpergewicht)
Behand­lungs­dauer1. Behandlung vorzugsweise i.v. Nach 12 Stunden folgt einmal täglich während 2 - 4 auf­einanderfolgenden Tagen eine i.m. Injektion.
 
Anwen­dungs­gebietAkute E. coli-Mastitis mit gestörtem Allgemeinbefinden
Dosierung1 mg Cefquinom/kg Körpergewicht (1 ml der rekonstituierten Injektionslösung pro 45 kg Körpergewicht)
Behand­lungs­dauer1. Behandlung vorzugsweise i.v. Nach 12 Stunden folgt eine i.m. Injektion.
 

Kalb

Anwen­dungs­gebietE. coli-Septikämie
Dosierung2 mg Cefquinom/kg Körpergewicht (2 ml der rekonstituierten Injektionslösung pro 45 kg Körpergewicht)
Behand­lungs­dauer1. Behandlung vorzugsweise i.v. Nach 12 Stunden folgt einmal täglich während 2 - 4 aufeinander folgenden Tagen eine i.m. Injektion.
 
Die Behandlung kann intravenös oder intramuskulär erfolgen. Es empfiehlt sich, alle Injektionen an verschiedenen Körperstellen vorzunehmen. Für Fohlen wird empfohlen, während der ersten 3 Tage intravenös, danach intramuskulär zu behandeln.
Beim Rind sollten bevorzugt die Injektionsstellen im Nacken- oder Halsbereich liegen. Beim Rind soll nur die erste Injektion intravenös appliziert werden, alle weiteren Injektionen sollten intramuskulär erfolgen. Bei den Indikationen akute interdigitale Nekro­ba­zil­lose (Panaritium), Dermatitis digitalis und infektiöse Bulbar-Nekrose (Ballenfäule) beim Rind, aktue E. coli Mastitis bei der Kuh und E. coli Septikämie beim Kalb sollte die intramuskuläre Injektion bereits nach 12 Stunden erfolgen, danach wieder alle 24 Stunden. Um eine exakte Dosierung zu gewährleisten und Unterdosierungen zu vermeiden, sollte das Körpergewicht so genau wie möglich ermittelt werden.
 

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen

Nicht bei Tieren mit bekannter Überempfindlichkeit gegen Cephalosporin- oder andere β-Laktam-Antibiotika anwenden.
Für das Pferd und das Rind liegen keine reproduktionstoxikologischen Daten oder Hinweise auf reproduktionstoxische Effekte vor. Experimentelle Untersuchungen bei Ratten ergaben keine teratogenen, fetotoxischen oder maternaltoxischen Effekte.
 

Vorsichtsmassnahmen

Cobactan® IV 4.5% ad us. vet. soll nur nach bakteriologischer Sicherung der Diagnose und Sensitivitätsprüfungen der beteiligten Erreger sowie bei Vorliegen von Resistenzen gegenüber anderen Antibiotika angewandt werden. Der Einsatz von Cobactan® IV 4.5% sollte aus Gründen einer möglichen Resistenzentwicklung nicht bei geringfügigen Infektionen erfolgen.
Die Anwendung des Arzneimittels sollte unter Berücksichtigung eines Antibiogramms erfolgen.
Gummistopfen der rekonstituierten Lösung vor jeder Entnahme desinfizieren. Nur trockene, sterile Nadeln und Spritzen verwenden. Der Stopfen kann ohne Beeinträchtigung bis zu 20mal durchstochen werden.
Um das erforderliche Dosierungsvolumen exakt verabreichen zu können, ist eine Spritze mit entsprechend feiner Graduierung zu verwenden.
 

Unerwünschte Wirkungen

In seltenen Fällen können Überempfindlichkeitsreaktionen gegen Cephalosporine auftreten.
Überdosierungen von 6 mg/kg Körpergewicht und Tag bei Pferden wurden gut vertragen.
 

Absetzfristen

Pferd

Essbare Gewebe:4 Tage
Nicht bei Stuten anwenden deren Milch für den menschlichen Verzehr vorgesehen ist.
 

Rind

Essbare Gewebe:2 Tage
Milch:1.5 Tage
 

Wechselwirkungen

Keine bekannt
 

Sonstige Hinweise

Zur Herstellung der Injektionslösung den gesamten Inhalt des Lösungsmittelbehältnisses in die Injektionsflasche mit dem Pulver überführen und vor Gebrauch gut schütteln.
Kein anderes Lösungsmittel ausser dem mitgelieferten verwenden!
Aufbewahrung bei Raumtemperatur (15 - 25°C).
Rekonstituierte lnjektionslösung kann 10 Tage im Kühlschrank (2 - 8°C) aufbewahrt werden.
Personen mit bekannter Penicillin- und Cephalosporin-Überempfindlichkeit sollten den Umgang mit dem Arzneimittel meiden.
Medikament, ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
 

Packungen

Packung mit 1 Flasche à 4.5 g Pulver und 1 Flasche à 100 ml Lösungsmittel

Zulassung erloschen am: 12.11.2012

Abgabekategorie: A

Swissmedic Nr. 57'379

Informationsstand: 06/2008

Dieser Text ist behördlich genehmigt.

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