mdi-book-open-variant Impressum mdi-help Hilfe / Anleitung mdi-printer Webseite ausdrucken mdi-bookmark Bookmark der Webseite speichern mdi-magnify Suche & Index Tierarzneimittel mdi-sitemap Sitemap CliniPharm/CliniTox-Webserver mdi-home Startseite CliniPharm/CliniTox-Webserver mdi-email Beratungsdienst: Email / Post / Telefon

HINWEIS: Dies ist ein Eintrag aus dem Archiv; dieses Tierarzneimittel / diese Dosisstärke ist in der Schweiz nicht mehr zugelassen!

1

BEZEICHNUNG DES TIERARZNEIMITTELS

Vasotop® P 1.25 ad us. vet, Tabletten für Hunde und Katzen
 

2

QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 Tablette enthält:
Wirkstoff:
 Ramipril (mg)
Vasotop® P 0.625 ad us. vet., Tabletten0.625
Vasotop® P 1.25 ad us. vet., Tabletten1.25
Vasotop® P 2.5 ad us. vet., Tabletten2.5
Vasotop® P 5 ad us. vet., Tabletten5
 
Sonstige Bestandteile:
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile finden Sie unter Abschnitt 6.1.
 

Wissenschaftliche Hintergrunddaten (CliniPharm Wirkstoffdaten)

● Ramipril
 

3

DARREICHUNGSFORM

Palatabile Tablette
Die Tablette kann in zwei Hälften geteilt werden.
Vasotop® P 0.625: Bräunlich orange längliche Tablette mit dunklen Flecken und beidseitiger Bruchrille
Vasotop® P 1.25: Beige längliche Tablette mit dunklen Flecken und mit beidseitiger Bruchrille
Vasotop® P 2.5: Bräunlich gelbe längliche Tablette mit dunklen Flecken und mit beidseitiger Bruchrille
Vasotop® P 5: Bräunlich rosa längliche Tablette mit dunklen Flecken und mit beidseitiger Bruchrille
 

4

KLINISCHE ANGABEN

4.1

Zieltierart(en)

Hund, Katze
 

4.2

Anwendungsgebiete unter Angabe der Zieltierart(en)

Hund
Zur Behandlung von kongestiver Herzinsuffizienz (Dekompensationsgrade II - IV gemäss NYHA*), auch in Kombination mit dem Diuretikum Furosemid (z.B. Dimazon®) und/oder den Herzglykosiden Digoxin oder Methyldigoxin und dem Xanthinderivat Propentofyllin (z.B. Karsivan®).
 
* Dekompensationsgrade gemäss New York Heart Association
 
GradKlinische Symptome
IIMüdigkeit, Kurzatmigkeit, Husten etc. treten auf bei Überschreiten der gewohnten Bewegungsleistung, Aszites kann in diesem Stadium auftreten
IIIIn Ruhe keine Beschwerden, jedoch nur minimale Leistungsfähigkeit
IVUnfähig zu Leistung, klinische Ausfallserscheinungen bereits in Ruhe
 
Katze
Zur Behandlung von chronischer Niereninsuffizienz (IRIS* Klassifikation Stadium 2 und 3)
 
* International Renal Interest Society
 
StadiumAzotaemieKreatininandere
2mild140 - 250 mmol/lHyperphos­phataemie möglich, Hypertonie möglich, Proteinurie möglich*
3mittel251 - 442 mmol/lHyperphos­phataemie wahrscheinlich, Hypertonie möglich, Proteinurie möglich*
 
* Proteinurie wird überlicherweise definiert als Ratio Protein im Urin: Kreatinin > 0.4 - 0.5
 

4.3

Gegenanzeigen

Nicht anwenden bei Hunden mit dynamisch relevanten Gefässstenosen (z.B. Aortenstenose, Mitralstenose) oder obstruktiver hypertropher Kardiomyopathie.
Nicht anwenden bei Katzen mit absoluter oder relativer Hypovolämie, bei akutem Nierenversagen oder bei dekompensiertem chronischem Nierenversagen, bei dem die RAAS-Aktivierung zu einer eingeschränkten Nierenfunktion beiträgt (IRIS Stadium 4).
 
Nicht anwenden bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem sonstigen Bestandteil.
 

4.4

Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart

Keine.
 

4.5

Besondere Warnhinweise für die Anwendung

Besondere Vorsichtsmassnahmen für die Anwendung bei Tieren
Hund: Bei Auftreten von Apathie oder Ataxie während der Behandlung mit Vasotop® P (mögliche Anzeichen von Hypotonie) sollte das Arzneimittel abgesetzt und die Behandlung nach Abklingen der Beschwerden mit der Hälfte der ursprünglichen Dosis wieder aufgenommen werden.
Die Anwendung von ACE-Hemmern bei Hunden mit Hypovolämie/Dehydratation (z.B. infolge hoher Gaben eines Diuretikums, Vomitus oder Diarrhoe) kann zu akuter Hypotonie führen. In solchen Fällen sollte zunächst der Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt ausgeglichen und die Behandlung mit Vasotop® P bis zu dessen Stabilisierung abgesetzt werden.
Bei Patienten mit hohem Hypovolämie-Risiko sollte die Behandlung mit der Hälfte der normalen Dosis Vasotop® P begonnen und in der ersten Woche allmählich gesteigert werden.
1 - 2 Tage vor und nach Beginn der Behandlung mit ACE-Hemmern sollte die Hydrierung und die Nierenfunktion des Hundes überprüft werden. Dies ist auch erforderlich nach Dosis-Erhöhung oder bei gleichzeitiger Verabreichung eines Diuretikums.
Bei Hunden mit Nieren- oder Leberfunktionsstörungen sollte ein ACE-Hemmer nur nach einer Nutzen-Risiko-Abwägung eingesetzt werden. Bei Hunden mit Nierenerkrankungen sollte die Nierenfunktion während der Therapie mit Vasotop® P überwacht werden.
Katze: Vor Beginn der Behandlung mit Vasotop® P sollte der Flüssigkeitshaushalt ausgeglichen und die Nierenfunktion stabilisiert werden.
 
Besondere Vorsichtsmassnahmen für den Anwender
Bei versehentlicher Einnahme ist unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen und die Packungsbeilage oder das Etikett vorzuzeigen.
 

4.6

Nebenwirkungen (Häufigkeit und Schwere)

Als Folge eines starken Blutdruckabfalls können Müdigkeit, Apathie oder Ataxie auftreten.
 

4.7

Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode

Mit der Anwendung während der Trächtigkeit und Laktation liegen bisher keine Erfahrungen für Hund und Katze vor. Deshalb sollte Vasotop® P vorsichtshalber bei trächtigen und laktierenden Tieren nur nach strenger Indikationsstellung verabreicht werden.
 

4.8

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen

Hund: Sowohl Diuretika als auch natriumarme Diät potenzieren die Wirkung von ACE-Hemmern durch Aktivierung des RAAS. Hohe Diuretika-Dosen sowie natriumarme Diät sollten deshalb während der Gabe von ACE-Hemmern nicht verabreicht werden, um Hypotonie (mit Symptomen wie Apathie, Ataxie, selten Synkope oder akutes Nierenversagen) zu vermeiden.
Gleichzeitige Gabe von Kalium oder K+-sparenden Diuretika ist wegen der Gefahr einer Hyperkaliämie zu vermeiden.
Katze: Die Kombination von Vasotop® P mit anderen anti-hypertonischen Präparaten (wie z.B. Kalziumkanalblockern, β-Blockern oder Diuretika), Anästhetika oder Sedativa kann hypotonische Effekte verstärken.
 

4.9

Dosierung und Art der Anwendung

Zur oralen Verabreichung.
Hund
Die therapeutische Dosis beträgt 0.125 mg Ramipril pro kg Körpergewicht (KGW) einmal täglich.
Dosierungsvorschlag (Standard-Dosis 0.125 mg/kg/Tag)
KGW HundVasotop® P 0.625Vasotop® P 1.25Vasotop® P 2.5Vasotop® P 5
1.5 - 3 kg½   
4 - 7 kg1½  
8 - 14 kg 1½ 
15 - 29 kg  1½
30 - 49 kg   1
50 - 80 kg   2
Die Behandlung sollte immer mit dieser niedrigsten empfohlenen Dosis begonnen und nur bei Ausbleiben des Therapieerfolges erhöht werden. Je nach Schweregrad der pulmonalen Stauung bei Patienten mit Husten bzw. Lungenoedem besteht die Möglichkeit, nach 2 Wochen die Dosis auf eine einmal tägliche Gabe von 0.25 mg je kg KGW zu erhöhen. Bei Hunden, die gleichzeitig Vasotop® P und Furosemid erhalten, kann die Dosis des Diuretikums reduziert werden und dennoch der gleiche diuretische Effekt wie bei Behandlung mit Furosemid alleine erzielt werden.
 
Katze
Die therapeutische Dosis beträgt 0.125 mg Ramipril pro kg KGW einmal täglich.
Dosierungsvorschlag (Standard-Dosis 0.125 mg/kg/Tag)
KGW KatzeVasotop® P 0.625Vasotop® P 1.25
≤ 2.5 kg½ 
> 2.5 - 5 kg1½
> 5 - 10 kg 1
Die Dosis kann auf 0.25 mg Ramipril pro KGW erhöht werden, wenn die Katze nicht auf die Standard-Dosis von 0.125 mg Ramipril pro kg KGW anspricht.
 

4.10

Überdosierung (Symptome, Notfallmassnahmen, Gegenmittel), falls erforderlich

Gesunde Hunde vertragen Dosen bis zu 2.5 mg pro kg KGW (das entspricht dem 10fachen der oberen therapeutischen Dosis) gut. Bei Überdosierung kann es zu Hypotonie mit Anzeichen von Apathie und Ataxie kommen. Gesunde Katzen vertragen Dosen von bis zu 0.625 mg Ramiprilat pro kg KGW, ohne dass es zu Hypotonie kommt.
 

4.11

Wartezeit(en)

Nicht zutreffend.
 

5

PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

Pharmakotherapeutische Gruppe: Auf das Renin-Angiotensin System wirkende Mittel, ACE-Hemmer
ATCvet-Code: QC09AA05
 

5.1

Pharmakodynamische Eigenschaften

Ramipril wird in der Leber durch Esterasen zu seinem aktiven Metaboliten Ramiprilat hydrolysiert. Ramiprilat hemmt das Enzym Dipeptidylcarboxypeptidase I, auch Angiotensin- Converting-Enzyme (ACE) genannt. Dieses Enzym katalysiert im Blutplasma und in den Endothelien die Umwandlung von Angiotensin I in Angiotensin II sowie den Abbau von Bradykinin. Da Angiotensin II stark vasokonstriktorisch, Bradykinin hingegen vasodilatorisch wirkt, führt die verminderte Bildung von Angiotensin II sowie die Hemmung des Bradykinin- Abbaus zu Vasodilatation. Darüber hinaus bewirkt Plasma-Angiotensin II die Freisetzung von Aldosteron (im Renin-Angiotensin-Aldosteron-System - RAAS). Durch Ramiprilat wird daher auch die Aldosteron-Sekretion vermindert. Dies führt zu einem Anstieg der Serum-Kalium-Konzentration und zu einer vermehrten Ausscheidung von Natrium und Wasser.
Die Hemmung des Enzyms ACE im Gewebe vermindert lokal Angiotensin II, insbesondere im Herzmuskel, und steigert dort auch die Bradykinin-Wirkung. Angiotensin II stimuliert die Zellteilung glatter Muskelzellen, während Bradykinin die Proliferation glatter Muskelzellen hemmt. Diese beiden synergistischen Effekte vermindern myotrophe Faktoren und reduzieren deutlich die Proliferation glatter Muskelzellen in Herzmuskel und Gefässwänden. Ramipril verhindert die myogene Hypertrophie bei kongestiver Herzinsuffizienz erheblich und vermindert den peripheren Gefässwiderstand.
Die mit chronischer Niereninsuffizienz (CKD = chronic kidney disease) als Reaktion auf die eingeschränkte Nierenfunktion einhergehende Aktivierung des RAAS bewirkt hauptsächlich eine Konstriktion der efferenten Arteriole und führt zu glomerulärem Hochdruck sowie Hyperfiltration. Dies wiederum erhöht die glomeruläre Filtrationsrate (GFR) der verbleibenden Nephronen. Chronische Aktivierung dieses Mechanismus hat schädliche Langzeitfolgen wie glomeruläre Fibrose, Glomerulosklerose und chronische tubulointerstitielle Entzündung, was zu weiterem irreversiblem Verlust der Nierenfunktion und allmählich zum Endstadium der Niereninsuffizienz führt. Bei stabiler chronischer Niereninsuffizienz bewirkt die Blockade des RAAS mit Ramiprilat die Verbesserung der Nierendurchblutung und wirkt auf lange Sicht nephroprotektiv.
 

5.2

Angaben zur Pharmakokinetik

Ramipril wird nach oraler Verabreichung im Gastrointestinaltrakt schnell und vollständig resorbiert und in der Leber zum aktiven Metaboliten Ramiprilat hydrolysiert.
Die Bioverfügbarkeit bei Hunden beträgt 87.9 bis 97.7%, der Wirkstoff wird rasch in diversen Geweben verteilt. Nach oraler Verabreichung von 0.25 mg Ramipril pro kg KGW werden bei Hunden maximale Konzentrationen im Durchschnitt nach 1.2 Stunden erzielt. Ramiprilat wird überwiegend über den Kot (71 - 87%) ausgeschieden, der Rest über die Nieren (11 - 18%). Es kommt nicht zu Kumulation.
Bei Katzen wird 1 - 2 Stunden nach oraler Verabreichung von 0.125 mg pro kg KGW die maximale Ramiprilat-Konzentration erzielt. Cmax beträgt 4.7 ng/ml nach einmaliger Verabreichung und 12.9 ng/ml nach wiederholter Verabreichung über 9 Tage. Auch bei Katzen erfolgt die Ausscheidung überwiegend über den Kot (85 - 89%) und nur zu geringem Anteil über die Nieren (9 - 12%).
 

5.3

Umweltverträglichkeit

Keine Angaben.
 

6

PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1

Verzeichnis der sonstigen Bestandteile

Hypromellose
Vorverkleisterte Stärke
Mikrokristalline Cellulose
Natriumstearylfumarat
Naturidentisches Rinderaromapulver
Hochdisperses Siliziumdioxid
0.625 mg: Braunes Eisen(III)-oxid (E172)
2.5 mg: Gelbes Eisen(III)-oxid (E172)
5 mg: Rotes Eisen(III)-oxid (E172)
 

6.2

Wesentliche Inkompatibilitäten

Keine bekannt.
 

6.3

Dauer der Haltbarkeit

Haltbarkeit des Tierarzneimittels im unversehrten Behältnis: 18 Monate
 

6.4

Besondere Lagerungshinweise

Nicht über 25°C lagern. Dose fest verschlossen halten, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen. Trockenmittel nicht entfernen.
 

6.5

Art und Beschaffenheit des Behältnisses

15 ml-HD-Polyethylenbehältnis, mit 28 Tabletten, mit kindersicherem Sicherheitsschraubverschluss. Im Verschluss befindet sich eine Kapsel mit Trockenmittel.
Packungsgrössen:
Vasotop® P 0.625, Vasotop® P 1.25, Vasotop® P 2.5, Vasotop® P 5
Schachteln mit 1 × 28 und 3 × 28 palatabilen Tabletten mit Bruchrille
 
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrössen in Verkehr gebracht.
 

6.6

Besondere Vorsichtsmassnahmen für die Entsorgung nicht verwendeter Tierarzneimittel oder bei der Anwendung entstehender Abfälle

Nicht verwendete Tierarzneimittel oder davon stammende Abfallmaterialien sind entsprechend den geltenden Vorschriften zu entsorgen.
 

7

ZULASSUNGSINHABERIN

MSD Animal Health GmbH
Werftestrasse 4, 6005 Luzern
 

8

ZULASSUNGSNUMMER(N)

Swissmedic 54595 174 0.625 mg 28 Tabletten
Swissmedic 54595 182 0.625 mg 3 × 28 Tabletten
Swissmedic 54595 077 1.25 mg 28 Tabletten
Swissmedic 54595 085 1.25 mg 3 × 28 Tabletten
Swissmedic 54595 107 2.5 mg 28 Tabletten
Swissmedic 54595 115 2.5 mg 3 × 28 Tabletten
Swissmedic 54595 131 5 mg 28 Tabletten
Swissmedic 54595 158 5 mg 3 × 28 Tabletten
 
Abgabekategorie B: Abgabe auf tierärztliche Verschreibung
 

9

DATUM DER ERTEILUNG DER ERSTZULASSUNG / ERNEUERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erstzulassung:03.05.1999
Datum der letzten Erneuerung:27.03.2019
Zulassung erloschen am:31.01.2024
 

10

STAND DER INFORMATION

28.10.2021
 

VERBOT DES VERKAUFS, DER ABGABE UND / ODER DER ANWENDUNG

Nicht zutreffend.

Dieser Text ist behördlich genehmigt.

© 2024 - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

Es kann keinerlei Haftung für Ansprüche übernommen werden, die aus dieser Webseite erwachsen könnten.