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HINWEIS: Dies ist ein Eintrag aus dem Archiv; dieses Tierarzneimittel / diese Dosisstärke ist in der Schweiz nicht mehr zugelassen!

Andermatt BioVet AG

Krämerplatte BC ad us. vet.[V]

Mittel zur Behandlung der Varroatose bei Bienen

ATCvet-Code: QP53AX20

 

Zusammensetzung

1 Platte enthält 253 g konzentrierte Ameisensäure.
 

Wissenschaftliche Hintergrunddaten (CliniPharm Wirkstoffdaten)

● Ameisensäure
 

Eigenschaften / Wirkungen

Die Krämerplatte BC besteht aus einer Weichpavatexplatte mit den Abmessungen 25 cm × 17 cm × 1 cm, in welcher 250 ml (=298 g) 85%ige Ameisensäure enthalten sind. Die Pavatexplatte ist in einer dicken Polyethylenfolie eingeschweisst. Das Gesamtgewicht beträgt etwa 400 g.
Gasförmige Ameisensäure hat eine sehr gute Wirkung gegen die Varroamilbe. Um die gewünschte Konzentration in der Stockluft zu erreichen, wird der Folienbeutel je nach Bedarf gelocht (siehe unten). Dadurch wird die Ameisensäure nicht schlagartig, sondern langsam abgegeben. Die Verdunstung wird bei allen Anwendungsarten durch eine bestimmte Anzahl von Lochungen je Folienseite so reguliert, dass ein täglicher Gewichtsverlust von 7-10 g pro Platte erreicht wird. Dadurch ergibt sich eine Ameisensäurekonzentra­tion in der Stockluft, die genügt, um die Varroamilbe abzutöten, ohne jedoch die Bienen und die Königin zu schädigen. Das Volk bleibt ruhig, weil es durch diese Behandlungsweise kaum gestört wird. Trotz dieser sanften Methode wird die Varroa auch noch in den Brutzellen zu einem grossen Teil abgetötet.
 

Indikationen

Varroatose bei Bienen.
 

Dosierung / Anwendung 

a) Zeitpunkt und Dauer der Behandlung

Mit der Krämerplatte BC wird bei sehr hohem Milbenbefall (=natürlicher Milbenbefall von mehr als 10 Milben pro Tag anfangs August)
-die 7-tägige Vorbehandlung nach dem Abräumen im August und die 14-tägige Nachbehandlung mit der gleichen Platte ab 25. September durchgeführt.
 
oder im Normalfall
-die 21-tägige kontinuierliche Herbstbehandlung ab 25. September durchgeführt.
 
Mit der gebrauchten Krämerplatte BC des Herbstes kann auch (nach Nachfüllen auf 250 g Bruttogewicht)
-eine 5-tägige Frühjahrsbehandlung Ende März/Anfang April oder
-eine 5-tägige vorsorgliche Schwarmbehandlung erfolgen.
 

b) Die Lochung der Krämerplatte BC

Um die gewünschte Ameisensäurekonzentration in der Stockluft zu erreichen, wird mit einem speziellen Locher (erhältlich bei jeder Krämerplatte-Verkaufsstelle) in die Folie der Krämerplatte BC eine der Beutengrösse entsprechende Zahl von Löchern je Plattenseite gestanzt, bevor diese in die Beute eingelegt wird.
 
Lochtabelle:Die Tabelle gibt an, wieviele Löcher in die Oberseite und auch in die Unterseite der Krämerplatte BC gestanzt werden müssen
 7-tägige Vorbehandlung
 kühleswarmes Wetter
Schweizerkasten
9-11 Waben42
14 Waben4 - 53
  
Dadant53
  
Langstroth
1-zargig42
2-zargig74
  
Deutsches Normalmass
2-zargig6 - 73
  
 14-tägige21-tägige
 Nachbe-Herbstbe-
 handlunghandlung
Schweizerkasten
9-11 Waben10 - 1210 - 12
14 Waben13 - 1512 - 14
  
Dadant12 - 1412 - 14
  
Langstroth
1-zargig1311 - 14
2-zargig1817 - 19
  
Deutsches Normalmass
2-zargig16 - 1716 - 17
 
Die empfohlene Anzahl ist der Lochtabelle zu entnehmen und sowohl in die Ober- wie in die Unterseite der Folientasche gleichmässig über die Fläche der Krämerplatte BC verteilt zu stanzen. Im Bereich der Auflageflächen der Distanzleisten (siehe Abschnitt c) darf die Folie nicht gelocht werden.
Das Stanzen der Löcher muss wegen der Verätzungsgefahr mit Handschuhen erfolgen. Die Krämerplatte BC wird im Freien auf eine glatte Unterlage gelegt und mit dem Locher die notwendige Lochzahl je Plattenseite in die Ummantelungsfolie eingestanzt. Dazu wird der Locher mit der Schneidekante auf die Folie gedrückt, etwas verkantet und gedreht. Nach dem Folienknack wird der Locher zur anderen Seite verkantet und nochmals mit leichtem Druck gedreht. Der Folienausschnitt ist unbedingt zu entfernen.
Bei kühleren Standorten oder kühlerem Wetter muss eher die obere Zahl Löcher gestanzt werden. Wird der tägliche Gewichtsverlust von 7-10 g nicht erreicht, so sind 1-3 Löcher mehr zu stanzen.
Bild 093
 

c) Einlegen der Krämerplatte BC

Zuerst wird das Flugloch der Beute auf grösste Breite gebracht. Das Flugloch kann durch ein Gitter mäusesicher gemacht werden. Der Behandlungsbeginn ist auf die frühen Morgenstunden eines kühlen Tages zu legen.
Die Krämerplatte BC wird immer über den Sitz des Bienenvolkes eingelegt, weil die mit Ameisensäure gesättigte Luft schwerer wird und nach unten durch die Wabengassen abfliesst. Auf die Brutwaben werden 2 cm hohe Leisten gelegt. Darauf kommt die Krämerplatte BC zu liegen. Auf die Krämerplatte BC werden nochmals zwei 2 cm hohe Leisten gelegt. Die Leisten dürfen nicht auf die Stanzlöcher zu liegen kommen! Auf die oberen Leisten kommt die Abdeckung zu liegen. Auf die Abdeckung folgt dann die Wärmedämmung.
Bei einzargigen mittelgrossen Magazinbeuten muss zwischen den Brutwaben und der Krämerplatte BC ein Abstand von 5 cm vorhanden sein.
Bei der siebentägigen Vorbehandlung im August kann die Krämerplatte BC mit Hilfe eines Rähmchens in den leeren Honigraum gehängt werden.
 

d) Kontrolle des Gewichtsverlustes

Durch Wiegen der Krämerplatte BC vor Behandlungsbeginn und nach Behandlungsende wird die Gewichtsdifferenz ermittelt und durch die Behandlungstage geteilt. Die Tabelle am Schluss erleichtert Ihnen die Kontrolle. Liegt der Gewichtsverlust über 7 Gramm pro Tag, ist im Schnitt mit einem Wirkungsgrad von mehr als 92% zu rechnen. Bei 10 Gramm pro Tag wird ein Wirkungsgrad von etwa 97% erreicht.
Tagesabgasungen von weniger als 7 Gramm sind ungenügend!
Der Milbenfall kann noch bis 14 Tage nach der Behandlung anhalten.
 

e) Wirksamkeitskontrolle

Stichprobenweise sollte Ende Mai eine Wirksamkeitskontrolle mit Hilfe von gittergeschützten Unterlagen durchgeführt werden. Ein natürlicher Milbenbefall von 1-10 Milben pro Tag während zwei Wochen ist tolerierbar. Werden mehr Milben gefunden, muss sofort nach der Frühjahrsernte eine Zwischenbehandlung durchgeführt werden.
 

Absetzfristen

Für Honig behandelter Völker ist keine Absetzfrist notwendig.
 

Sonstige Hinweise

Bei allen Arbeiten an der Krämerplatte BC sind wegen der Verätzungsgefahr immer Gummihandschuhe zu tragen.
Neue und gebrauchte Krämerplatten BC sollen stets waagrecht gestapelt, fest in eine grosse Folientüte eingepackt und kühl gelagert werden. Je kühler die Zwischenlagerung erfolgt, desto weniger Ameisensäure verdunstet durch die Verpackung (bei 20°C etwa 10 g pro Jahr). Eine verlustfreie Lagerung ist nur bei Temperaturen unter 5°C möglich.
Unerreichbar für Kinder aufbewahren!
Zur Entsorgung werden die gebrauchten Krämerplatten BC in einen Plastiksack gepackt dem Hausmüll beigegeben.
 

Packungen

1 Platte

Zulassung erloschen am: 31.10.2004

Abgabekategorie: D/Sp

 

Hersteller

Andermatt Biocontrol AG, Grossdietwil

Swissmedic Nr. 53'777

Informationsstand: 07/1997

Dieser Text ist behördlich genehmigt.

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