HINWEIS: Dies ist ein Eintrag aus dem Archiv; dieses Tierarzneimittel / diese Dosisstärke ist in der Schweiz nicht mehr zugelassen!
Virbac (Switzerland) AG
Romidys ad us. vet.[V], Injektionslösung
Sedativum für Hunde und Katzen
ATCvet-Code: QN05CM93
Zusammensetzung
Wirkstoff: Romifidinhydrochlorid
1 ml der Injektionslösung enthält: Romifidini hydrochloridum 1 mg (corresp. Romifidinum 0,876 mg), Natrii chloridum; Conserv.: E 216 (0,2 mg), E 218 (1,8 mg); Aqua ad iniectabilia.
Wissenschaftliche Hintergrunddaten (CliniPharm Wirkstoffdaten)
Eigenschaften / Wirkungen
Romifidin ist ein alpha
2-Agonist der Imino-Imidazolidin-Klasse. Romifidin besitzt eine sedative Wirkung. Diese sedative Wirkung wird durch Stimulierung der alpha
2-Rezeptoren im Zentralnervensystem hervorgerufen. Die Substanz weist eine hohe spezifische Affinität zu diesen Rezeptoren auf.
Pharmakokinetik
Die Bioverfügbarkeit der Injektionslösung ist nach intramuskulärer Verabreichung bei Hunden 58 - 100% und bei Katzen 76 - 123%. Nach subkutaner Verabreichung beträgt sie bei Hunden 92%. Die höchste Konzentration im Plasma nach subkutaner und intramuskulärer Verabreichung bei Hunden wird innert ungefähr 50 Minuten, bei Katzen nach intramuskulärer Verabreichung innert ungefähr 25 Minuten erreicht. Romifidin wird im Körper schnell verteilt. Das Verteilungsvolumen ist ungefähr 3 l/kg Körpergewicht bei Hunden und 6 l/kg Körpergewicht bei Katzen. Die Substanz wird mit einer mittleren Halbwertszeit von 2 Stunden bei Hunden respektive von 6 Stunden bei Katzen eliminiert. Ungefähr 80% der verabreichten Dosis werden via Urin und der Rest via Faeces ausgeschieden.
Indikationen
Sedation von Hunden und Katzen, um Behandlungen, klinische Untersuchungen, kleinere chirurgische Eingriffe und Manipulationen zu erleichtern. Zur Prämedikation vor der Einleitung einer chirurgischen Anästhesie bei Katzen. Für schmerzhafte Eingriffe bei Hunden muss Romidys mit synthetischen Opioiden kombiniert werden.
Dosierung / Anwendung
Für die intramuskuläre, intravenöse oder subkutane Anwendung bei Hunden und für die intravenöse oder intramuskuläre Anwendung bei Katzen.
Sedation
Hund
0,04 - 0,12 ml/kg Körpergewicht (entspricht 0,04 - 0,12 mg Romifidinhydrochlorid/kg Körpergewicht).
Bei subkutaner Verabreichung kann das Einsetzen der Wirkung verzögert sein, und die Tiefe der Sedation ist geringer, verglichen mit derselben, intravenös verabreichten Dosis. Eine intravenöse Dosis von 0,12 ml/kg Körpergewicht, 30 Sekunden später gefolgt von 0,1 mg Butorphanol/kg Körpergewicht erzeugt eine intensivere Sedation von längerer Dauer.
Katze
0,2 - 0,4 ml/kg Körpergewicht (entspricht 0,2 - 0,4 mg Romifidinhydrochlorid/kg Körpergewicht).
Prämedikation
Katzen
Eine Injektion von 0,2 ml/kg Körpergewicht 10 bis 15 Minuten vor Ketamin (10 mg/kg Körpergewicht) erzeugt eine bis zu 30 Minuten dauernde chirurgische Anästhesie. Eine Injektion von 0,4 ml/kg Körpergewicht gefolgt von Ketamin erzeugt eine länger als 30 Minuten dauernde chirurgische Anästhesie.
Anwendungseinschränkungen
Kontraindikationen
Romidys darf nicht bei trächtigen Tieren angewendet werden. Bei Tieren, die an Diabetes mellitus leiden, ist es ebenfalls kontraindiziert. Bei Tieren, die an kardiovaskulärer und renaler Schwäche leiden und auch bei Tieren, die unter Atmungsstörungen leiden, ist Vorsicht angebracht.
Vorsichtsmassnahmen
Um Unfällen vorzubeugen, sollten sedierte Tiere durch geeignete Zwangsmassnahmen geschützt werden. Es muss bei den Tieren auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Tiere, welche über eine längere Dauer sediert werden, müssen vor Hypothermie geschützt werden. Im Falle einer Überdosierung kann die alpha
2-Antagonist-Standardbehandlung durchgeführt werden.
Unerwünschte Wirkungen
Typische Wirkungen von alpha
2-Agonisten, wie Bradykardie, reversible Herzarrhythmie und Hypotension können auftreten. Die Thermoregulation kann beeinflusst werden, sodass die Körpertemperatur je nach Temperatur der Umgebung steigen oder fallen kann. Das Atmungsmuster kann unregelmässig werden. Ein dosisabhängiges Ansteigen des Blutzuckerspiegels kann die Sedation bei Hunden und Katzen begleiten. Bei Katzen kann auch eine dosisabhängige Zunahme des Harnstoffspiegels im Blut vorkommen. Manchmal erbrechen die Tiere (besonders, wenn kurz vorher gefüttert) 2 bis 5 Minuten nach der intravenösen Injektion oder 5 bis 10 Minuten nach der intramuskulären/subkutanen Injektion. Bei Hunden kann Muskelzucken und Hecheln beobachtet werden.
Wechselwirkungen
Die sedative Wirkung des Produkts kann durch andere psychoaktive Präparate, wie Beruhigungsmittel, andere Sedativa oder Morphium-ähnliche Analgetika verstärkt werden. Die Dosis eines nachfolgend injizierten Anästhetikums muss daher reduziert werden. Romidys verstärkt die sedative Wirkung von antikonvulsiven Medikamenten, die epileptischen Hunden verabreicht werden.
Sonstige Hinweise
Bei ungewolltem Haut- oder Augenkontakt Spritzer mit viel Wasser abwaschen.
Haltbarkeit: Bei Raumtemperatur (15 - 25°C) lagern. Vor Frost schützen.
Das Präparat darf nur bis zu dem auf der Packung mit "EXP" bezeichneten Datum verwendet werden. Tierarzneimittel, für Kinder unzugänglich aufbewahren. Aufbrauchsfrist nach erster Entnahme: 28 Tage
Packungen
Flasche zu 20 ml.
Zulassung erloschen am: 31.12.2008
Abgabekategorie: B
Swissmedic Nr. 55'003
Informationsstand: 01/2004
Dieser Text ist behördlich genehmigt.